Neuer Glanz für alte Siedlung: 27 Wohnungen stehen leer

26. Januar 2016

WIEHAGEN. Auf Grund der lang andauernden Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Voreigentümerin sei es in Mietwohnungen in den Mehrfamilienhäusern „Auf der Heege“ 1-25 und 29-31 sowie am Walkenbrügger Weg 1-19 in Wiehagen „leider zu einem hohen Leerstand“ gekommen. Zudem habe es in den vergangenen sieben Jahren teilweise einen „Investitionsstau“ gegeben, erklärte Carsten Bauroth am heutigen Dienstag (26. Januar 2016) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Inzwischen seien die Wiehagener Liegenschaft aber über einen niederländischen Insolvenzverwalter an die „BGA Brandenburgische Gesellschaft für Anlagen GmbH“ verkauft worden.

Die Vermittlung dieses Immobiliengeschäftes sei durch die „Rheinische Gesellschaft für Anlagen GmbH und Co. KG“ in Viersen erfolgt, für die er arbeite, sagt Carsten Bauroth.

Investor lobt „gute Lage der Liegenschaft“

Kaufentscheidend für den Investor seien die gute Lage der Liegenschaft innerhalb der Gemeinde Wickede (Ruhr) sowie die gute Lage der Kommune im Raum gewesen. Denn die Ortschaft besitze eine hervorragende Anbindung an das nahe Ruhrgebiet und das Sauerland mit seinen vielfältigen Erholungsmöglichkeiten.

Gerüchte dementiert: Keine Umwandlung in Eigentumswohnungen

Dementiert wurden von Carsten Bauroth die kursierenden Gerüchte, dass man die bisherigen Mietwohnungen komplett in Eigentumswohnungen umwandeln wolle. Dies sei seitens der BGA nicht vorgesehen. Vielmehr wolle diese durch eine umfassende Sanierung der Siedlung wieder attraktive und bezahlbare Mietwohnungen schaffen.

Lediglich einzelne, auf separaten Flurstücken gelegene Objekte stünden eventuell zum Verkauf, so Bauroth.

Die Hausverwaltung habe mit dem wirtschaftlichen Übergang am 1. Oktober 2015 die „MSV Immobilien GmbH“ aus Viersen übernommen, die rund 2.000 Wohneinheiten im Großraum Düsseldorf und im Ruhrgebiet betreue. Die Hausmeister Martin Eschmann und Klaus Jäger kümmerten sich um die Anlage. Jäger wohne selbst als Ansprechpartner vor Ort.

Ursprünglich für Arbeitskräfte aus dem Ruhrgebiet erbaut

Wie sich Landwirt und Nachbar Theo Arndt im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erinnert, sei die Siedlung ursprünglich vom „Wickeder Eisen und Stahlwerk“ für ehemalige Bergleute aus dem Ruhrgebiet erbaut worden, die das Wickeder Unternehmen während der Wirtschaftswunder-Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als Arbeiter angeworben habe.

Baubeginn für die Mehrfamilienhaus-Siedlung „Auf der Heege“ und Walkenbrügger Weg sei das Jahr 1962 gewesen, erinnert sich Arndt, der während dieser Zeit in die benachbarte Wiehagener Volksschule (heute: Regenbogen-Kindergarten) ging und gerne auf der Baustelle spielte.

Der Einzug der ersten Mieter sei dann sukzessive mit Fertigstellung der einzelnen Objekte erfolgt, so Arndt.

Samstag: „Tag der offenen Tür“ in renovierter Musterwohnung

Heute umfasse die Anlage 95 Wohnungen, berichtet Carsten Bauroth. Davon stünden derzeit 27 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmerwohnungen mit Größen zwischen 56 und 90 Quadratmetern leer. Diese wolle man nach der geplanten Renovierung offensiv vermarkten.

Eine entsprechende Musterwohnung am Walkenbrügger Weg 1 habe man gerade fertig gestellt.

Am Samstag, 30. Januar 2016, zwischen 14.00 und 17.00 Uhr, seien die Wiehagener Nachbarn deshalb zu einem „Tag der offenen Tür“ mit deftigem Eintopf und Getränken eingeladen, um die Veränderungen in der alten Arbeitersiedlung selbst in Augenschein zu nehmen und sich zu informieren. Entsprechende Handzettel seien bereits im Dorf verteilt worden.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Mehrfamilien-Siedlungshaus in Wiehagen FOTO: ANDREAS DUNKER
Mehrfamilien-Siedlungshaus in Wiehagen FOTO: ANDREAS DUNKER
Walkenbrügger Weg FOTO: ANDREAS DUNKER
Walkenbrügger Weg FOTO: ANDREAS DUNKER
Auf der Heege FOTO: ANDREAS DUNKER
Auf der Heege FOTO: ANDREAS DUNKER