Sekundarschule: Klassenräume künftig alle mit Beamer-Technik und Kreidetafeln

21. Dezember 2016

WICKEDE (RUHR). Das Mescheder Planungsbüro „gpe-projekt“ hat jetzt den konkreten Entwurf für den Neubau der Sekundarschule Wickede (Ruhr) an der Ecke Hövel- und Ludgerusstraße vorgelegt. – Rektor Peter Zarnitz präsentierte am heutigen Mittwoch (21. Dezember 2016) stolz eine entsprechende Visualisierung des etwa 2,6 Millionen Euro teuren Bauwerkes (Bild).

Insgesamt investiert die hoch verschuldete Gemeinde Wickede (Ruhr) für den Um- und Neubau der Bildungseinrichtung im Hövel zirka 7,5 Millionen Euro – und damit knapp 2 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant (wir berichteten).

Lob für das finanzielle Engagement der Kommune

Schulleiter Peter Zarnitz lobte dieses finanzielle Engagement der Gemeinde Wickede (Ruhr) für die kommunale Bildungseinrichtung, deren neues Schulgebäude eine moderne Ausstattung bekomme, um die Schüler auf hohem Niveau ausbilden zu können. Dies reiche bis hin zu mittleren Bildungsabschlüssen, die zum Besuch der gymnasialen Oberstufe berechtigten.

Der Rektor hofft, dass einer Fertigstellung der fehlenden Fachräume rechtzeitig bis nach den Sommerferien 2017 nichts mehr im Wege steht. Bereits nach den Weihnachtsferien sollten weitere Vorbereitungen zur Errichtung des Neubaus erfolgen, so der Schulleiter.

Eine Untersuchung des Baugrundes habe bereits stattgefunden. Auf die Ergebnisse warte man allerdings noch, erklärte Zarnitz gegenüber „wickede.ruhr HEIAMAT ONLINE“ am heutigen Mittwoch (21. Dezember 2016). – Wann eine Grundsteinlegung erfolgen solle, könne man deshalb noch nicht sagen.

Multifunktional nutzbare naturwissenschaftliche Unterrichtsräume

Zum geplanten neuen Gebäudetrakt erklärte Zarnitz überaus freudig: „Im Obergeschoss des Gebäudes entstehen drei naturwissenschaftliche Unterrichtsräume. Sie werden multifunktional nutzbar sein. In jedem Fachraum kann jedes naturwissenschaftliche Fach unterrichtet werden.“

Ermöglicht werde dieses Raumkonzept durch bewegliche Theken und Schränke, die zur Vorbereitung der naturwissenschaftlichen Versuchsaufbauten für die Schüler genutzt und zur Präsentation in die entsprechenden Unterrichtsräume gerollt werden könnten.

Anschaffung weiterer LEGO-Mindstorm-Roboter

„Die naturwissenschaftlichen Räume können außerdem für das Thema ,Robotik‘ genutzt werden. Die Sekundarschule plant deshalb den weiteren Ausbau der bisher angeschafften LEGO-Mindstorm-Roboter“, berichtete Pädagoge Peter Zarnitz stolz. Dadurch könnten die Schüler auch programmieren lernen.

Im Obergeschoss des Neubaus werde zudem ein Computer-Raum eingerichtet. Geplant seien zunächst 16 PC-Arbeitsplätze, die jeweils von zwei Schülern gleichzeitig genutzt werden könnten, so Zarnitz. – Auch die zuvor bereits erwähnten LEGO-Mindstorm-Roboter könnten von dort aus gesteuert werden.

Vorbereitung der Schüler auf die digitale Welt

In der Wickeder Sekundarschule würden mit dieser EDV-Technik die Voraussetzungen geschaffen, die in der landsweiten Initiative „NRW 4.0 – Lernen im Digitalen Wandel“ gefordert würden, um Schüler auf die Anforderungen in der digitalen Welt vorzubereiten.

