2017: Mehrere Änderungen in den Führungsämtern der Feuerwehr

15. Januar 2017

WICKEDE (RUHR). 1.649 Einsatzstunden hätten die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) bei 108 Einsätzen im vergangenen Jahr 2016 geleistet. Und dies ohne Großeinsätze, die naturgemäß zu einem erheblichen Anstieg der Stundenzahl führten. Die statistischen Zahlen entsprächen damit etwa den Vorjahreswerten, so die Bilanz von Gemeindebrandmeister Georg Ptacek im Rahmen der Jahresdienstbesprechung am gestrigen Samstag (14. Januar 2017) im Bürgerhaus in Wickede.

Die gesamte Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) umfasse aktuell 339 Mitglieder, erklärte Ptacek. Davon gehörten 116 Männer und Frauen zur aktiven Wehr und 37 zur Ehrenabteilung. Hinzu kämen noch 99 Musiker im Spielmannszug und 53 im Musikzug. Die Jugendfeuerwehr umfasse derzeit 28 Jungen und sieben Mädchen – also zusammen 35 Mitglieder.

Jugendfeuerwehr wichtig als Nachwuchs für den aktiven Dienst

Wie wichtig gerade die Jugendfeuerwehr als Nachwuchs für den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr ist, machte Ptacek daran deutlich, dass es in diesem Jahr nur fünf Quereinsteiger – darunter übrigens zwei Syrer – gegeben habe, die der Hilfsorganisation beigetreten sind. Im Jahr davor seien hingegen nur aus den Reihen der Jugendfeuerwehr einige Neuzugänge in die aktive Wehr gewechselt. Denn Quereinsteiger seien selten, wenngleich auch immer herzlich willkommen.

Problem der mutwilligen Fehlalarme in der ZUE in Wimbern

Bürgermeister Dr. Martin Michalzik  (CDU) und Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek machten in der Rückschau nochmals deutlich, dass zehn mutwillige Fehlalarme aus der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) für Flüchtlinge in Wimbern sowohl die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Wehr als auch deren Arbeitgeber „ziemlich beschäftigt“ hätten. Man sei froh, dass dieses Problem nun endlich gelöst sei.

Als außergewöhnliche Einsätze im vergangenen Jahr 2016 erinnerte Ptacek nochmals an den ABC-Alarm bei der Firma „Kruse Kalk“ im Industriegebiet Westerhaar aber auch den qualmenden Schulbus am Altenheim in Wickede.

Feuerwehrleute haben statistisch „Sonntagsruhe“

Von der Einsatzhäufigkeit an den jeweiligen Wochentagen falle auf, dass den Feuerwehrleuten zumindest eine gewisse „Sonntagsruhe“ gegönnt sei. Denn am siebten Tag der Woche gäbe es statistisch am Wenigsten Feuerwehr-Einsätze. (Dies mag der Tatsache geschuldet sein, dass die Feuerwehr vielfach durch Gewerbebetriebe in der Ruhrgemeinde alarmiert wird und deren Produktion am Sonntag ruht. [Anmerkung der Redaktion])

Neben der Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung stehe aber auch die Brandschutzerziehung für rund hundert Kindergartenkinder jährlich sowie die Werbung für Rauchmelder auf dem Programm der Ehrenamtlichen der Feuerwehr, so Ptacek. Seit 1. Januar 2017 gäbe es nun erstmals auch eine Rauchmelderpflicht.

Ehrenamtliche Einsatzkräfte opfern Freizeit und riskieren Leben

Deutlich machte Feuerwehr-Leiter Georg Ptacek, dass er und seine Kameraden nicht nur unzählige Stunden ihrer Freizeit für die freiwillige Feuerwehr opferten sondern auch im Einsatz teilweise ihre Gesundheit und ihr Leben für die Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten riskierten.

Dass die Mitgliedschaft in der Feuerwehr und die Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft nicht nur das Familienleben beeinflusse sondern sich auch auf ganz persönliche Lebensbereiche der Feuerwehrmänner erstrecke, machte Ptacek an einem Beispiel deutlich: Brandschützer dürften nämlich keinen Bart tragen, wenn sie als Atemschutzträger fungieren – die bei Erkundungen und Löscheinsätzen immer an vorderster Front im Einsatz sind.

Uneingeschränkte humanitäre Hilfsbereitschaft nach amerikanischem Vorbild

Der Soester Kreisbrandmeister Thomas Wienecke machte deutlich wie wichtig die Feuerwehr als größte Hilfsorganisation sei und warb für eine uneingeschränkte humanitäre Hilfsbereitschaft der Kameraden nach amerikanischem Vorbild. Dort seien die Feuerwehrleute „Heroes“ (Helden), so Wienecke.

