Krisensitzung bei der KFD: Keine Kandidatin – Fusion mit Wickede?

21. August 2016

ECHTHAUSEN. „Frauen.Macht.Zukunft.“ – hatte KFD-Bezirksvorsitzende Elisabeth Tolles bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Katholischen Frauengemeinschaft in Echthausen im vergangenen Jahr der Ortsgruppe noch als Leitwort mit auf den Weg gegeben. Nun war die Bezirksleiterin erneut zu Gast. Allerdings zu einer „Krisensitzung“, da die KFD in Echthausener von Zukunftsängsten geplagt wird. Denn trotz intensiver Suche findet man keine neue Vorsitzende. Und Lydia Münstermann, die das Amt derzeit inne hat, will – nach eigenem Bekunden – im nächsten Jahr definitiv nicht wieder für den Posten kandidieren.

Wenn sie – trotz mehrmaliger Rückzugsankündigung in der Vergangenheit – bei der Jahreshauptversammlung am 2. Februar 2017 noch einmal für das Sprecherinnen-Amt im Vorstandsteam antreten würde, wirke sie unglaubwürdig, erklärte Lydia Münstermann am Wochenende im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Münstermann weiterhin optimistisch

Doch obwohl man auch bei der Sondersitzung der Echthausener Frauengemeinschaft am Freitagabend (19. August 2016) im Pfarrheim erneut keine Kandidatinnen für das neu zu besetzende Vorstandsamt gefunden hat, zeigte sich Münstermann weiterhin optimistisch.

„Damit, dass sich direkt jemand melden würde, hatten wir auch gar nicht gerechnet“, betonte die Noch-KFD-Sprecherin. Man wolle aber einen Impuls in die 200 Frauen starke Mitgliederschaft senden, dass es um den Verein und seine Aktivitäten künftig schlecht bestellt sein werde, wenn sich keine Verantwortungsträgerinnen und Gestalterinnen mehr fänden.

Last auf mehr Schultern verteilen

Deutlich machten Lydia Münstermann sowie Elisabeth Tolles und Barbara Granseuer vom KFD-Bezirksvorstand, dass die bisherigen Aufgaben der Vereinsvorsitzenden künftig vermutlich von mehreren Frauen geschultert werden müssten, um noch Kandidatinnen für das Amt zu finden. Denn durch die heutige Berufstätigkeit vieler Frauen sei schon rein zeitlich nicht mehr alles von einer Person zu leisten. Deshalb hoffe man auf mehrere „talentierte und zuverlässige Frauen“, die sich in die Vorstandsarbeit bei der KFD einbringen würden.

Neben der Vorsitzenden suche man deshalb auch noch nach einer neuen Bildungsbeauftragten sowie weiteren Mitstreiterinnen. – Kassiererin und Schriftführerin hätten bereits ihre weitere Bereitschaft zum Mitwirken signalisiert.

Alte Zöpfe dürfen ruhig abgeschnitten werden

Und das Trio betonte: „Es muss nicht alles wie immer gemacht werden!“ Alte Zöpfe dürften ruhig abgeschnitten werden. Denn nicht jedes Angebot könne mehr wie in früheren Zeiten erbracht werden. Sei es auf Grund zu geringer Resonanz, so dass der Aufwand für einen kleinen Teilnehmerkreis nicht lohne, oder sei es auf Grund zu geringer Zeitressourcen bei der Organisatorinnen.

Dass es aktuell immer schwieriger wird engagierte Damen für die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) zu finden, machte Elisabeth Tolles ganz klar deutlich. Denn in den vergangenen Jahren sei die Mitgliederzahl auf Bezirksebene um einige Hundert gesunken. – Und auch bei der Krisensitzung der KFD in Echthausen waren am Freitag nicht einmal zwei Dutzend der mehr als 200 Frauen der Ortsgruppe erschienen.

Auch wenn es ketzerisch klingen mag …

Wie problematisch die Situation in der KFD in Echthausen ist, zeigte die Reaktion auf eine Frage aus der kleinen Runde der Anwesenden. Denn statt des offenbar erwarteten Protestes herrschte betretenes Schweigen und Nachdenklichkeit nach der Wortmeldung aus der Mitgliederversammlung.

Angela Winkler hatte offen gesagt: „Auch wenn es ketzerisch klingen mag: Warum schließen wir uns nicht mit Wickede zusammen?“ Eine Pfarrgemeinde würden Echthausen und Wickede doch bereits bilden. Deshalb müsse man gegebenenfalls auch mal ernsthaft über eine mögliche Fusion der Katholischen Frauengemeinschaften jenseits und diesseits der Ruhr nachdenken.

Noch-KFD-Sprecherin und Präses hoffen weiterhin auf Selbstständigkeit

Lydia Münstermann hoffte im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ aber vorerst weiterhin darauf, dass es bis zu einer Fusion mit einer anderen KFD-Ortsgruppe noch etwas dauern möge. Vielleicht fänden sich ja doch noch zeitnah geeignete Kandidatinnen für die zu besetzenden Vorstandsämter …

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

ANZEIGE
ANZEIGE
Das Podium (von links): Bildungsbeauftragte und Öffentlichkeitsarbeiterin Christa Schulz, Barbara Granseuer und Elisabeth Tolles (beide vom Bezirksvorstand), Noch-KFD-Vorstandssprecherin Lydia Münstermann, Beisitzerin Jessica Baum, Präses Vikar Alexander Plümpe und Schriftführerin Dorothee Hesse-Hagenschulte FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Podium (von links): Bildungsbeauftragte und Öffentlichkeitsarbeiterin Christa Schulz, Barbara Granseuer und Elisabeth Tolles (beide vom Bezirksvorstand), Noch-KFD-Vorstandssprecherin Lydia Münstermann, Beisitzerin Jessica Baum, Präses Vikar Alexander Plümpe und Schriftführerin Dorothee Hesse-Hagenschulte FOTO: ANDREAS DUNKER