Wahlbeteiligung unter 50 Prozent – Stichwahl in Menden

13. September 2015

WICKEDE (RUHR). In der Ruhrgemeinde gab es am heutigen Sonntag (13. September 2015) keine Bürgermeister- und keine Landratswahl: Dr. Martin Michalzik (CDU) folgte bereits 2014 auf Hermann Arndt (CDU) als Bürgermeister der Gemeinde Wickede (Ruhr). Und auch Eva Irrgang (CDU) wurde im vergangenen Jahr als Landrätin des Kreises Soest wieder gewählt.

Möglich waren die vorgezogenen Wahlen 2014 nur, weil die damaligen Amtsinhaber (Arndt und Irrgang) freiwillig auf ihr letztes reguläres Amtsjahr verzichtet en und somit Neuwahlen möglich gemacht hatten.

In rund 40 Prozent der Kommunen in Nordrhein-Westfalen stellten sich die für sechs Jahre amtierenden Bürgermeister und Landräte aber 2014 noch nicht vorzeitig zur Wahl, so dass die Verwaltungschefs in den Städten und Gemeinden sowie Kreisen in diesem Jahr turnusmäßig gewählt werden mussten.

In den an Wickede (Ruhr) angrenzenden Kommunen wurden die Bürgermeister allerdings zumeist – wie in Wickede – bereits im vergangenen Jahr gewählt: Hans-Josef Vogel (CDU) in Arnsberg, Hubert Wegener (Parteilos) in Ense, Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) in Fröndenberg und Michael Grossmann (CDU) in Werl.

Stichwahl in Menden

Lediglich in der Nachbarstadt Menden gab es heute eine Bürgermeisterwahl. Bei dieser erreichte Amtsinhaber Volker Fleige (SPD) allerdings nur 39,5 Prozent der Stimmen, so dass es zu einer Stichwahl zwischen ihm und dem CDU-Kontrahenten Martin Wächter (37,2 Prozent) kommen wird.

Enses Beigeordneter wird Bürgermeister

Die Nachbargemeinde Ense wird sich zudem einen neuen Beigeordneten suchen müssen. Denn Alfred Schmidt hat als parteiloser Einzelbewerber die Wahl zum Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Anröchte im östlichen Kreis Soest gewonnen. Unterstützt wurde er dabei von SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP.

2020 eine Wahl für alle gemeinsam

Bis zur nächsten Wahl sind ehrenamtliche Kommunalpolitiker und hauptamtliche Verwaltungschefs jetzt noch fünf Jahre im Amt. – Ab 2020 soll es wieder eine gemeinsame Kommunalwahl für alle ehren- und hauptamtlichen Ämter gemeinsam geben.

Historisch niedrige Wahlbeteiligung

Gewählt wurde am heutigen Sonntag übrigens in elf Großstädten, elf Kreisen und 156 Gemeinden in ganz Nordrhein-Westfalen. Historisch niedrig war dabei vielerorts die Wahlbeteiligung. Ein Wert, der im Durchschnitt voraussichtlich bei deutlich unter 50 Prozent liegen wird. In Menden waren es sogar nur etwa 41 Prozent. Und die niedrigste Wahlbeteiligung in Südwestfalen gab es in Iserlohn mit unter 35 Prozent.

Die größte politische Fraktion im Lande sind also inzwischen die Nicht-Wähler. Die Politiker vertreten bei weitem nicht mehr die Mehrheit des Volkes. Dies könnte auf Dauer zu einer Gefahr für die Demokratie (übersetzt: Volksherrschaft) werden …

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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