Kreisweite Kampagne zur Karnevalszeit: "Tanzen ist schöner als Torkeln …"

8. Januar 2016

WICKEDE (RUHR) / KREIS SOEST. Mit der kreisweiten Kampagne „Tanzen ist schöner als Torkeln …“ wirbt eine Initiative zum Gesundheits- und Jugendschutz seit zehn Jahren rechtzeitig vor dem Beginn der fünften Jahreszeit für einen Alkoholkonsum in Maßen statt Massen. – Unter der Schirmherrschaft von Landrätin Eva Irrgang (CDU) wollen der Kreis Soest, die Ordnungsämter der 14 Städte und Gemeinden, die Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) und der Einzelhandelsverband Südwestfalen einen Kontrapunkt zum exzessiven Konsum der legalen Droge setzen.

„Angesichts des gleichbleibend hohen Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen ist die frühe Aufklärung und Information wichtig“, betont Kornelia Witt als zuständige Mitarbeiterin des Kreises Soest in der Suchtvorbeugung. – Deshalb würden die Ordnungsämter mit einem Anschreiben die örtlichen Verkaufsstellen für Alkoholika nochmals eigens vor Karneval auf ihre Verantwortung zum Jugendschutz hinweisen, heißt es.

Keinen Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren

„Gerade zur Karnevalzeit mit der ausgelassenen und fröhlichen Stimmung ist es leicht für Kinder und Jugendliche, den Alkohol zu konsumieren. Deshalb ist es auch in der närrischen Zeit wichtig für uns Erwachsene, Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Alkohol nicht zu erleichtern“, appelliert Sigrid Schmidt als Jugendschützerin des Kreises.

In vielen Läden und Kiosken hängen deshalb die Kampagnen-Plakate aus. Darauf ist zu lesen: „Wir verkaufen keinen Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren. Hochprozentiges gibt’s erst ab 18.“

Alkoholrausch in der Jugend schädigt Gehirn und Organe

Ein Rausch in jungen Jahren sei immer ein großes gesundheitliches Risiko, heißt es seitens der Soester Kreisverwaltung. Organe könnten geschädigt und die Gehirnreifung könnte beeinträchtigt werden. Maßgeblich sei hier, dass sich in der Pubertät das menschliche Gehirn in einer sehr empfindlichen Reifungsphase befinde. In diesen Entwicklungsprozessen des Gehirns könnten sich Konsumgewohnheiten bei Jugendlichen verfestigen und zu einer frühen Suchtentstehung führen. Deshalb sollten Eltern bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr immer klare Grenzen setzen und für den Verzicht auf Alkoholkonsum plädieren.

Erwachsene sind für Minderjährige verantwortlich

Erklärtes Ziel der Kampagne „Tanzen ist schöner als Torkeln …“ ist es, verunsicherten Erwachsenen zu zeigen, dass es ein „Wir“ in der Verantwortung für Kinder und Jugendliche gibt. Die Erwachsenen seien es, die den Minderjährigen alkoholische Getränke zugänglich machten, ist Kornelia Witt von der Suchtvorbeugung sich sicher. „Das geschieht entweder ahnungslos, leichtfertig oder vorsätzlich.“

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Die Auszubildenden (von links): Daniela Fischer, Sandrin Schramke und Maximilian Boehmer präsentieren das Plakat zur Gesundheits- und Jugendschutzkampagne „Tanzen ist schöner als Torkeln …“. Es ist unter anderem in Bussen und Kiosken im Kreisgebiet zu sehen. FOTO: THOMAS WEINSTOCK / KREIS SOEST
Die Auszubildenden (von links): Daniela Fischer, Sandrin Schramke und Maximilian Boehmer präsentieren das Plakat zur Gesundheits- und Jugendschutzkampagne „Tanzen ist schöner als Torkeln …“. Es ist unter anderem in Bussen und Kiosken im Kreisgebiet zu sehen. FOTO: THOMAS WEINSTOCK / KREIS SOEST