Amtstierärzte empfehlen: Hunde im Kreis Soest sollten dringend gegen Staupe geimpft werden

7. Oktober 2015

KREIS SOEST. Hundehalter sollten dringend ihre Vierbeiner gegen Staupe impfen lassen – beziehungsweise den vorhandenen Impfschutz ihrer Tiere überprüfen. So jedenfalls die Empfehlung der Amtstierärzte des Kreises Soest am gestrigen Dienstag (6. Oktober 2015).

Grund für die Warnung des Veterinärdienstes sind Wildtiere in der Hellweg-Region und im Sauerland, die offenbar mit dem Staupevirus befallen sind und die ansteckende Infektion an Hunde übertragen könnten.

Menschen und Katzen sind nicht betroffen

Neben Dachsen, Frettchen, Füchsen, Mardern und Waschbären sind leider auch Haushunde für die Erreger empfänglich. Menschen und Katzen hingegen erkranken nicht an der Staupe.

Im Kreis Soest wurde die Staupe-Krankenheit inzwischen bei mehreren Füchsen und Waschbären diagnostiziert. Hinzu kommen Fälle im angrenzenden Sauerland.

Füchse verlieren durch Erkrankung ihre Scheu 

Professor Dr. Wilfried Hopp, Abteilungsleiter des Veterinärdienstes des Kreises Soest, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Füchse durch die Erkrankung ihre Scheu vor Menschen verlieren und sich so auch unter Umständen deren Hunden nähern könnten.

Die Ansteckung mit dem Staupe-Virus erfolgt in erster Linie durch den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier. Jagdhunde beziehungsweise Hunde mit möglichem Kontakt zu Wildtieren sind deshalb einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt.

Da sich Füchse aber auch innerorts aufhalten, besteht für andere Hunde ebenfalls die Gefahr einer Ansteckung.

Übertragbare Viruserkrankung mit schwerwiegenden Folgen

Die Staupe ist eine übertragbare Viruserkrankung. Kennzeichnend für die Erkrankung sind hohes Fieber, Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Fressunlust sowie Augen- und Nasenausfluss. Je nach befallenem Organsystem können Durchfall und Erbrechen oder Atemwegssymptome auftreten. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Schädigung des Gehirns mit zentralnervösen Erscheinungen kommen.

Das Krankheitsbild der Staupe ist vielgestaltig und führt häufig zum Tode. Tiere, die die Erkrankung überleben, behalten häufig lebenslange Schäden zurück.

Vorsorge ist besser als kaum mögliche Nachsorge

Eine nachträgliche Behandlung der Staupe ist kaum möglich. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme, um eine Staupe-Infektion zu verhindern, ist die Impfung der Hunde.

Für Haushunde existieren seit vielen Jahren wirksame Impfstoffe. Auf die Grundimmunisierung ist sowohl bei Welpen als auch bei älteren Hunden zu achten.

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FOTO: ANDREAS DUNKER
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