Gerken-Sporthalle: Gemeinsam „am Ball bleiben“, um Mängel aufzuzeigen und zu beheben

23. Juni 2016

U P D D A T E · 23.06.2016 – WICKEDE (RUHR). Die Gerken-Sporthalle sei „ihrem Alter entsprechend in einem guten Zustand“ resümierte SPD-Ratsherr Julian Bräker nach einer Besichtigung der 1972 in Betrieb genommenen Dreifachhalle im Hövel. Die Mitglieder des Fachausschusses für Generationen, Sport, Kultur und Integration des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) hatten das kommunale Gebäude am gestrigen Mittwoch (22. Juni 2016) mal persönlich in Augenschein und unter die Lupe genommen, bevor er im Bürgerhaus turnusgemäß tagte.

Während Gertrud Martin (CDU) den „gepflegten und sauberen Eindruck“ der Immobilie lobte, gab es von SPD-Seite auch durchaus kritische Anmerkungen zum Zustand der Sporthalle. So forderten die Sozialdemokraten, dass sich die Gemeinde mehr um notwendige Reparaturen kümmern müsste. Es sei beispielsweise nicht akzeptabel, dass in Toilettenkabinen kein Licht sei oder Türen längerfristig defekt blieben.

40 Jahre alte Toiletten sind sanierungsbedürftig

Auch Andreas Pietsch von der Bürgergemeinschaft (BG) sah manches nicht so rosig wie die Mitglieder der CDU-Fraktion. Pietsch konnte sich generell mit der Architektur aus blankem Beton und den dunklen Gängen in der Sportstätte nicht so recht anfreunden. Und die „vierzig Jahre alten Toiletten“ sah er als längst nicht mehr zeitgemäß und sanierungsbedürftig an.

Pietsch machte zudem auf ein weiteres Manko aufmerksam, welches er beim Rundgang entdeckt hatte: Die Erste-Hilfe-Ausrüstung müsse regelmäßig auf Vollständigkeit und Verfallsdaten überprüft werden und auch den Trainern der Vereine permanent zugänglich sein. Dies sei bislang wohl nicht immer der Fall.

Mangelnde Flurbeleuchtung und Risse im Fußboden

Dr. Lutz Hofmann, seines Zeichens SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Wickeder Turnvereins, bemerkte an vielen Stellen eine Renovierungsbedürftigkeit der Gerken-Sporthalle.

Sein Fraktionskollege Julian Bräker sprach dabei konkret die unzureichende Flurbeleuchtung und Risse im Fußboden der 44 Jahre alten Halle an, die offenbar von einem früheren Wasserschaden herrühren und nur notdürftig ausgeflickt wurden.

Kommunalpolitiker fordern, dass man sich mehr kümmert

Dass kleinere Schäden schnellstmöglich ausgebessert würden, um größere Folgeschäden zu vermeiden, sei Sache der Hausmeister, meinte ein Kommunalpolitiker. Diese müssten sich um die Substanzerhaltung der Halle kümmern.

Die Politiker forderten die Gemeindeverwaltung auf sich mehr um die Instandhaltung und Funktionsfähigkeit der Sportstätte zu bemühen.

Gefragt wurde in diesem Zusammenhang auch nach der Verantwortlichkeit innerhalb des Rathauses für die Immobilie und der Weisungsbefugnis gegenüber den ausführenden Kräften vor Ort. So müsse beispielsweise doch darauf geachtet werden, dass zerfledderte Gardinen im „Spiegelsaal“ nicht für ein schlechtes Image der Einrichtung sorgten. Solche Kleinigkeiten gefährdeten einen guten Gesamteindruck.

Aufstellung eines Renovierungs- und Investitionsplanes

Um den Werterhalt der Immobilien zu garantieren, empfahlen die Politiker die Aufstellung eines Renovierungs- und Investitionsplanes, der die Schwachstellen und Kosten für Instandsetzungen aufzeigen soll. –  Im Straßenbau habe man mit solch einem Instrument doch bereits gute Erfahrungen gesammelt, hieß es.

Danach sollten kleinere und dringend notwendige Reparaturen möglichst zügig durchgeführt werden. Größere Maßnahmen müsse der politische Rat diskutieren und gegebenenfalls in den nächsten Jahren in den Haushaltsdebatten thematisieren. Hierzu seien aber verlässliche Kostenschätzungen der Verwaltung wichtig.

Konstruktive Zusammenarbeit mit Vereinen und ihren Trainern wichtig

Als unabdingbar sahen die Ausschussmitglieder die konstruktive Zusammenarbeit mit den Vereinen und ihren Trainern, die die Dreifachhalle im Hövel nutzen. Sie müssten „am Ball bleiben“, wenn es darum ginge, Missstände aufzuzeigen und zu beheben, merkte CDU-Ratsfrau Helen Kramer an.

Gertrud Martin (CDU) lobte das generell gute Miteinander von Kommune und Vereinen und Johannes Korte (FDP) bezeichnete das bisherige Engagement insbesondere des Wickeder Turnvereins als sehr positiv.

Neue Farbgestaltung der teils hässlichen Außenwände

Julian Bräker (SPD) forderte die Verwaltung dazu auf, sich nochmals mit den Ehrenamtlichen des Turnvereins an einen Tisch zu setzen, um nach einer gemeinsamen Lösung zur farblichen Neugestaltung der teils hässlichen Mauern am Abgang zu den Außenanlagen zu suchen, nachdem ein erster Anlauf in dieser Angelegenheit leider gescheitert war. – Hierbei herrschte parteiübergreifender Konsens.

Starke Nachfrage bei den Trainingszeiten

Susanne Modler und Dagmar Bußmann von der Gemeindeverwaltung machten deutlich, wie stark die Dreifachsporthalle im Hövel nicht nur durch den Schulsport von Gerken-Hauptschule und Sekundarschule sondern auch durch Trainingszeiten von Vereinen gefragt sei.

Modler verwies zudem auf ein angedachtes neues Beleuchtungskonzept für die Immobilie sowie bekannte Belüftungsprobleme im Innern der Halle, die zu Kondenzwasser und infolgedessen zur Rutschgefahr auf dem Spielfeld der Halle führen. Auch einen Sonnenschutz an der großen Fensterfront zu den Außenanlagen sprach Modler an, damit sich die Räume bei starker Sonneneinstrahlung nicht übermäßig aufheizten.

Basketballkörbe behindern Sicht von Zuschauertribüne

Und aus Sicht der Zuschauer bei Sportereignissen hatte Ausschussvorsitzender Hans Regenhardt (CDU) noch einen Verbesserungsvorschlag: Denn die vorhandenen Basketballkörbe behinderten seiner eigenen Erfahrung nach aus manchen Blickwinkeln der Zuschauertribüne eine gute Sicht aufs Spielfeld. Regenhardt schlug daher vor, dass man seitens der Verwaltung prüfen möge, ob es ein kostengünstiges System gäbe, um die Vorrichtungen mit den Körben während anderer Sportarten einfach aus dem Sichtfeld „verschwinden“ zu lassen.

Ein Dankeschön gab es am Mittwoch von den Mitgliedern des Fachausschusses an Hausmeister Thomas Fischer für die Führung durch die Sportstätte. Zusammen mit Reinhard Nolte betreut er die Sportstätte sowie den Schulkomplex im Hövel.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Die Gerken-Sporthalle ist in die Jahre gekommen. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die Gerken-Sporthalle ist in die Jahre gekommen. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER