Nichts über Video-Überwachung im „Angsttunnel“ bekannt

28. September 2016

WICKEDE (RUHR). Gibt es in der als „Angsttunnel“ bezeichneten neuen Unterführung unter den Gleisen am Wickeder Bahnhof inzwischen eine funktionierende Video-Überwachung? – Offenbar habe man dort jedenfalls entsprechende Kameras installiert, hieß es am Dienstag (27. September 2016) im Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates von SPD-Ratsherr Helmut Bäcker.

Ob es sich bei den Video-Kameras nur um Attrappen zur Abschreckung handelt oder bereits in Betrieb befindliche Kameras vermochten allerdings weder Kommunalpolitiker noch Verwaltungsfachleute aus dem Rathaus der Gemeinde Wickede (Ruhr) zu sagen.

NRW-Bahn-Pressestelle in Düsseldorf will sich "nicht äußern"

„wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ fragte daher sofort per E-Mail bei der NRW-Pressestelle der Bahn in Düsseldorf nach und erhielt von Kirsten Verbeek als Leiterin des Regionalbüros am heutigen Mittwoch (28. September 2016) folgende unbefriedigende Antwort: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zur Video-Ausstattung einzelner Bahnhöfe nicht äußern.“

Danach folgten noch Allgemeinsätze über "Investitionen der Bahn in Videotechnik", die "Sicherheit der Reisenden" und die "Zusammenarbeit mit der Bundespolizei", die wir hier nicht wiedergeben wollen, da sie konkret nichts mit der Sache zu tun haben.

Pressestelle der Bundespolizei

Aber apropos „Bundespolizei“: Deren Münsteraner Pressesprecher Rainer Kerstiens teilte im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ am heutigen Mittwoch (28. September 2016) mit, dass er bislang nichts von einer Video-Überwachung in der Gleisunterführung am Wickeder Bahnhof mitbekommen habe – und normal würde seine Dienststelle über so etwas informiert.

„3-S-Zentrale“ der Deutschen Bahn

Auch die zuständige Telefon-Hotline der „3-S-Zentrale“ der Deutschen Bahn in Hagen, die auch für „Service, Sicherheit und Sauberkeit“ am Wickeder Bahnhof verantwortlich zeichnet, gab einem neugierigen Bürger die Auskunft, dass man nichts von einer Video-Überwachung des Tunnels in Wickede wisse.

Gemeindeverwaltung hat andere Informationen

Gegenüber Fachbereichsleiter Markus Kleindopp von der Gemeindeverwaltung hatte ein Bahn-Mitarbeiter dagegen angeblich schon vor längerer Zeit behauptet, dass es neben der geplanten Video-Überwachung der Aufzüge auch Kameras mit Blick in den Gang des „Angsttunnels“ am Wickeder Bahnhof geben solle.

Ob diese inzwischen in Betrieb seien, vermochte Kleindopp auf Anfrage der Kommunalpolitiker am Dienstag (27. September 2016) allerdings nicht zu sagen.

Christdemokraten hatten sich für Video-Überwachung engagiert

Unter anderem hatten sich die Wickeder Christdemokraten mit Thomas Fabri an der Spitze für eine Video-Überwachung im sogenannten "Angsttunnel" stark gemacht. – Mehrere Briefe der Wickeder CDU an die Bahn verliefen jedoch bislang ergebnislos.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Blick in den "Angsttunnel" am Wickeder Bahnhof ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Blick in den "Angsttunnel" am Wickeder Bahnhof ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER