Feuerwehr-Chef Ptacek nimmt Stellung zur Ölspur-Beseitigung
17. August 2016
WICKEDE (RUHR). Auf Landesebene wird in Nordrhein-Westfalen aktuell die Beseitigung von Ölspuren und anderen ausgelaufenen Betriebsmitteln auf Verkehrsflächen durch die Feuerwehr infrage gestellt. Stattdessen sollten Mitarbeiter der Städte und Gemeinden sowie des Landesbetriebes „Straßen.NRW“ diese Aufgabe übernehmen, lauten Forderungen aus dem politischen Raum. – Feuerwehrleute dürften nicht als „Billig-Straßenkehrer“ ausgenutzt werden“, heißt es beispielsweise.
Was meint Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek als ehrenamtlicher Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und hauptamtlicher Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Wickede (Ruhr) dazu?
Ptacek sieht durchaus das Problem, dass seine ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden unter anderem während ihrer Arbeitszeit ausrücken müssen, um Ölspuren und so weiter zu beseitigen. Für die Unternehmen, bei denen die Einsatzkräfte beschäftigt sind, sei die Freistellung der Arbeitnehmer für solche Aufgaben sicherlich auch manches Mal ärgerlich. Dafür hat Ptacek großes Verständnis.
Trotzdem sieht er eine Übernahme der bisherigen Feuerwehr-Aufgabe beispielsweise durch den kommunalen Bauhof gerade in Wickede als kaum praktikabel an. Denn eine Ölspur in einer Straßenkurve bilde beispielsweise eine erhebliche Gefahrenstelle und könne leicht zu Verkehrsunfällen führen.
Insbesondere außerhalb der üblichen Dienstzeiten könne der gemeindeeigene Bauhof dann aber gar nicht schnell genug ausrücken, um Absicherungsmaßnahmen und Abstreuarbeiten zu erledigen.
Bei größeren Ölspuren von mehreren hundert Metern oder einigen Kilometern benötige man zudem kurzfristig sehr viel Personal, um Streumittel parallel auf mehreren Teilabschnitten aufzubringen, um wieder einen zügigen Verkehrsfluss zu gewährleisten.
So schön also die Idee von hauptamtlichen Mitarbeitern zur Beseitigung von Ölspuren und so weiter klingen mag, sei in der Praxis der schnelle Einsatz von ehrenamtlichen Kräften der Freiwilligen Feuerwehr doch effektiver und vor allem sicherer, meint Ptacek.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
