Wohnhaus-Brand: Kompletter Besitz ein Raub der Flammen

10. September 2015

WICKEDE. Haus und Hof, Hab und Gut, Carport und Auto: Alles ein Raub der Flammen. – Das Wohnhaus Nummer 9 an der Straße „Am Obergraben“ in Wickede ist heute Nacht vollständig ausgebrannt. Die Bewohner, die den Brand selbst entdeckten und die Feuerwehr alarmierten, blieben unverletzt. Lediglich ein Feuerwehrkamerad habe sich beim Einsatz das Knie verdreht und sei vom Rettungsdienst des Kreises Soest in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärte Feuerwehr-Sprecher Philipp Pantel im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Die Familie Boss, die in dem Gebäude wohnt, hat ihr Heim komplett verloren. Sie sei inzwischen bei Verwandten untergekommen, wusste Ingo Regenhardt vom Ordnungsamt der Gemeinde Wickede (Ruhr) am heutigen Donnerstagmorgen (10. September 2015) zu berichten.

Bewohner bemerkten Brand

Gegen 1.45 Uhr hätten die Bewohner des Einfamilienhauses an der Straße „Am Obergraben“ einen Brandgeruch bemerkt, heißt es seitens der Polizei. Und wörtlich: „Zu diesem Zeitpunkt brannte das neben dem Haus stehende Carport bereits in voller Ausdehnung.“

Die sofort zur Hilfe gerufene Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus trotz umgehender umfangreicher Löschmaßnahmen nicht mehr verhindern.

Bereits gegen 2.30 Uhr habe Einsturzgefahr an dem Gebäude bestanden, so Philipp Pantel. Um die Flammen zu bekämpfen habe man die Räumlichkeiten nur noch von oben von der Drehleiter aus durch das offene Dach mit Wasser und Schaum „fluten“ können. Die Wehr habe aus zwei Hydranten und aus zwei Stellen der benachbarten Ruhr ihr Wasser gepumpt.

Zeitweise 80 Feuerwehrleute im Einsatz

Neben dem Wickeder Löschzug seien auch die Gruppen Echthausen (bis 4.30 Uhr) und Wimbern (bis 3.30 Uhr) vor Ort gewesen und hätten bei der Brandbekämpfung geholfen.

Leider hätten die zeitweise rund 80 im Einsatz befindlichen Wehrleute den Kampf gegen Flammen und Hitze in diesem Fall aber verloren. – Auto, Carport, Wohnhaus: Alles wurde ein Raub der Flammen.

Brandwache heute Vormittag noch immer vor Ort

Noch am heutigen Donnerstagmorgen war die Feuerwehr mit Aufräum- und Nachlöscharbeiten beschäftigt.

Erschöpft und ermüdet harrte eine kleine Truppe der Wehr noch auf dem Bordstein gegenüber sitzend und an die Wand der Firma Finkendei lehnend aus, um bei Bedarf noch aufflammende Glutnester zu löschen.

Polizei forscht nach Brandursache

Die Polizei bestätigte heute, dass durch das Feuer und den Qualm keine Personen zu Schaden gekommen seien. Den Sachschaden schätzt die Kreispolizeibehörde aber auf rund 200.000 Euro.

Die Brandstelle wurde noch in der Nacht – wie allgemein üblich – durch die Polizei beschlagnahmt und abgesperrt. Die Untersuchungen zur Ermittlung der Brandursache durch die Kriminalpolizei dauern an.

Zeugen, die Hinweise auf den Brandverlauf geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei telefonisch unter (0 29 22) 9 10 00 in Verbindung zu setzen.

Stadtwerke sperrten vorübergehend Gasleitungsnetz

Zwischenzeitlich sperrten die Stadtwerke Fröndenberg übrigens auf Anraten der Feuerwehr die komplette Gasversorgung in dem Straßenbereich ab.

Außerdem schützte die Feuerwehr ein weiteres Wohnhaus in der Nachbarschaft vor einem Übergriff der Flammen.

Nur noch der Brand auf dem Hof Wenner in Erinnerung

Das ein komplettes Wohnhaus in Wickede (Ruhr) ein Raub der Flammen wurde und die Bewohner dadurch quasi obdachlos sind, kommt nicht häufig vor.

Lediglich der Brand auf dem Hof Wenner in Wiehagen ist Ordnungsamtsmitarbeiter Ingo Regenhardt als eine ähnliche Katastrophe noch in Erinnerung.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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