Der Kreisbrandmeister machte zudem deutlich, dass die eigene Sicherheit und Gesundheit der freiwilligen Helfer ganz wichtig sei. So müssten die Feuerwehrleute ihre körperliche Belastbarkeit bei Einsätzen unter Atemschutz immer wieder aufs Neue selbstkritisch einschätzen. Denn nicht jeden Tag sei man gleich gut drauf. Und nach modernster medizinischer Forschung könne es bei einer Überbelastung der Einsatzkräfte mit Atemschutz im schlimmsten Fall sogar zu einem Herzstillstand kommen.

Sirenen und Warn-App „NINA“ sollen Bevölkerung bei Katastrophen alarmieren

Wienecke warb zudem für die neue Katastrophen-Warn-App „NINA“. Denn man baue aktuell wieder ein Bevölkerungswarnsystem auf. Dazu gehörten laute Außensirenen ebenso wie das Handyprogramm und ggf. Warnungen über die bekannten Medien.

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke betonte, dass die Feuerwehren des Kreises Soest bei Ausbildung, Übung und Einsätzen sowie auch bei der Fahrzeug- und Materialbeschaffung immer mehr zusammenwachsen würden. Georg Ptacek als stellvertretender Kreisbrandmeister bestätigte dies.

Schreiber und Schlautmann besonders geehrt

Besondere Ehrungen durch den Kreisbrandmeister erfuhren Herbert Schreiber als ehemaliger stellvertretender Leiter der Wickeder Feuerwehr und Jürgen Schlautmann als zuständiger Fachbereichsleiter bei der Gemeindeverwaltung, der in wenigen Wochen in Ruhestand geht (wir berichteten).

Im Rahmen der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) standen zudem noch zahlreichen Ehrungen und Beförderungen auf der Tagesordnung (wir berichten noch).

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ 

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Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) moderierte die Jahresdienstbesprechung im Bürgerhaus. FOTO: ANDREAS DUNKER
Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) moderierte die Jahresdienstbesprechung im Bürgerhaus. FOTO: ANDREAS DUNKER
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Aktive Einsatzkräfte, Ehrenmitglieder und Musiker sowie Vertreter von Rat und Verwaltung nahmen an der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr im Bürgerhaus in Wickede teil. FOTO: ANDREAS DUNKER
Aktive Einsatzkräfte, Ehrenmitglieder und Musiker sowie Vertreter von Rat und Verwaltung nahmen an der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr im Bürgerhaus in Wickede teil. FOTO: ANDREAS DUNKER
Gruppenfoto nach den Beförderungen und Ehrungen im Rahmen der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) FOTO: ANDREAS DUNKER
Gruppenfoto nach den Beförderungen und Ehrungen im Rahmen der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) FOTO: ANDREAS DUNKER
Die neue Leitung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr): Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek mit seinen neuen Stellvertretern Sascha Seidel (links) und Marcel Horn aus Echthausen. – Offiziell müssen Seidel und Horn übrigens noch vom politischen Rat der Kommune in ihre Ämter berufen werden. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die neue Leitung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr): Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek mit seinen neuen Stellvertretern Sascha Seidel (links) und Marcel Horn aus Echthausen. – Offiziell müssen Seidel und Horn übrigens noch vom politischen Rat der Kommune in ihre Ämter berufen werden. FOTO: ANDREAS DUNKER
Detlef Carrie hat das Amt des Gruppenführers der Feuerwehr-Löschgruppe Wimbern zum 1. Januar 2017 in jüngere Hände übergeben. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Detlef Carrie hat das Amt des Gruppenführers der Feuerwehr-Löschgruppe Wimbern zum 1. Januar 2017 in jüngere Hände übergeben. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Feuerwehr-Leitung im Dorf Wimbern in Familienhand: Lisa Kirch hat die Leitung der Wimberner Jugendfeuerwehr übernommen. Ihr Bruder Julian Kirch (rechts) ist neuer Löschgruppenführer. Und Vater Reinhold Kirch (Mitte) bleibt stellvertretender Löschgruppenführer. FOTO: ANDREAS DUNKER
Feuerwehr-Leitung im Dorf Wimbern in Familienhand: Lisa Kirch hat die Leitung der Wimberner Jugendfeuerwehr übernommen. Ihr Bruder Julian Kirch (rechts) ist neuer Löschgruppenführer. Und Vater Reinhold Kirch (Mitte) bleibt stellvertretender Löschgruppenführer. FOTO: ANDREAS DUNKER