So viele Flüchtlinge leben aktuell im Kreis Soest …

28. September 2015

KREIS SOEST. Wie viele Flüchtlinge leben aktuell im Kreis Soest, der inklusive der Migranten rund 300.000 Einwohner umfasst? – Das Online-Portal „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ sprach mit der Kreisverwaltung in Soest und der Bezirksregierung in Arnsberg sowie einigen der sieben Städte und sieben Gemeinden in der Hellweg-Region.

„In Flüchtlingsfragen kann sich momentan allerdings im Stundentakt etwas ändern!“ merkte Pressesprecherin Julia Scharte von der Lippstädter Stadtverwaltung am Montag (28. September 2015) dazu an.

Alleine in Lippstadt als größter Stadt des Kreises mit knapp 70.000 Einwohnern leben momentan fast 1.000 Flüchtlinge. Neben 350 Flüchtlingen aus der sogenannten Regelzuweisung in kommunalen Wohnstätten beherbergt Lippstadt noch 210 Asylsuchende in zwei städtischen „Notunterkünften“. Zudem gibt es noch eine kreiseigene „Notunterkunft“ im Lippe-Berufskolleg mit 400 Plätzen.

Kreisweit 433 ausreisepflichtige Flüchtlinge, die nur geduldet werden

Kreisweit habe man für den Zuständigkeitsbereich des Kreises Soest insgesamt knapp 1.700 Flüchtlinge in der letzten Woche registriert, berichtet Pressesprecher Wilhelm Müschenborn auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ am heutigen Montag (28. September 2015). In die gleiche Kategorie zählen die oben genannten 350 Migranten, die fest in Lippstadt leben.

„Daneben haben wir 433 Personen, die nach abgelehnten Asylverfahren geduldet werden und somit ausreisepflichtig sind.“, erklärt Müschenborn.

Diese Zahlen seien allerdings nur eine Momentaufnahme, da den Kommunen des Kreises derzeit wöchentlich viele weitere Asylsuchende zugewiesen würden, so Müschenborn.

„Notunterkünfte“ für die Erstaufnahme und „Zentrale Unterbringungseinrichtungen“ des Landes

Neben den dezentral untergebrachten Asylbewerbern und Asylanten in den 14 Kommunen des Kreises Soest gäbe es zudem noch „Notunterkünfte“ für die Erstaufnahme und große „Zentrale Unterbringungseinrichtungen“ (ZUE) des Landes Nordrhein-Westfalen im Kreis Soest. Diese würden statistisch nicht von der Kreisverwaltung erfasst.

Laut aktuellen Informationen der Bezirksregierung Arnsberg existieren zwei große „Zentrale Unterbringungseinrichtungen“ (ZUE) des Landes Nordrhein-Westfalen im Kreis Soest: Eine mit 600 Plätzen in Rüthen und eine mit 480 Plätzen in Wickede-Wimbern. Diese ZUE wird aber gerade für bis zu 900 Betten ausgebaut (wir berichteten).

Zudem gibt es neben den drei Notunterkünften in Lippstadt noch eine weitere solche Erstaufnahme-Einrichtung mit knapp 150 Plätzen in Soest.

Außerdem entsteht eine dritte ZUE für voraussichtlich 1.000 Flüchtlinge in einer ehemaligen Kaserne in Möhnesee-Echtrop.

Aktuell rund 4.300 Flüchtlinge im Kreis Soest  – demnächst knapp 6.000 Plätze

Zusammengerechnet leben also in den kommunalen Regel- und Notunterkünften sowie den landeseigenen Massenunterkünften in Rüthen und Wimbern de facto weit mehr als 4.300 Flüchtlinge.

Und nach derzeitigen Prognosen und Erfahrungen der Kommunen werden es immer mehr.

So soll die Bettenzahl in Wimbern in Kürze um 420 aufgestockt werden –  und in Echtrop am Möhnesee werden zudem 1.000 zusätzliche Plätze entstehen. Dann läge die Gesamtzahl bei knapp 6.000 Flüchtlingen alleine im Kreis Soest.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


Unsere Quellen für die Flüchtlings-Zahlen: Auskünfte der Pressestellen der Bezirksregierung Arnsberg, des Kreises Soest und der Stadt Lippstadt

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Flüchtlinge vor der Unterbringungseinrichtung in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Flüchtlinge vor der Unterbringungseinrichtung in Wimbern ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER