ZUE: Wann kommt Bewegung in den lange geplanten Bau des Bolzplatzes?

3. Mai 2016

WIMBERN. Der „Bolzplatz“ an der Massenunterkunft für Flüchtlinge in Wimbern ist ein brisantes Thema. Denn auch mehr als zwei Jahre nach Eröffnung der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Asylsuchende in dem ehemaligen Krankenhaus hat es das Land Nordrhein-Westfalen noch nicht geschafft dort den angekündigten Bolzplatz zu errichten. Die Schallschutzmauer in Form einer riesigen Gabionen-Wand steht inzwischen seit zig Monaten wir ein Mahnmal oder eine Klagemauer auf dem Rasen. Das Spielfeld dahinter bekommen die Behörden aber nicht fertig.

Da es nur ein provisorisches Fußballfeld vor dem Krankenhaus mit zwei Toren gibt, welches recht ungeeignet für sportliche Spiele erscheint, wichen die ZUE-Bewohner im vergangen Jahr scharenweise auf den kommunalen Bolzplatz neben der Siedlung „In der Nachtigall“ aus. Dies führte bekanntlich zu Konflikten mit der einheimischen Dorfbevölkerung (wir berichteten).

Kommt Bewegung in den Bolzplatz-Bau?

Auch in dieser Freiluftsaison könnte es wieder zu Problemen rund um den dörflichen Bolzplatz kommen. Denn die Baumaßnahme an der Massenunterkunft für Flüchtlinge ist noch keinen Spatenstich weiter.

Pressesprecher Christoph Söbbeler von der Bezirksregierung in Arnsberg erklärte am heutigen Dienstag (3. Mai 2016) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ in unverkennbarem Amtsdeutsch, dass man nun erst einmal „mit den Vorbereitungen einer formalen Ausschreibung“ für den Belag des Bolzplatzes beginnen wollte. – Um es mit anderen Worten zu sagen: Die Bezirksregierung hat bis heute noch nicht einmal angefangen richtig an der Lösung des Problems zu arbeiten, welches nicht gerade für eine „Willkommenskultur“ gegenüber den Flüchtlingen in Wimbern dienlich ist.

Eine Frage der Priorität

Die Begründung: die Errichtung von Notunterkünften für Flüchtlinge und andere Baumaßnahmen hätten eine höhere Priorität in der Behörde besessen. Nun käme aber „Bewegung“ in die Sache! Ob hiermit ein Schneckentempo oder ein zügiger Baufortschritt und eine schnelle Inbetriebnahme des seit zwei Jahren geplanten Bolzplatzes an der Landeseinrichtung gemeint ist, bleibt offen.

Im Vergleich zum bisherigen Stillstand wäre aber auch ein Schneckentempo schon eine erhebliche Beschleunigung auf dem langen Weg zur Realisierung der Sportstätte, die manchem jungen Flüchtlingsburschen sicherlich zum Abbau von Frust und Langeweile dienen könnte.

Das Ziel der Verantwortlichen sollte nicht ein bisschen Bewegung beim Beginn der Baumaßnahmen sein – sondern Bewegung in Form von Fußballspielern auf dem Bolzplatz. Dafür brauchte man allerdings ein fertiges Spielfeld!

Inzwischen haben schon weit mehr als 15.000 Flüchtlinge ihre Zeit in der ZUE Wimbern ohne Fußballfeld verbracht. Wie viel tausende noch ohne entsprechende Sportstätte in der Massenunterkunft verweilen müssen, bleibt abzuwarten.

Einen Zeitplan gibt es noch nicht

Man wird sehen, ob bei der Arnsberger Bezirksregierung sowie beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen nun wirklich „Bewegung“ in die Realisierung des Bolzplatzes kommt. Einen Zeitplan wollte Christoph Söbbeler am heutigen Tage jedenfalls lieber noch nicht machen. – Von einem möglichen Spielplan fürs Kicken auf dem Fußballfeld scheint man also noch weit entfernt zu sein.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Die teure Steinschüttmauer als Schallschutz steht schon seit zig Monaten. Der eigentliche Bolzplatz wurde jedoch bis heute noch nicht gebaut. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die teure Steinschüttmauer als Schallschutz steht schon seit zig Monaten. Der eigentliche Bolzplatz wurde jedoch bis heute noch nicht gebaut. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
FOTO: ANDREAS DUNKER
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