Magister-Arbeit von Johannes Korte gibt Denkanstöße für kommunalen „Masterplan“

9. November 2016

WICKEDE (RUHR). Sollen künftig sprudelnde Fontänen den Wickeder Marktplatz beleben? Lässt sich das Lanferbachtal mit einer Streuobstwiese ökologisch aufwerten und als Verweilort reizvoller gestalten? Braucht es neue Verbindungen zwischen Ort und Fluss? – Der 25-jähriges Johannes Korte aus Wickede ist diesen Fragen und weiteren innovativen Ideen in seiner Master- und Abschlussarbeit im Rahmen seines Studiums des Städtebaus an der Technischen Hochschule Köln nachgegangen.

Johannes Korte arbeitet seit einigen Jahren als sachkundiger Bürger für die FDP-Fraktion im politischen Rat der Gemeinde Wickede (Ruhr) mit. – „Da war es für mich besonders interessant, Stärken und Schwächen der eigenen Heimatgemeinde sowie Chancen und Risiken der Zukunftsentwicklung einmal wissenschaftlich in den Blick zu nehmen“, erklärte er bei der Präsentation seiner Arbeit in der Ruhrgemeinde.

Dies sei gut gelungen und böte durchaus auch einen praktischem Gewinn für die Gemeinde, meinte Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU). Die Situationsbeschreibung und die Handlungsvorschläge, die Korte mit seinen Examens-Eckpunkten für ein städtebauliches Konzept mache, kämen zum passenden Zeitpunkt.

„Zum einen mit Blick auf das LEADER-Programm. Zum anderen, da wir Anfang 2017 in der Ruhrgemeinde die Arbeit für einen Zukunftsplan für Wickede (Ruhr) starten werden, der bis 2025 und darüber hinaus reichen soll“, erklärte Michalzik. In der Kommunalpolitik werde darüber bereits seit längerem unter dem Stichwort „Masterplan“ diskutiert.

„Integriertes kommunales Entwicklungskonzept“

Konkret geht es dabei fachlich um ein „Integriertes kommunales Entwicklungskonzept“ (IKEK) für Städte und Gemeinden in ganz Nordrhein-Westfalen. Dazu nimmt bald auch ein Dortmunder Fachbüro die Kommune gründlich unter die Lupe. Zusammen mit Politik und Verwaltung sowie den Bürgern soll es Vorschläge zu Lösungen heute schon erkennbarer Probleme machen. Dazu gehören unter anderem die demografische Bevölkerungsentwicklung, die Veränderungen im Einzelhandel, der Erneuerungsbedarf beim Bürgerhaus und manches mehr.

Ein solches Konzept sei aufwendig, aber aufgrund von Vorgaben der Landes- und Bundesregierung für eine finanzielle Förderung notwendig, sagt Michalzik.

Insofern biete Kortes rund  90 Seiten umfassende Studie für interessierte Bürger ebenso wie für die Ratsmitglieder wissenswerte Fakten und diskussionswürdige Vorschläge, auch wenn sich der Blick aus Wissenschaft und Planung meistens nicht eins zu eins in die Wirklichkeit umsetzen ließe, meint Bürgermeister Dr. Michalzik.

In der Analyse von Johannes Korte werde auch sehr anschaulich gemacht, wie stark die Einschränkungen seien, die für die Entwicklung der Gemeinde Wickede (Ruhr) durch Natur- und Landschaftsrecht sowie Wasserschutzgebiete seien, so der Bürgermeister.

Seine Ideen für die Zukunft ordnet Raumplaner Johannes Korte übrigens in vier Handlungsfelder: Dabei spiele die Aufwertung der Ruhr und anderer örtlicher Gewässer eine zentrale Rolle. Hinzu kommt die Entwicklung der Ortsmitte, die Aufwertung der Grünflächen und das soziale Miteinander.

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Freuen sich über die Denkanstöße des frisch examinierten Raumplaners Johannes Korte (Mitte): Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und FDP-Fraktionsvorsitzende Christa Lenz, zu deren Fraktion Korte seit einigen Jahren als sachkundiger Bürger gehört. FOTO PRIVAT
Freuen sich über die Denkanstöße des frisch examinierten Raumplaners Johannes Korte (Mitte): Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und FDP-Fraktionsvorsitzende Christa Lenz, zu deren Fraktion Korte seit einigen Jahren als sachkundiger Bürger gehört. FOTO PRIVAT