Bauvoranfrage: Statt Wohnraum nur Probleme geschaffen?

16. Februar 2016

WIMBERN. Die „Untere Baubehörde“ des Kreises Soest wird sich wohl in nächster Zeit bei dem Besitzer der Immobilie in der Siedlung „Nachtigall“ melden, der einen ehemaligen „Schafstall“ angeblich in „Wohnraum für Flüchtlinge“ umwandeln will (wir berichteten). Von der Behörde sind dabei allerdings wohl keine guten Nachrichten zu der Bauvoranfrage zu erwarten. Denn der zuständige kommunale Fachausschuss für Bauangelegenheiten verweigerte in seiner Sitzung am heutigen Dienstagabend (16. Februar 2016) bereits das gemeindliche Einvernehmen zu der Maßnahme.

Fachbereichsleiter Markus Kleindopp betonte, dass das Bauwerk auf dem Gartengrundstück eines Hauses in der Straße „Nachtigall“ in Wimbern bislang baurechtlich nur als „Stallgebäude“ genehmigt sei. Eine andere Nutzung sei bei der Gemeindeverwaltung „nicht aktenkundig“. – Gerüchteweise hatte es in den letzten Tagen aus Wimbern geheißen, dass das vermeintliche Stallgebäude bereits in der Vergangenheit über Jahre als Wohnung vermietet gewesen sein soll.

Bürgeremeister: Kein automatischer Datenabgleich zwischen Meldeamt und Baubehörde

Dem Bauamt des Rathauses war davon allerdings bislang angeblich nichts bekannt. – Denn selbst wenn Personen beim Einwohnermeldeamt unter der Adresse registriert worden seien, könne die Verwaltung ja nicht wissen, ob die betreffenden Bürger im Haupthaus oder widerrechtlich in dem alten Stall im hinteren Bereich des Grundstückes wohnen würden, erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) dazu. Die Adresse sei logischerweise ja die selbe, da es sich um ein und dasselbe Grundstück handele. Deshalb fielen solche Fälle kaum auf.

Gerüchte über widerrechtliche Nutzung des ehemaligen Stalles als Mietwohnung

Durch die Bauvoranfrage des Besitzers scheinen die Behörden aber nun hellhörig geworden zu sein und wollen den Fall voraussichtlich prüfen. Sollte sich dabei herausstellen, dass der alte Stall bereits im Vorfeld der Bauvoranfrage illegal in Wohnraum umgewandelt wurde und tatsächlich vermietet worden ist, könnte es ein böses Erwachen für den Besitzer geben.

Verärgerte Wimberner forderten in diesem Zusammenhang nämlich inzwischen, dass man in diesem Zusammenhang dann auch gleich die ordnungsgemäße Abführung von Abgaben und Steuern durch den vermeintlichen Vermieter prüfen solle.

So lange sich die Gerüchte allerdings noch nicht juristisch bestätigt haben, gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Die Aussagen mehrerer Zeugen sprechen allerdings dafür, dass es durchaus einen wahren Kern bei dieser absurden Geschichte geben könnte.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Lageplan des "Schafstalls", der angeblich in "Wohnraum für Flüchtlinge" umgewandelt werden soll. VORLAGE: GEMEINDE WICKEDE (RUHR)
Lageplan des "Schafstalls", der angeblich in "Wohnraum für Flüchtlinge" umgewandelt werden soll. VORLAGE: GEMEINDE WICKEDE (RUHR)