Aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt: der Lanferbach

3. Oktober 2015

WICKEDE. „Wir investieren in Natur und Lebensqualität!“ titelt Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) auf einer kleinen Dokumentationstafel, die beschreibt, was hier an der Baustelle gerade passiert. – Gemeint ist die Renaturierung des Lanferbachs und seiner Ufer direkt hinter dem Rathaus der Gemeinde Wickede (Ruhr)

„Der Lanferbach wird auf diesem Teilstück aus seinem Dornröschenschlaf im tiefen Graben und unter Buschwerk geweckt“, erklärt der Bürgermeister auf der Tafel. „Das lebendige Fließgewässer wird mit der Umgestaltung wieder sichtbar und erlebbar.“

Neue Flora und Fauna am Gewässerlauf

Dazu werde eine „weit geöffnete Bachsohle“ neu angelegt, die der Wasserlauf bei starkem Durchfluss auch wie eine kleine Aue überschwemmen könne.

Mächtige Felsbrocken würden die Uferzone nach Westen in drei Stufen gliedern und das kleine Tal in kleine Terrassen aufgliedern, die zum Verweilen einladen.

Einsaat und Anpflanzungen würden passend für heimische Gewässer vorgenommen, betonte Michalzik. Durch die neue Flora könne auf Dauer auch eine neue Fauna entstehen, will sagen: die neue Pflanzenwelt bietet eventuell Kleintieren ein neues Zuhause.

Örtlicher Mosaikstein in der  Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union

Michalzik: „Unsere Maßnahme ist ein örtlicher Mosaikstein, die natürliche Lebendigkeit der fließenden Gewässer in Nordrhein-Westfalen, in Deutschland und in der Europäischen Union zu erhalten und zu fördern. Den großen Rahmen bietet die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union mit ehrgeizigen Zielen rund um die Qualität von Flüssen, Bächen und Seen.“

Gemeinde muss nur rund 7.000 Euro investieren 

Neunzig Prozent der Kosten für die Maßnahmen zur Renaturierung würden vom Land NRW erstattet, berichtete Michalzik im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Der Eigenanteil der Gemeinde läge nur bei rund 7.000 Euro.

Neben dem Teilstück hinter dem Rathaus würde der Lanferbach auch noch entlang des früheren Mannesmann-Geländes (hinter dem Edeka- und Aldi-Markt) renaturiert, so der Bürgermeister.

Gemeindewerke hübschen ihr technisches Bauwerk passend auf

Zeitgleich passen die Gemeindewerke Wickede (Ruhr) ihre Strom-Station hinter dem Rathaus mit einem neuen Satteldach und einer anderen Außenhaut an, um das technische Gebäude für den kleinen Park zwischen Kommunalverwaltung und dem Wickeder Einkaufszentrum aufzubübschen.

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FOTO: ANDREAS DUNKER
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