Baumaßnahmen am Bahnhof: Verärgerung bei Rat und Verwaltung über Verzögerungen

23. Februar 2016

WICKEDE (RUHR). „Wir hatten vor einigen Monaten einen fast barrierefreien Bahnhof!“ resümierte SPD-Ratsherr Helmut Bäcker ironisch und frustriert zum derzeitigen Hindernisparcours rund um den Wickeder Haltepunkt der Bahn. – Im Rahmen der Haupt- und Finanzausschusssitzung des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) am heutigen Dienstagabend (23. Februar 2016) war der Sozialdemokrat nicht der einzige äußerst verärgerte Kommunalpolitiker.

Aufklärung über die voraussichtliche Beendigung der überfälligen Bauarbeiten der Bahn konnte auch Fachbereichsleiter Markus Kleindopp von der Gemeindeverwaltung nicht liefern. Denn die Baumaßnahme läge allein in Verantwortung der Bahn und die Bauamtsmitarbeiter des Rathauses seien nur Beobachter.

Kritik verbunden mit Selbstironie

„Wenn wir es als Gemeinde gebaut hätten, wäre es vielleicht teurer geworden – aber es würde funktionieren!“ kommentierte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) die missliche Situation mit bissiger Satire und wohl selbstkritischem Blick auf die Kostenexplosion bei der Wickeder Sekundarschule.

Böser Brief an die Bahn nutzt nix

Einen bösen Brief an die Bahn zu den Verzögerungen der Baumaßnahmen zu schreiben hielt Michalzik aber für sinnlos. „Das Porto können wir uns sparen!“ – Er habe da leider vor kurzem auch kein positives Echo von der Bahn zu seinem Schreiben bezüglich der Fertigstellung des Bahnüberganges „Haus Füchten“ am Ruhrtal-Radweg erhalten.

Tunnel wird kostenintensives Ärgernis bleiben

Kritisch bewertet wurde seitens der Kommunalpolitiker nochmals die Personenunterführung. Einige sahen den Tunnel als Angstraum andere beklagten sich über Verschmutzungen und Vandalismus bereits vor Fertigstellung der „Modernisierungsoffensive 2“. – Und Bürgermeister Michalzik prophezeite: „Die Unterführung wird ein kostenintensives Ärgernis bleiben!“

Zusammen mit SPD-Mann Bäcker ging Michalzik d'accord, dass insbesondere die fehlende Fertigstellung der Aufzüge durch die Bahn eine „Unverschämtheit“ sei.

Kofferträger auf Kosten der Bahn?

Bäcker fragte kritisch in die Runde, ob man nicht auf Kosten der Bahn ein paar Kofferträger anstellen könne, damit die Bahn-Kunden schweres Gepäck nicht selbst die steilen Stufen der Treppen hinunter und hinauf tragen müssten.

Hinterfragt wurde durch Helmut Bäcker des weiteren die Blockade der Park-and-Ride-Plätze am Bahnhof durch die Baustelle. – Kämmerer Christian Wiese erklärte dazu dann allerdings, dass die Gemeinde Wickede (Ruhr) der Bahn die Nutzung des Geländes in Rechnung stelle.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Steile Stufen beidseits des Tunnels am Bahnhof ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Steile Stufen beidseits des Tunnels am Bahnhof ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER