Elektromobilität nimmt langsam an Fahrt auf: Erste öffentliche Strom-Tankstelle in Wickede freigegeben

4. November 2016

WICKEDE (RUHR). „Ein kleiner Schritt für die Elektromobilität in Deutschland, aber ein großer Schritt für die Gemeinde Wickede (Ruhr)!“ – Mit diesen Worten gab Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) am heutigen Freitag (4. November 2016) die erste öffentliche „Strom-Tankstelle“ für Elektroautos in der Ruhrgemeinde frei. Neben dem Bürgermeister nahmen auch Geschäftsführer Michael Lorke und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt von den Gemeindewerken Wickede (Ruhr) sowie einige Ratsmitglieder und weitere Gäste an der Zeremonie auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus teil.

Als erstes Fahrzeug wurde sofort der neue Dienstwagen von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) – ein Elektro-Kleinwagen des Typs „BMW i3“ – an die Ladesäule „Smart 22“ des Sauerländer Herstellers „Mennekes Elektrotechnik“ angeschlossen. Das erste Elektrofahrzeug der Gemeindeverwaltung wird mit einem 22-Kilowattstunden-Akku betrieben und verfügt über einen zusätzlichen Verbrennungsmotor zwecks Reichweitenverlängerung.

Kommunaler Beitrag zur Einführung der Elektromobilität

„Die Gemeinde Wickede (Ruhr) leistet einen kleinen kommunalen Beitrag zur Einführung und Praxiserprobung der Elektromobilität“, meinte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) anlässlich der Freigabe der Strom-Ladesäule. „Hier ist noch großes automobiles Neuland vor uns. Ich sehe aber gerade auch als einen Auftrag der öffentlichen Hand, gesellschaftliche Innovationen mitzutragen und auf Alltagstauglichkeit zu testen beziehungsweise dahin weiter zu entwickeln.“

Bei den Gemeindewerken Wickede (Ruhr) als Tochterunternehmen der Kommune bedankte sich der Bürgermeister, dass diese die notwendige Infrastruktur für die Elektromobilität durch die Investition in eine Strom-Tankstelle am Rathaus mittragen würden.

Der Weg „weg von der Abhängigkeit vom Erdöl“

Auch der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) sieht „alternative Antriebe“ wie Elektromotoren als richtigen Weg – „weg von der Abhängigkeit vom Erdöl“, wie dessen Pressesprecher Dr. Christian Buric am heutigen Freitag (4. November 2016) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erklärte.

Der ADAC-Sprecher hält die Elektrofahrzeuge allerdings immer noch für „viel zu teuer“. Nur eine „umweltbewusste Elite“ könne sich die Nutzung erlauben. Bei einer Kostenbilanz mit Elektroautos und vergleichbaren Pkw mit Verbrennungsmotoren seien die E-Modelle trotz staatlicher Förderprämie beim Kauf immer noch pro gefahrenem Kilometer erheblich teurer als die klassischen Kraftfahrzeuge. Die E-Mobilität lohne sich einfach aus finanzieller Sicht nicht.

Der BMW i3 fährt beispielsweise rund 8 Cent teurer als ein entsprechender Benziner, hat der ADAC-Kostencheck ergeben.

Trotzdem ist auch der ADAC ebenso wie Wickedes Bürgermeister von elektromobilen  Antrieben als Zukunftsweg überzeugt.

Gefahren durch geräuscharme Fahrweise der Elektroautos

Gefahren sieht ADAC-Experte Dr. Christian Buric in der geräuscharmen Fahrweise von Elektroautos. So würden spielende Kinder hinter einem geparkten Elektrofahrzeug beispielsweise gar nicht bemerken, wenn dieses starten und rückwärts losfahren würde.

Bei der Umweltbelastung durch Elektrofahrzeuge gilt nur eine „lokale Emissionsfreiheit“. Denn irgendwo muss natürlich auch der Strom für die Elektromobilität produziert werden. Und ob dies immer durch regenerative Energieproduzenten oder doch durch weniger umweltfreundliche Kohle- und Gaskraftwerke geschieht, bleibt abzuwarten.

Für die neue Wickeder Ladesäule garantierte Geschäftsführer Michael Lorke von den Gemeindewerken am heutigen Freitag jedenfalls eine Versorgung mit „grünem Strom“.

Die Elektromobilität rollt durch die neue Investition in die Infrastruktur allerdings nur langsam in Wickede (Ruhr) an. Denn bislang gibt es nur drei zugelassene Elektroautos in der Ruhrgemeinde, die ausschließlich mit Strom fahren (wir berichteten).

Nach dem politischen Willen von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) soll die Elektromobilität aber schnell weiter Fahrt aufnehmen. So kündigte er bereits die Inbetriebnahme der nächsten Strom-Ladesäule in den nächsten Tagen im Industriegebiet Westerhaar in Wickede an.

Als Werbeslogan hat der Bürgermeister übrigens einen eigenen Slogan entwickelt und auf den "Tankdeckel" seines Elektrofahrzeuges anbringen lassen: "Gemeinde Wickede (RUHR) – WIR.LEBEN.ZUKUNFT".

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


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Kostenlos tanken: Pilotprojekt der Gemeindewerke für ein Jahr | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

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Gemeindewerke-Geschäftsführer Michael Lorke, Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt (CDU) zusammen mit den Ratsmitgliedern Friedrich Neuhaus (CDU), Oswald Schober (SPD), Christa Lenz (FDP) und Helmut Bäcker (SPD) FOTO: ANDREAS DUNKER
Gemeindewerke-Geschäftsführer Michael Lorke, Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt (CDU) zusammen mit den Ratsmitgliedern Friedrich Neuhaus (CDU), Oswald Schober (SPD), Christa Lenz (FDP) und Helmut Bäcker (SPD) FOTO: ANDREAS DUNKER
Freigabe der neuen Strom-Ladesäule hinter dem Rathaus. Im Vordergrund: das neue Elektro-Dienstfahrzeug des Wickeder Bürgermeisters FOTO: ANDREAS DUNKER
Freigabe der neuen Strom-Ladesäule hinter dem Rathaus. Im Vordergrund: das neue Elektro-Dienstfahrzeug des Wickeder Bürgermeisters FOTO: ANDREAS DUNKER
Der Elektro-Kleinwagen BMW i3: das neue Dienstfahrzeug der Gemeinde Wickede (Ruhr) FOTO: ANDREAS DUNKER
Der Elektro-Kleinwagen BMW i3: das neue Dienstfahrzeug der Gemeinde Wickede (Ruhr) FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) sowie Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt (CDU) und Geschäftsführer Michael Lorke von den Gemeindewerken Wickede (Ruhr) beim "Betanken" des neuen Elektrofahrzeugs der Kommune. FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) sowie Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt (CDU) und Geschäftsführer Michael Lorke von den Gemeindewerken Wickede (Ruhr) beim "Betanken" des neuen Elektrofahrzeugs der Kommune. FOTO: ANDREAS DUNKER