Behindertenbeauftragter fordert: „Öffentlichen Nahverkehr endlich barrierefrei gestalten!“
3. Dezember 2016
KREIS SOEST. Am „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen“, der am heutigen 3. Dezember 2016 begangen wird, treten Menschen mit und ohne Behinderungen weltweit für Gleichberechtigung und eine inklusive Gesellschaft ein. – „Leider ist der Weg zu diesem Ziel noch lang. Barrierefreiheit ist im Alltag immer noch keine Selbstverständlichkeit“, stellte Dr. Wilhelm Günther aus Werl als Behindertenbeauftragter des Kreises Soest anlässlich des Gedenktages fest. Ein aktuelles Beispiel dafür hat ihn besonders geärgert.
Christian Hövermann nimmt als Vorsitzender der Behinderten-Initiative Lippstadt (BIL) eigentlich regelmäßig an den Treffen des Behindertenbeauftragten mit Vertretern der Selbsthilfe im Integrationsunternehmen Café Dreiklang in Werl teil. Leider bedeutete es für Christian Hövermann bei der jüngsten Zusammenkunft kaum einen Vorteil, dass das Café Dreiklang für ihn auch mit dem Rollstuhl barrierefrei zugänglich ist. Denn die Anreise mit dem Zug von Lippstadt nach Werl war für ihn nicht möglich.
„Zurzeit gibt es einen Schienenersatzverkehr, leider konnte Christian Hövermann den Bus aufgrund seiner Behinderung nicht nutzen“, berichtete Dr. Wilhelm Günther frustriert. Dabei wiesen Betroffene immer wieder darauf hin, dass das barrierefreie Auffinden von Orten, Gebäuden und Veranstaltungen am Wichtigsten sei, so Dr. Günther.
„Was nützt ein barrierefreies öffentliches Gebäude, wenn es nicht gefunden oder erreicht werden kann? Gerade der öffentliche Nahverkehr muss so schnell wie möglich barrierefrei gestaltet werden“, fordert der Behindertenbeauftragter des Kreises. Solange solche Probleme nicht gelöst seien, müsse es den Gedenktag jedes Jahr am 3. Dezember geben. Denn die Vereinten Nationen hätten den "Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung" ausdrücklich ausgerufen, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Behinderten wachzuhalten und den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen zu fördern.


