Blitzbesuch von „bösen Buben“ – Zahl der Wohnungseinbrüche "explodiert"

12. Januar 2016

WIEHAGEN. Selbst in ihren eigenen vier Wänden scheinen die Bürger angesichts des explodierenden Anstiegs von Wohnungseinbruchsdiebstählen und entsprechenden kriminellen Versuchen nicht mehr sicher zu sein. – Denn obwohl Personen im Nachbarraum verweilten, stiegen dreiste Diebe am helllichten Tag in ein Haus in Wiehagen ein.

Ereignet hat sich die Straftat am heutigen Dienstag (12. Januar 2016) in der Zeit zwischen 13.00 und 13.15 Uhr in der Erdgeschoßwohnung eines Mehrfamilienhauses in der Siedlung „Auf der Heege“ in Wiehagen.

 Polizei-Pressesprecher Frank Meiske berichtet wie dreist die Einbrecher dabei vorgingen: „Die Täter schellten zunächst an der Haustür. Als keine Reaktion erfolgte, kletterten sie auf den Balkon und hebelten die Tür zum Wohnzimmer auf. Im Inneren stellten sie dann fest, dass sich die Bewohner in einem Nebenraum befanden und flüchteten durch die Wohnungseingangstür auf die Straße.“

Polizei sucht Zeugen von der Flucht der Täter

Da alles sehr schnell ging, konnten die Gangster leider nicht weiter beschrieben werden. Die Kriminalpolizei in Werl sucht jetzt Zeugen, die die Täter bei ihrer Flucht beobachtet haben. Telefonische Hinweise werden unter der Nummer (0 29 22) 9 10 00 erbeten.

Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle „explodiert“

Wie Insider aus Polizeikreisen berichten, hat sich die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle und entsprechender Versuche 2015 im Vergleich zum Vorjahr 2014 „etwa verdoppelt“(!).

Die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Soest selbst gibt aktuell keine konkreten Zahlen gegenüber Medienvertretern preis. Man hätte erst eine „valide Statistik“, wenn die Werte durch das Landeskriminalamt (LKA) geprüft und bereinigt worden seien, hieß es.

Zudem wolle NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zum Ende Februar oder Anfang März 2016 erst persönlich die landesweiten Zahlen der Kriminalitätsstatistik verkünden. Danach würden die regionalen Polizei-Behörden die Daten für Kreise und kreisfreie Städte der Öffentlichkeit mitteilen.

Bereits nach dem ersten Halbjahr 2015 hatte die Kreispolizeibehörde Soest mit Landrätin Eva Irrgang (CDU) an der Spitze den explosionsartigen Anstieg der Wohnungseinbrüche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkündet und für die dunkle Jahreszeit noch Schlimmeres prognostiziert (wir berichteten). – Angesichts fast täglicher Polizei-Meldungen über zig Einbrüche in der Region, scheint sich diese düstere Prophezeiung leider zu bewahrheiten.

Organisierte Banden südosteuropäischer Ausländer

Nach Polizei-Angaben soll es sich bei den dreisten Dieben großteils um organisierte Banden von südosteuropäischen Ausländern handeln.

Diese seien früher als „fahrendes Volk“ unterwegs gewesen und gingen meist keiner ordentlichen Arbeit nach, erklärte ein Insider aus Polizei-Kreisen dazu kürzlich im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Wenn diese Kriminellen bei Straftaten erwischt würden und bestraft werden sollten, tauchten sie häufig erst ab und kämen später mit gefälschten Dokumenten wieder nach Deutschland zurück, berichtet der Beamte, der anonym bleiben will. 

Ihre Stützpunkte seien bekannte Wohnblocks in Großstädten des Ruhrgebietes. Von dort schwärmten die Straftäter in Kleingruppen aus, um ihrem kriminellen Handwerk nachzugehen. Die Palette reiche dabei von Laden- und Taschendiebstählen über Wohnungseinbrüche bis hin zu Trickbetrügereien, erklärte der erfahrene Ermittler gegenüber unserer Redaktion. Dies sei Fakt!

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Symbolbild FOTO: ANDREAS DUNKER
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