Ehemaliger Schafstall soll zur Flüchtlingsunterkunft werden

11. Februar 2016

UPDATE 11.02.2016 - WIMBERN. Noch eine weitere Unterkunft für Flüchtlinge in Wimbern – und dies mitten in der Siedlung „Nachtigall“? – Im Dorf südlich der Ruhr herrscht Unruhe, nachdem eine „Bauvoranfrage zur Nutzungsänderung eines Stallgebäudes in ein Wohngebäude für Flüchtlinge, Wimberner Schulweg“ bekannt geworden ist. – Denn der öffentliche Tagesordnungspunkt der nächsten Sitzung des „Ausschusses für Planung, Bau und Umweltangelegenheiten“ der Gemeinde Wickede (Ruhr) sorgt für Fragen in der Bevölkerung.

Ortskundigen ist beispielsweise gar kein Stallgebäude am „Wimberner Schulweg“ bekannt. – Und mit der Landeseinrichtung für Flüchtlinge im ehemaligen Marien-Krankenhaus trägt die Dorfgemeinschaft bekanntlich bereits eine erhebliche Last im Zuge der humanitären Hilfe für den aktuellen Zustrom von Asylsuchenden in Deutschland.

Worum geht es also nun genau bei der Bauausschuss-Sitzung am Dienstag, 16. Februar 2016, 17.30 Uhr, im Wickeder Bürgerhaus? – Der zuständige Fachbereichsleiter Markus Kleindopp von der Gemeindeverwaltung erläuterte auf Nachfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“, dass es sich um einen ehemaligen Schafstall auf dem Gartengrundstück eines Hauses in der Straße „Nachtigall“ handelt.

Erleichterte Bauvorschriften zur Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge

Der Eigentümer wolle im Zuge der jetzt erleichterten Bauvorschriften zur Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge und Asylbewerber wohl das ehemalige Stallgebäude in eine 42 Quadratmeter große Wohnung umwandeln.

Da sich das Stallgebäude aber im sogenannten „Außenbereich“ befände, wolle der Bauherr durch seine Voranfrage wohl vorab geklärt wissen, ob es überhaupt möglich sei, das alte Stallgebäude entsprechend umzunutzen.

Entscheiden über eine Baugenehmigung würde letztendlich der Kreis Soest als „Untere Bauaufsichtsbehörde“, so Kleindopp. Die Gemeinde würde aber nach ihrem Einvernehmen gefragt. Und darüber müssten die Mitglieder des Bauausschusses beraten.

Gehören soll das Anwesen übrigens angeblich einem nicht in Wimbern lebenden Unternehmer.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


UPDATE:

Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) teilte inzwischen als Reaktion auf unsere obige Veröffentlichung mit, dass die Gemeinde Wickede (Ruhr) kein Interesse an einer Unterbringung von Flüchtlingen, die der Kommune zugewiesenen bislang wurden, in der Wimberner Immobilie habe. – Hintergrund: Derzeit werden der Gemeinde Wickede (Ruhr) seitens der Bezirksregierung Arnsberg keine weiteren Asylsuchenden für die kommunale Unterbringung zugewiesen, da es die landeseigene Massenunterkunft für Flüchtling im ehemaligen Marien-Krankenhaus in Wimbern gibt.

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Die Siedlung "In der Nachtigall" aus der Luft ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die Siedlung "In der Nachtigall" aus der Luft ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER