Können die Werler Franziskaner künftig noch Patres nach Schlückingen schicken?
15. August 2016
SCHLÜCKINGEN. Die katholische Kirchengemeinde in Wickede und das Franziskaner-Kloster in Werl stellten bislang traditionell im wöchentlichen Wechsel einen Geistlichen für den sonntäglichen Gottesdienst in der St.-Josef-Kapelle in Schlückingen. Ob dies auch künftig so bleibt, ist fraglich. Fest steht: Voraussichtlich 2019 will der Orden sein Kloster in der benachbarten Wallfahrtsstadt Werl aufgeben und könnte spätestens ab dann auch keine Priester als Zelebranten für die Heiligen Messen in Schlückingen mehr entsenden.
Aber bereits jetzt wird es vielleicht problematisch für die Franziskaner alle 14 Tage am Sonntag einen Mitbruder aus Werl nach Schlückingen zu schicken, um dort einen Gottesdienst zu halten. Denn von ehedem rund 50 Ordensbrüdern ist das Werler Kloster inzwischen auf rund zehn „geschrumpft“ und die Zahl sinkt aktuell noch weiter.
Während die kleine Schar der Gottesdienstbesucher am gestrigen Sonntag (15. August 2016) die Neueinweihung der frisch renovierten Kapelle in Schlückingen feierte, verabschiedete man auch gleichzeitig den Fransziskaner-Pater Ansgar Koch, der häufig in dem Wickeder Ortsteil als Priester zu Gast war und nun das Werler Kloster zusammen mit zwei weiteren Mitbrüdern verlässt. Damit wird das „Bodenpersonal Gottes“ in Werl noch geringer und es stellt sich die Frage, ob die Franziskaner neben der Wallfahrt überhaupt noch Zeit für die Kapellengemeinde in Schlückingen finden.
Guardian Pater Ralf Preker als Hausoberer des Werler Franziskaner-Klosters vermochte am heutigen Montag (15. August 2016) jedenfalls nicht zu sagen, ob es bei zunehmender Personalknappheit für ihn möglich sei alle 14 Tage sonntags einen Ordensmann nach Schlückingen zu entsenden. – Auch für Ortsvorsteher Willi Eickhoff ist die Frage nach der künftigen Besetzung mit Seelsorgen für die Kapelle ungewiss.
Das Problem ist auch den Seelsorgern der katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz bekannt und soll in Kürze in den kirchlichen Gremien erörtert werden. – Wie Vikar Alexander Plümpe am heutigen Montag (15. August 2016) im Gespräch mit "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" mitteilte, gibt es aber schon konkrete Gedankenspiele zur Lösung der möglichen Vakanz.
Angesichts des demografischen Wandels sowie niedriger Gottesdienstbesucherzahlen und des weiter fortschreitenden Priestermangels in der katholischen Kirche ist es aber sicherlich in absehbarer Zeit generell fraglich, ob künftig jeden Sonntag eine Messe für nur etwa zwei Dutzend Messbesucher in Schlückingen gehalten wird.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
