Neue Zuweisungen: Altbau der Westerheide-Schule soll Flüchtlingsunterkunft werden

8. Dezember 2016

WICKEDE (RUHR). Die Gemeinde Wickede (Ruhr) solle künftig längerfristige Heimat für bis zu 50 anerkannte Flüchtlinge, denen als Kriegs- oder Verfolgungsopfer ein Bleiberecht in Deutschland zuerkannt worden sei, erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) am heutigen Donnerstag (8. Dezember 2016) in einer Mitteilung an die Medien. Herkunftsländer dieser Flüchtlinge seien insbesondere Syrien, Iran und Irak. – Bereits bis April 2017 sollten mehr als ein Dutzend Flüchtlinge von der Kommune aufgenommen und in Wickede beziehungsweise den Ortsteilen einquartiert werden.

Da die Anreise neuer Flüchtlinge oft sehr kurzfristig auf die Kommune zukommen könne, halte die Gemeinde einige Übergangswohnungen für die Sofortaufnahme der Menschen bereit, hieß es. Als Unterkünfte stünden genügend Gebäude bereit. Unter anderem sollten auch Räume im Altbau der ehemaligen Westerheide-Schule in Echthausen dafür genutzt werden, der nach der Schließung der Sonderschule leer steht.

Entsprechende Vorbereitungen für die Erstunterkunft der zugewiesenen Flüchtlinge koordiniert Ingo Regenhardt als stellvertretender Fachbereichsleiter „Soziales“. Mit der Ankunft der ersten zwei Personen rechnet das Rathaus nach heutigem Stand noch vor Weihnachten.

„Ziel der Gemeinde Wickede (Ruhr) ist es, den neuen (…) Einwohnern rasch und umfassend ein gutes Ankommen zu ermöglichen. Hier hat die Gemeinde im sozialen Leben und in der Verwaltungsarbeit schon in der Vergangenheit bewiesen, dass dies mit Flüchtlingen im Ort gelingt“, erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU).

Von kommunalen Übergangsquartieren rasch in eigene Wohnungen

Von den Übergangsquartieren aus sollten die Flüchtlinge rasch in dauerhafte eigene Wohnungen umziehen. Erwachsene sollten direkt Sprachkurse erhalten und bei der Arbeitssuche unterstützt werden. Zudem sollten die ausländischen Kinder und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen der Gemeinde integriert werden, deren Pädagogen bereits vorab informiert worden seien. Wenngleich noch nicht absehbar sei, ob und wann eventuell überhaupt Minderjährigen mit ihren Familien kommen.

Bitte an die Bürger: Ehrenamtliches Engagement und Bereitstellung von Wohnraum

Die Gemeindeverwaltung bereite sich bereits jetzt auf die mit der Flüchtlingszuweisung verbundenen Aufgaben vor, so Dr. Martin Michalzik als deren Leiter.

Und an die Bürger hat der Bürgermeister auch gleich zwei Bitten: Sie sollten sich ehrenamtlich für die anerkannten Asylanten und geduldeten Zuwanderer mit Aufenthaltsgenehmigung engagieren und auch Wohnraum für die Migranten zur Verfügung stellen.

Insbesondere in der Flüchtlingsarbeit erfahrene Mitbürger, die sich bereits in der Vergangenheit für die temporären Bewohner der Landeseinrichtung in Wimbern eingesetzt hätten, will Michalzik auch um ihre Mithilfe bei der kommunalen Hilfsaktion bitten. Dazu will er in Kürze auch wieder den "Runden Tisch" einberufen, der sich ursprünglich mal mit Problemen der ZUE und ihrer Bewohner beschäftigen sollte. Denn aktuell seien nur einige Dutzend Flüchtlinge in der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) einquartiert, so Michalzik.

Kommune muss Übergangsquartiere für Flüchtlinge finanzieren

Finanzielle Unterstützung einschließlich Miethilfen erhielten die neuen Flüchtlinge, die der Kommune zugewiesen würden, durch Transferleistungen des Job-Centers. – Die finanziellen Aufwendungen der Gemeinde Wickede (Ruhr) beschränkten sich im Wesentlichen auf die Bereitstellung der ersten Übergangswohnungen wie im Altbau der ehemaligen Westerheide-Schule in Echthausen.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


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Der Altbau (Bildmitte) der ehemaligen Westerheide-Schule in Echthausen ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Der Altbau (Bildmitte) der ehemaligen Westerheide-Schule in Echthausen ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER