Tüllröckchen statt Talar: „Schwanentanz“ mit Wickeder Kirchenmännern
4. Februar 2016
WICKEDE. „Mehr Kultur in Wickede“ hatte die Damenwelt beim „Frauen-März“ gefordert. Diesem Wunsch entsprach jetzt der KFD-Karneval mit seinem traditionellen Faschingsprogramm, indem man am Mittwochnachmittag (3. Februar 2016) das Ballett aus Tschaikowskys „Schwanensee“ auf die Bühne des Bürgerhauses brachte. Ballerina Linda Kalde wollte dabei allerdings nicht alleine vor dem großen Zuschauerkreis tanzen.
Moderatorin Elisabeth Pieper loste deshalb die „Glücklichen“
aus, die „Linda“ bei ihrer Vorführung unterstützen durften. Das „Los“ fiel
dabei – welch ein Zufall – auf die im Saal sitzenden Vertreter der
evangelischen und katholischen Kirche: Pfarrer Dr. Christian Klein, Pastor Thomas
Metten und Vikar Alexander Plümpe.
Durch die KFD-Frauen wurden die stattlichen Geistlichen dann vor den Augen des Publikums in holde Ballett-Schwänlein verwandelt. Statt des ihnen vertrauten schwarzen Talars erhielten die Pastöre dazu weiße Tüllröckchen angezogen. Zudem schminkten die Frauen den Kirchenmännern mit Lippenstift rote „Schnäbel“.
Anschließend mussten die Herren im Kostüm grazil über die Bühne „schweben“. Zum Abschluss gab es dann auch noch eine Hebefigur mit der zarten „Linda“.
Zwillingsschwestern Angelika Plusczyk und Elisabeth Pieper moderierten
Zuvor hatte Sabine Hornkamp als Vorsitzende der katholischen Frauengemeinschaft St. Antonius bereits die rund 400 Gäste im Bürgerhaus begrüßt. Darunter auch das „Teufels-Paar“ Martina und Martin Michalzik sowie zahlreiche andere Ehrengäste.
Anschließend übernahmen die Zwillingsschwestern Angelika Plusczyk und Elisabeth Pieper das Wort und führten amüsant durch das mehrstündige Programm mit viel Lokalkolorit.
Traditionell hatte die „HaSiMaSi“-Band mit Frontmann Hans Kalde den Saal schon im Vorfeld mit Karnevalsliedern zum Singen und Schunkeln gebracht.
Der Roboter „Günter“ als „Ideal-Mann“
Nach dem Kaffeetrinken ging es mit dem Roboter „Günter“ als „Ideal-Mann“ weiter, der auf Komplimente für die Ehefrau, Schwiegermutter-Begrüßung, Müll-Entsorgung und Einbrecher-Abwehr programmiert war – und nach einem Defekt so einiges davon durcheinander praktizierte. Gespielt wurde der Sketch hervorragend von Elisabeth Beckmann und Andrea Teutenberg.
Anschließend diskutierten die Kirchgängerinnen Gudrun Arndt, Linda Kalde und Rita Lange darüber, welchen Gegenstand im Gottesdienst sie am liebsten mal „verkörpern“ würden. Während „Gudrun“ als „Osterkerze“ eine große Leuchte sein wollte, entschied sich „Linda“ für ein „Weihrauchfässchen“, welches immer rauchen könne. Warum „Rita“ aber unbedingt als „Evangelium-Buch“ auf dem Altartisch liegen wolle, erschloss sich den beiden anderen Damen aber nicht sofort. „Rita“ erklärte dann verschämt, dass man dann bei jeder Messe vom Pastor ein Küsschen bekäme.
Mit viel Applaus belohnte das begeisterte Publikum auch Sketche zum „Jahr der Barmherzigkeit“, aus einem Krankenhaus mit nörgeligen Patientinnen und aus der Vorstandssitzung der katholischen Frauen mit famosen Rechenkünsten.
Nochmals „Kultur“ gab es mit dem UFA-Star Zara Leander (Linda Kalde) und ihrer Pianistin (Andrea Teutenberg). Ein „fraulicher“ Beitrag, der mit einer „Rakete“ (trampeln, klopfen, klatschen) quittiert wurde.
"Käthe aus Wiehagen" und der "Kahle Asten"
Von ihren Einkaufserlebnissen an der Wursttheke eines Supermarktes, der von einem Frucht-Zwerg geleitet wird, berichtete „Käthe aus Wiehagen“ anschließend am Rollator als Rednerpult. Die gewiefte „alte Dame“ (Gudrun Arndt) erkannte auch sofort, dass Pfarrer Thomas Metten – ein gebürtiger Neheimer – aus dem Sauerland stammt. Denn den „kahlen Asten“ würde er ja immer bei sich tragen. Dabei strich sie Metten über die blank polierte Glatze.
Die Gruppe „Dansu“ des Turnvereins unter Leitung der Trainerinnen Monia Beckmann und Sandrina Gedig zeigte zudem wieder hervorragende Tanz- und Akrobatik-Choreographien.
Mit einem fantastischen Finale endete der diesjährige Frauenkarneval.
ANDREAS und BRIGITTA DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
