13. Mai 2016
WICKEDE (RUHR). Als „ein beeindruckendes und lebenswichtiges Bauwerk der Ingenieurskunst und Infrastruktur“ bezeichnete Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) den unterirdischen Trinkwasserspeicher am höchsten Punkt der Gemeinde Wickede (Ruhr). Durch eine monatelange Großbaustelle ist der ansonsten unter einer Erdschicht verborgene Hochbehälter gegenüber der Zufahrt zum Industriegebiet Westerhaar in letzter Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Denn auf Grund der umfangreichen Tiefbauarbeiten ist die angrenzende Bundesstraße 63 in dem Abschnitt neben dem Gelsenwasser-Gelände teilweise für den Verkehr gesperrt.
Auf Einladung von Bernd Hartung als Chef der Betriebsdirektion Unna der Gelsenwasser AG besichtigten der Wickeder Bürgermeister und Markus Kleindopp als zuständiger Fachbereichsleiter der Kommune für Bauangelegenheiten am heutigen Freitag (13. Mai 2016) die riesigen „Wasserkatakomben“ auf der Haarhöhe. Dabei ließen sie sich durch die Fachleute vor Ort sowohl über die Funktion des Trinkwasserspeichers als auch über die aktuellen Baumaßnahmen informieren. – Unser lokales Nachrichtenportal „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ hatte bereits am 16. Januar 2016 unter dem Titel „Trinkwasser-Versorgung: Hohe Investitionen am Hochbehälter“ über die erhebliche Investition von Gelsenwasser am Gemeinderand exklusiv berichtet. Der Speicher befindet sich zirka 230 Meter über Normal-Null.
Zum Ausgleich von Verbrauchsschwankungen und einem gleichmäßigen Druck
Das Zweikammersystem aus Beton aus dem Jahre 1941 diene „dem Ausgleich von Verbrauchsschwankungen und der Erhaltung eines gleichmäßigen Versorgungsdruckes“, teilte Felix A. Wirtz als Sprecher der Gelsenwasser AG mit.
Dass Versorgungsgebiet des Durchgangsbehälters entspräche dem des Wasserwerkes Echthausen der „Wasserwerke Westfalen“, die den mehr als 10.000 Kubikmeter umfassenden Speicher mit Trinkwasser speisten.
In Spitzenverbrauchszeiten habe man durch den Speicher auf der Wickeder Höhe einen „Puffer“ für rund fünf Stunden, so Wirtz gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.
Baumaßnahmen sollen im Sommer diesen Jahres abgeschlossen werden
Nach Renovierung der Be- und Entlüftungsanlagen sowie der
Einstiege im Jahre 1990 sowie der Sanierung des Behälters mit einer
Kerasal-Oberflächenbeschichtung in den Jahren 1994/1995 werden aktuell die
überdimensionalen Absperramaturen erneuert und eine Schieberkammer vor dem
Wasserbehälter errichtet.
Die aktuell geplante Bauzeit dafür reicht von November 2015 bis zum Juli 2016.
Investitionskosten nochmals beträchtlich gestiegen
Die Baukosten für das Projekt schätzt die Gelsenwasser AG momentan auf rund 400.000 Euro. Damit setzt das Trinkwasserversorungsunternehmen aus Gelsenkirchen die Investitionskosten inzwischen weitaus höher an als noch im Januar diesen Jahres. Damals war noch die Rede von nur zirka 250.000 Euro.
Standort für die regionale Trinkwasserversorgung
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik betonte, dass das Wasserwerk in Echthausen zusammen mit dem Trinkwasserspeicher auf der Haarhöhe die Ruhrgemeinde „als Standort für die regionale Trinkwasserversorgung“ prägen würden.
Nachdem es vom Wasserwerk Echthausen aus dem Ruhrtal in die säulenartigen Hallen der Kavernen gepumpt worden sei, würde das Trinkwasser mit Eigendruck als Lebenselexil in Haushalte und Betriebe im weiten Umland strömen.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
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