ZUE: Feuerwehr-Alarmierung durchläuft künftig erst eine interne „Prüfschleife“

3. Mai 2016

WIMBERN. Es ist wohl keine optimale Lösung – aber die einzig praktikable: Wenn es in der Massenunterkunft für Flüchtlinge in Wimbern künftig einmal brennen sollte, wird durch die Betätigung entsprechender Druckknopfmelder durch Bewohner oder Betreuungspersonal keine direkte Alarmierung der Rettungsleitstelle des Kreises Soest und somit in Folge der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) mehr ausgelöst.

Vielmehr soll ein solcher Alarm künftig immer eine interne „Prüfschleife“ innerhalb der Einrichtung durchlaufen. Sprich: der Brandalarm wird erst vom Sicherheitsdienst in der Pforte der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Flüchtlinge registriert und durch Personal vor Ort überprüft bevor eine richtige Alarmierung der Feuerwehr erfolgt.

Im Ernstfall geht leider wertvolle Zeit verloren

Im Ernstfall wird dadurch zwar wertvolle Zeit für die Rettung von Menschen und die zügige Eindämmung von Brandherden in Kauf genommen. Anders werden Betreuer und Behörden den sich ständig wiederholenden mutwilligen unberechtigten Fehlalarmen durch einzelne Flüchtlinge aber nicht Herr. Diese Einzeltäter haben es somit zu verantworten, dass die Sicherheit ihrer Mitbewohner in der Massenunterkunft in einem tatsächlichen Brandfalle schlechter wird.

Große Experten-Runde tagte in Wimbern

Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und der Gemeinde Wickede (Ruhr), der Bezirksregierung Arnsberg, des Bau- und Liegenschaftsbetriebes des Landes Nordrhein-Westfalen, der Brandschutzdienststelle des Kreises Soest sowie der Malteser-Werke als Betreuungsverband haben dies am Montag (2. Mai 2016) in einer kurzfristigen Krisensitzung in den Räumen der ZUE in Wimbern so entschieden.

Zehn Tage für technische und organisatorische Umsetzung geplant

Für die technische und organisatorische Umsetzung der Maßnahme rechnete Christoph Söbbeler als Pressesprecher der Bezirksregierung Arnsberg am heutigen Dienstag (3. Mai 2016) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ mit zirka zehn Tagen.

Von einer weiteren Idee – bei der man zusätzliche Schutzhauben über die hinter Glas befindlichen Druckknopfmelder zum Auslösen des Feueralarms montieren wollte – sei man schnell wieder abgekommen, hieß es. Dies sei nicht praktikabel, da diese im tatsächlichen Brandfalle eine Alarmierung der Feuerwehr verhindern könnten.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Künftig soll es keine Fehlalarmierungen der Freiwilligen Feuerwehr aus der Massenunterkunft für Flüchtlinge in Wimbern mehr geben. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Künftig soll es keine Fehlalarmierungen der Freiwilligen Feuerwehr aus der Massenunterkunft für Flüchtlinge in Wimbern mehr geben. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER