Vier-Tage-Woche bei Wickeder Westfalenstahl

2. September 2016

WICKEDE. Bei „Wickeder Westfalenstahl“ sei seit dem 1. September 2016 die Arbeitszeit in den Werkhallen bis auf weiteres auf eine Vier-Tage-Woche beschränkt. Zudem arbeiteten die gewerblichen Mitarbeiter des Unternehmens hauptsächlich nur noch in der Frühschicht, erklärte Firmensprecherin Sabrina Rössler im Namen der Geschäftsführung auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

„Wickeder Westfalenstahl“ mache aktuell allerdings keine Kurzarbeit sondern reduziere nur die hohen Überstundenzahlen der Arbeitnehmer, da es in den nächsten Wochen voraussichtlich sogar schon wieder Mehrarbeit durch neue Aufträge gäbe.

Am heutigen Freitag (2. September 2016) jedenfalls stand die Produktion im Wesentlichen still.

Auftragslage soll „befriedigend“ sein

Die aktuelle Auftragslage für das traditionsreiche Plattierwerk an der Ruhr mit seinen insgesamt 152 Beschäftigten sei „befriedigend“, so Rössler wörtlich. Die Lohnarbeiten für die Hagener Wälzholz-Gruppe, die kürzlich die komplette Kaltband-Sparte von „Wickeder Westfalenstahl“ übernommen hatte (wir berichteten), läge sogar über den Erwartungen.

Insider aus der Mitarbeiterschaft der beiden Unternehmen hatten dagegen erst vor wenigen Tagen anderes gegenüber unserer Redaktion behauptet.

Auf Grund des Ein-Schicht-Betriebes und der verkürzten Arbeitswoche auf nur vier Tage befürchteten aufgeregte Mitarbeiter des Unternehmens sogar eine mögliche Schließung des Standortes und eine Übernahme der Hallen durch Wissner-Bosserhoff.

„Eine Schließung steht völlig außer Frage!“

Rössler dementierte dies jedoch deutlich: „Eine Schließung steht völlig außer Frage!“ – Auch eine Verlegung des Geschäftssitzes der Holding beziehungsweise der „Wickeder Group“ nach Düsseldorf oder in einen anderen Ort sei überhaupt nicht geplant.

Hartnäckige Gerüchte diesbezüglich waren mehrfach aus der Mitarbeiterschaft an „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ herangetragen worden.

Offenbar gibt es inzwischen ein großes Misstrauen zwischen Teilen der Belegschaft und der Geschäftsführung, nachdem diese den lange geplanten Verkauf der Kaltbandsparte an die Hagener Wälzholz-Gruppe angeblich bis zuletzt gegenüber Betriebsrat und anderen dementiert hatte.

Glaubwürdigkeit der Geschäftsführung bei der Belegschaft hat scheinbar gelitten

Seitdem ist für viele das Wort von Geschäftsführer Dr. Jürgen E. Platt und dem zweiten Geschäftsführer Andreas Braun scheinbar nicht mehr viel Wert. Die Glaubwürdigkeit der Geschäftsführung hat in Mitarbeiterkreisen offenbar schwer gelitten.

Für ein geplantes Interview mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ zwecks Klärung der hartnäckigen Negativ-Gerüchte um die Zukunft von „Wickeder Westfalenstahl“ am hiesigen Standort standen Dr. Jürgen E. Platt und Andreas Braun übrigens bislang noch nicht zur Verfügung. Die beiden Geschäftsführer schickten stattdessen nur ihre Marketing-Frau Sabrina Rössler mit abgestimmten Antworten vor.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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"Wickeder Westfalenstahl" aus der Vogelperspektive ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER / NRW-IMAGE.DE
"Wickeder Westfalenstahl" aus der Vogelperspektive ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER / NRW-IMAGE.DE