Böse Klickfallen beim Online-Shopping und andere Probleme in der digitalen Welt
8. Juni 2016
KREIS SOEST. Ob Kostenfallen bei Free-Mail-Diensten und Abzocke mit mobilen Zahlungsmitteln oder Fallstricke beim Online-Shopping und dubiose Mahnbriefe von Inkassobüros: Für über 10.000 Ratsuchende fungierte die Verbraucherzentrale im Kreis Soest im Jahre 2015 als Wegweiser zu Rat und Recht. Insbesondere Klick-Fallen beim Online-Shopping hat sie ein dickes „Dislike“ erteilt.
Immer mehr Konsumenten schätzen die Vorteile des Online-Shoppings. „Doch bereits beim Bestellvorgang können kostenträchtige Gefahren lauern. Dass wesentliche Produktmerkmale oder Endpreise nicht angegeben werden, Kunden bei unbemerkten Extras oder wegen kostenpflichtiger Zahlungsarten draufzahlen, hat 2015 für viele Nachfragen gesorgt“, berichtet Hilde Becker als Leiterin der Verbraucherzentrale im Kreis Soest. Sie baute die Verbraucherberatung im Kreis Soest seit 2011 mit auf, wird die Stelle allerdings zum Halbjahreswechsel abgeben, da sie sich beruflich neu orientiert. Zum 1. Juli 2016 soll Holger Okken die bisherige Funktion von Becker übernehmen.
Wechsel in der Leitung der Beratungsstelle
Bei der Vorstellung des Jahresberichts 2015 der Verbraucherzentrale bedankte sich Ralf Hellermann als „Dezernent für Ordnung, Gesundheits- und Verbraucherschutz“ der Kreisverwaltung Soest jetzt bei der scheidenden Beratungsstellenleiterin Hilde Becker und wünschte ihrem Nachfolger Holger Okken viel Erfolg in seinem neuen Amt.
Probleme mit Telekommunikationsanbietern
Bei vielen außergerichtlichen Rechtsberatungen und -vertretungen standen 2015 einmal mehr Probleme mit Telekommunikationsanbietern im Mittelpunkt der Verbraucherzentrale: Zumeist ging es um nicht nachvollziehbare Posten in der Rechnung oder um Schwierigkeiten bei der Kündigung von Verträgen. Oftmals gab es mit den Unternehmen gleich mehrere Probleme.
Eine bleibende Belästigung: Ungebetene Werbeanrufer, die zur Teilnahme an Gewinnspielen drängen oder Energielieferverträge oder Dienstleistungen rund um Telefonie und Internet unterjubeln wollten.
„Besser heizen – Kosten regeln“
Mit der Kampagne „Besser heizen – Kosten regeln“ hat die Verbraucherzentrale auch im Kreis Soest Wissenswertes zum Energiesparen für jedes Budget mit auf den Weg gegeben. Zudem hat sie aufgezeigt, dass ein Wechsel des Gastarifs viele Haushaltskassen sicher entlasten kann. „Neben dem Preis sind dabei vor allem kurze Laufzeiten und Kündigungsfristen, die richtige Einschätzung von Preisgarantien und eine besondere Vorsicht bei Bonusversprechen entscheidend, um mit Sicherheit den günstigsten Gastarif zu finden“, erläutert Holger Okken.
Unerfahrenheit von Flüchtlingen werden ausgenutzt
Auch erste Verbraucherprobleme von Flüchtlingen sind bei der Verbraucherzentrale angekommen: „So hatten umtriebige Mitarbeiter in Telefonshops Flüchtlingen ein kostenloses Smartphone oder Tablet versprochen, sie damit dann in zwei oder gar drei Verträge mit 24-monatiger Laufzeit gelockt“, zeigt Holger Okken auf, dass die Unerfahrenheit dieser Menschen zum Beispiel bei Vertragsabschlüssen ausgenutzt wird. Aber auch die Zahlungsmodalitäten bei der Energieversorgung mit Abschlägen für Strom und Gas und der Jahresabrechnung für den Gesamtverbrauch sind vielfach unbekannt. Die Verbraucherzentrale bringt sich in die lokalen Netzwerke ein, damit Integration auch im Verbraucheralltag gelingt. Insbesondere Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe gibt sie etwa in Vorträgen gezielt Hilfestellungen.
Schülern das kleine Einmaleins des Verbraucheralltags nahe bringen
Auch 2015 hat die Verbraucherzentrale Schule gemacht: Mit zahlreichen Veranstaltungen rund um die Themen Geld und Smartphone-Nutzung hat sie über 300 Schülern das kleine Einmaleins des Verbraucheralltags nahe gebracht.
Weitere Auskünfte: Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Soest,
Nottebohmweg 2-8, Soest, Telefon
(0 29 21) 9 10 87-0


