Tipps von Experten: Sicheres Silvester-Feuerwerk

28. Dezember 2015

WICKEDE (RUHR). Zum Jahreswechsel herrscht in der Rettungsleitstelle des Kreises Soest wieder erhöhte Alarmbereitschaft. Für die Silvester-Nacht besetzt die Notrufzentrale 112 sogar eigens eine zusätzliche Stelle, erklärte ein Sprecher gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. – Denn durch unvernünftiges Zünden von Krachern, Böllern und Raketen sowie daraus resultierenden Verletzungen und Bränden rechnen Rettungsdienst und Feuerwehr wieder mit einem erhöhten Einsatzaufkommen. Vor allem Alkoholrausch und Leichtsinn führten oft zu fatalen Folgen, heißt es.

Erfahrungsgemäß ereignten sich bei unsachgemäßem Umgang viele, zum Teil folgenschwere Unfälle. Beim Umgang mit Feuerwerkskörpern sei daher allergrößte Vorsicht geboten, warnt die Feuerwehr.

Die Bilanz der vergangenen Jahre zeige, dass Verbrennungen und Verletzungen aber auch Zimmer- und Hausbrände immer wieder vorkommen. Der Verlust des Augenlichts und von Gliedmaßen seien traurige Folgen des unsachgemäßen Gebrauchs von Pyrotechnik bei feucht-fröhlichen Feiern.

Tragische Folgen von Alkoholkonsum und Leichtsinn

Selbst wenn die Feuerwerkskörper die erforderlichen Sicherheitskriterien aufwiesen, käme es durch hohen Alkoholkonsum und sträflichem Leichtsinn immer wieder zu tragischen Folgen. So würden Böller unverantwortlich in der Hand gehalten oder dem Nachbarn zum „Scherz“ vor die Füße geworfen.

Manche trieben es gar auf die Spitze und zündeten Kracher innerhalb des Hauses oder auf dem Balkon. „Von der Brandgefahr ganz abgesehen, kann es hier zu schweren Schock-Erscheinungen oder Verletzungen kommen“, warnen Rettungsdienst und Feuerwehr.

Nur Ware mit offizieller Zulassung kaufen

„Feuerwerkskörper ohne Zulassung sind tabu! Das Abrennen derartiger Feuerwerkskörper birgt das Risiko von schwersten Verletzungen“, warnt daher Klaus Dreisbach von der Bezirksregierung Arnsberg.

Die Experten raten, nur solche Feuerwerkskörper zu kaufen, die mit einem CE-Zeichen versehen sind und über eine Zulassungsnummer der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM), beispielweise BAM-F2-0001 oder 0589-F2-0001 verfügen.

Mehrschuss-Batterien besonders sicher aufstellen

Verbraucher sollten zudem unbedingt die Gebrauchsanweisung der Feuerwerkskörper lesen und beachten sowie keine „Experimente“ oder „Mutproben“ eingehen.

Für den Gebrauch von so genannten Mehrschuss-Batterien geben die Experten ebenfalls einen dringenden Tipp: Sie müssen nämlich so aufgestellt werden, dass sie auf keinen Fall umfallen können. „Einmal angezündet, lassen sie sich nicht mehr stoppen.

„Blindgänger“ sofort mit Wasser ablöschen.

Ein weiteres Problem: Trotz des absoluten Verkaufsverbotes schaffen es Kinder immer wieder, an das gefährliche „Spielzeug“ zu gelangen. – Dies gilt auch für den Neujahrsmorgen, wenn sie nicht gezündete „Blindgänger“ aufsammeln und damit herumspielen.

Dabei ist die Explosionsgefahr von Böllern, die beim ersten Zündversuch nicht in die Luft gegangen sind besonders groß. Denn hierbei sind die Zündschnüre meist komplett abgebrannt, sodass ein weiterer Zündversuch meist zur sofortigen Explosion führt. – Deshalb sollten nicht explodierte Feuerwerkskörper umgehend mit Wasser abgelöscht und unschädlich gemacht werden, raten Experten.

Gefährliches Feuerwerk gehört nicht in Kinderhände

Generell sollten Eltern ihren Kindern klar deutlich machen, welche Gefahren von Knallern, Krachern und Raketen ausgehen und dass man diese niemals irgendwo aufsammeln und ohne Erwachsene zünden darf.

„Feuerwerkskörper der Kategorie 2 gehören nicht in die Hände von Kindern, sondern dürfen ausschließlich an Personen über 18 Jahre abgegeben werden. Auch das Feuerwerk der Kategorie 1 darf nur an Personen ab 12 Jahre verkauft werden“, so Klaus Dreisbach von der Bezirksregierung Arnsberg.

Nur an Silvester und Neujahr erlaubt

Offiziell von Geschäften angeboten werden dürfen Feuerwerkskörper übrigens nur zwischen dem 29. und 31. Dezember. Das Abbrennen ist sogar nur am 31. Dezember und 1. Januar erlaubt.

Damit das Silvester-Feuerwerk ein farbenfrohes und schönes Event zum Jahreswechsel wird, sollten sich Nutzer an die Tipps von Behörden, Feuerwehr und Rettungsdienst halten. – Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.arbeitsschutz.nrw.de oder  www.komnet.nrw.de .

Geld statt für Feuerwerk besser für Menschen in Not spenden

Unter dem Motto „Brot statt Böller“ ruft die Aktion „Brotfür die Welt“ übrigens zum Jahreswechsel alternativ zu Spenden für Menschen in Not auf. Statt sein Geld mit dem Silvester-Feuerwerk in den Himmel zu schießen, solle man es lieber Bedürftigen zugute kommen lassen. Denn die Stimmung einer Silvesterparty hänge nicht von der Menge der abgefeuerten Knaller und Raketen ab. Die Freude an der Pyrotechnik sei nur von kurzer Dauer, die Freude an der guten Tat hingegen wirke lange nach.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Feuerwerk ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Feuerwerk ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER