Aufgeblasene Einweghandschuhe als Kugeln und zerschnittene Rettungsdecke als Lametta

26. Dezember 2015

WERL. „Weihnachten ohne Weihnachtsbaum? – Geht gar nicht!“ erklärte Landrätin Eva Irrgang (CDU) am Heiligen Abend (24. Dezember 2015) bei ihrem traditionellen Besuch von Mitarbeitern des Rettungsdienstes und der Kreispolizeibehörde, die an den Feiertagen im 24-Stunden-Dienst beziehungsweise achtstündigen Drei-Schicht-Dienst im Einsatz sind. – Unter anderem machte die Verwaltungschefin des Kreises Soest dabei auch jeweils eine Stippvisite in der Polizei-Wache Werl und in der Rettungswache Werl, die für das westliche Kreisgebiet und somit auch für Wickede (Ruhr) zuständig sind.

Irrgang überbrachte neben Weihnachtsgrüßen vor allem auch den Dank und die Anerkennung der Verwaltungsleitung für all diejenigen, die auch an den Feiertagen rund um die Uhr für auftretende Notfälle und andere Einsätze bereitstehen.

Dank für Dienst an Feiertagen

„Es ist schön, dass die Menschen im Kreis Soest sich auf kompetente (…) Helfer verlassen können, wenn etwas passiert“, betonte die Landrätin. Wie in jedem Jahr nutzte Irrgang in lockerer Runde auch die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit ihren Mitarbeitern. Dabei ging es nicht nur um dienstliche sondern ebenso um private Belange.

Notfall-Einsatz hat Vorrang

An der Tür der Rettungswache Werl musste die Dienstherrin allerdings erst noch einmal kehrt machen: Denn just bei ihrem Eintreffen rückte der letzte der zwei dort stationierten Rettungstransportwagen (RTW) zu einem Notfall aus, so dass die Wache ohne Personal war.

Laut ersten Meldungen handelte es sich bei dem Notfall um einen Oberschenkelhalsbruch einer älteren Dame. – Später dann stellte sich heraus, dass es „nur“ ein ausgekugeltes Hüftgelenk war.

Zur Rettungswache Werl gehören zwei externe NEF-Standorte

Beim zweiten Anlauf traf Irrgang dann aber auf fast alle diensthabenden Mitarbeiter der Wache. Neben den vier Rettungsassistenten, die die zwei vor Ort stationieren RTW besetzen, waren auch die zwei zur Werler Wache zugeordneten Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) mit Fahrern und Ärzten da.

Diese sind normal am Werler Mariannen-Hospital des „Katholischen Hospitalverbundes Hellweg“ sowie am zweiten NEF-Standort für das westliche Kreisgebiet beheimatet, dem Stützpunkt des kreiseigenen Rettungsdienstes neben dem Senioren-Zentrum St. Raphael Wimbern.

Weihnachtsbaum gehört an den Feiertagen dazu

Besonders bemerkenswert: Auch die Mitarbeiter des Rettungsdienstes waren offenbar der Ansicht wie ihre Dienstherrin, dass „Weihnachten ohne Weihnachtsbaum“ gar nicht geht. – Denn sowohl in der Werler Rettungswache als auch im Aufenthaltsraum der NEF-Besatzung in Wimbern stehen geschmückte Nadelbäume.

Statt des handelsüblichen Lamettas sind beide Bäume aber mit breiten gold-silbernen Streifen verziert, die man aus „gebrauchten Rettungsdecken“ geschnitten hat. – Einer gold-silbernen Folie, die in der Ersten Hilfe dazu verwendet wird, um verunglückte Personen vor Unterkühlung, Nässe oder Wind zu schützen.

Der Weihnachtsbaum in der Werler Rettungswache trägt auch an seiner Spitze eine riesige gold-silberne Schleife aus dem Material.

Klassisches Essen zu Heiligabend

Die NEF-Besatzung aus Wimbern war noch kreativer als die Werler Rettungsassistenten und hat noch kugelförmig aufgeblasene blaue Einweghandschuhe als Dekoration an ihren grünen Baum gehängt, damit man trotz des Dienstes während der Feiertage etwas weihnachtliche Atmosphäre in den Räumen hat.

Zu Essen gab es beim Rettungsdienst in Wimbern übrigens das klassische Gericht "Kartoffelsalat mit Würstchen".


Während viele Mitbürger die Geburt Christi am Heiligabend feiern, musste die Wimberner NEF-Besatzung gerade vor dem Besuch der Landrätin, übrigens bei einem Einsatz in einem Nachbarkreis den Tod einen alten Dame feststellen und attestieren.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Das Team des Rettungsdienstes für den westlichen Kreis Soest am Heiligabend (von links): Daniel Witt, Notarzt Dr. Michael Körber (Wimbern), Denis Baier (Rettungsassistent und Fahrer des NEF in Wimbern), Landrätin Eva Irrgang (CDU) als Chefin des Rettungsdienstes des Kreises Soest, Notarzt Erol Gürle (Mariannen-Hospital Werl), Sebastian Olczok, Jens Leonhardt, Patrick Weithaler und Burkhard Tulfot FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Team des Rettungsdienstes für den westlichen Kreis Soest am Heiligabend (von links): Daniel Witt, Notarzt Dr. Michael Körber (Wimbern), Denis Baier (Rettungsassistent und Fahrer des NEF in Wimbern), Landrätin Eva Irrgang (CDU) als Chefin des Rettungsdienstes des Kreises Soest, Notarzt Erol Gürle (Mariannen-Hospital Werl), Sebastian Olczok, Jens Leonhardt, Patrick Weithaler und Burkhard Tulfot FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit kurios geschmücktem Weihnachtsbaum: Rettungsassistent Denis Baier (28) aus Arnsberg sowie Chirurg und Notfallmediziner Dr. Michael Körber (58) aus Köln beim Bereitschaftsdienst am Wimberner Notarzteinsatzfahrzeug-Standort des Rettungsdienstes des Kreises Soest. FOTO: ANDREAS DUNKER
Mit kurios geschmücktem Weihnachtsbaum: Rettungsassistent Denis Baier (28) aus Arnsberg sowie Chirurg und Notfallmediziner Dr. Michael Körber (58) aus Köln beim Bereitschaftsdienst am Wimberner Notarzteinsatzfahrzeug-Standort des Rettungsdienstes des Kreises Soest. FOTO: ANDREAS DUNKER