4. Oktober 2016
FRÖNDENBERG / WICKEDE (RUHR). Monopolartige Strukturen bei der Müllentsorgung führen bei vielen Städten und Gemeinden in Südwestfalen zu explosionsartigen Kostensteigerungen im Bereich der Müllgebühren. Der Verdacht scheint nahe zu liegen, dass sich wenige große Unternehmen den lukrativen Markt aufteilen und die Bürger dafür die teure Zeche zahlen müssen. Dies geht aus einem Beitrag des Journalisten Heinz Krischer hervor, der am 30. September 2016 in der Sendung „Lokalzeit Südwestfalen“ im regionalen Fernsehprogramm des Westdeutschen Rundfunks (WDR) zu sehen war.
In dem Beitrag wurde berichtet, dass die Gemeinde Wickede (Ruhr) und die Stadt Fröndenberg vor vier Jahren kluge Vorsorge für die ansonsten immer teurer werdende Entsorgung des Mülls ihrer Bürger getroffen haben.
Denn die beiden Nachbarkommunen übernahmen das Geschäft bereits damals wieder in Eigenregie und gründeten gemeinsam die „KommunalService Wickede-Fröndenberg AöR“, die vier Müllwagen anschaffte, um den Abfall in den Orten abzufahren.
Die weise Entscheidung trafen die klugen Kommunalpolitiker der beiden Orte, nachdem man nach einer europaweiten Ausschreibung bereits den Verdacht geschöpft hatte, dass es monopolartige Preiskartelle geben könnte.
In der WDR-Sendung erklärte Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) denn auch wörtlich vor laufender Kamera: „Hier teilen sich ganz wenige einen lukrativen Markt auf und die Bürger haben das Nachsehen!“
In Fröndenberg und Wickede (Ruhr) allerdings nicht, denn nach der Rekommunalisierung garantiert der eigene Servicebetrieb jetzt „verlässliche und vernünftige Preise“. – In dem Fernsehbeitrag wurde dies als positives Beispiel herausgestellt.
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"
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