Und der Sekundarschulrektor ist weiter überzeugt: „Die Ausstattung der Sekundarschule Wickede mit neuen naturwissenschafltichen Räumen wird sich unmittelbar auf die Qualität unserer Bildungsbemühungen auswirken. Dies hat gerade für Wickede zentrale Bedeutung. Auf der Ausbildungsmesse im November in unserer Schule war von vielen Betrieben aus Wickede zu hören, dass hier wie überall in Nordrhein-Westfalen ein akuter Mangel an ausbildungsfähigen Jugendlichen droht.“

Deshalb habe es sich die Sekundarschule Wickede (Ruhr) zu einer besonderen Aufgabe gemacht ihre Schüler insbesondere im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich gut auszubilden.

Sitzecken, Gruppentische und Stehtische

Neben dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich im Obergeschoss seien im Erdgeschoss des Neubaus weitere drei Klassenzimmer sowie zwei Differenzierungsräume vorgesehen, erklärte Zarnitz gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Die Fachplaner hätten gerade hier auch die an allen Ganztagsschulen üblichen offenen Lernzeiten mit berücksichtigt, die an der Wickeder Sekundarschule als „SegeL“ (Selbst gesteuertes Lernen) bekannt seien. Die Schüler entschieden dabei nach einem individuellen Wochenplan selbst, was sie wann, wo und mit wem zusammen lernen wollten. Deshalb gäbe es in den neuen Differenzierungsräumen verschiedene Arbeitsplätze wie Sitzecken und Gruppentische sowie Stehtische.

Zarnitz: „Unterschiedliche Sozialformen des Lernens werden so durch die passende Ausstattung mit Mobiliar unterstützt. Kinder und Jugendliche lernen nicht für sich allein in starrer Haltung am Sitzplatz in der Klasse. Lernen erfordert Bewegung der Gedanken und Bewegung des Körpers. Das Raumkonzept, das dem Lernkonzept der Schule folgt, unterstützt dieses wichtige pädagogische Prinzip.“

Auch bei der Auswahl des gesamten Klassenmobiliars und der Gestaltung der weiteren Lernumgebung würden die neuen Erfordernisse einer heutigen Ganztagsschule mit von den Planern berücksichtigt. Dazu seien flexible Einrichtungskonzepte ganz wichtig.

Ausstattung aller Klassenräume mit Beamer-Technik

Nach den Sommerferien 2017 werde es in allen Klassenräumen in den Alt- und Neubauten eine Ausstattung mit Beamer-Technik geben. Nach der Erfahrung der Lehrer habe sich diese Präsentationstechnik für den Unterricht bewährt, so Zarnitz.

Zwar würden an anderen Bildungseinrichtungen auch interaktive Displays und „Whiteboards“ eingesetzt, diese seien aber häufig sehr störanfällig und extrem teuer. Deshalb setze man lieber nur auf die digitale Projektion ohne direkte Interaktion. Zumal manuelles Schreiben und Skizzieren mit Stiften eine wichtige Unterstützung für das individuelle Lernen seien.

Deshalb werde es neben moderner Medientechnik in allen neuen Klassenräumen vor allem auch weiterhin eine Tafel mit Kreide geben.

Hoffnung auf positive Wende durch modernen Neubau

Zarnitz hofft nicht zuletzt durch die moderne Ausstattung auf eine positive Wende für die Wickeder Sekundarschule, die in diesem Jahr immer wieder für Negativ-Schlagzeilen sorgte. Neben zu geringen Anmeldezahlen für die fünften Klassen gehörte die völlig überraschende Kündigung des Gründungsrektors Jan Haurand, die nachträgliche Explosion der Baukosten und eine unendliche Suche nach einem Identität stiftenden Eigennamen bekanntlich zu den  Problemen der künftig einzigen weiterführenden Schule am Ort (wir berichteten).

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Der neue Gebäudetrakt der Sekundarschule der Gemeinde Wickede (Ruhr) GRAFIK / VISUALISIERUNG: PLANUNGSBÜRO GPE-PROJEKT, MESCHEDE
Der neue Gebäudetrakt der Sekundarschule der Gemeinde Wickede (Ruhr) GRAFIK / VISUALISIERUNG: PLANUNGSBÜRO GPE-PROJEKT, MESCHEDE