Räumung des Roncalli-Hauses: Rückzug aus dem Hövel

12. Februar 2017

WICKEDE. Aufräumen, Ausräumen und Abfallbeseitigung statt Altardienst und Andacht standen am gestrigen Samstag (11. Februar 2017) im Roncalli-Haus in Wickede auf dem Programm: Pfarrer Thomas Metten, Vikar Alexander Plümpe und Gemeindereferentin Annette Albrecht sowie mehrere Messdiener packten dabei selbst mit an.

Des Weiteren halfen ehrenamtliche Vertreter aus Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat sowie den katholischen Vereinen und weitere aktive Gemeindemitglieder.

Gefragt waren zudem Küster Joachim Nosol und die Raumpflegerin, die sich in dem Gebäudekomplex besonders gut auskennen und manchem ehrenamtlichen Helfer wichtige Auskünfte geben konnten, wo was zu finden war.

Insgesamt waren es über mehrere Stunden rund drei Dutzend Katholiken, die das Inventar des Pfarrgemeindezentrums aussortierten, abtransportierten, in dem Raum neben der Küche einlagerten oder verschrotteten.

Riesiger Container für überschüssiges Mobiliar und Material

Während Mobiliar und Material im Umfang von zirka dreißig Kubikmetern in den Container „wanderten“, wurden etliche Stühle und Tische noch zur weiteren Verwendung für gut befunden. Denn nicht alle Möbel sind Schrott. Manche können noch gut im neuen geplanten Gemeindezentrum an der St.-Antonius-Kirche verwendet werden. So sollen Stühle für den Jugendbereich und einen Sitzungsraum aus dem Altbestand in dem neuen Haus übernommen werden.

Stapelstühle für großen Saal im neuen Gemeindezentrum an der Kirche

Für den großen Saal im neuen Gebäude wolle man hingegen neue Stapelstühle anschaffen, erklärte Kirchenvorstand Peter Hesse im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Weiteres Mobiliar fände zudem voraussichtlich in Ordensräumen der Steyler Missionare eine Weiterverwendung, so Pfarrgemeinderatsvorsitzender Helmut Rubarth. – Der aus Wickede stammende Steyler Pater Manfred Krause war dazu heute eigens vor Ort, um einen Muster-Sessel aus dem Roncalli-Haus abzuholen.

Bis zur Profanierung bleibt Kirchenraum möbliert

Sakrale Einrichtungsgegenstände aus dem Kirchenraum übernimmt das Erzbistum Paderborn, welches eigens eine leere Kirche als Sammellager für die gesamte Diözese unterhält. Bei Bedarf an Ersatzbeschaffungen werden interessierte Kirchengemeinden, Klöster und so weiter daraus bedient.

Bis zur Profanierung der Kirche im Roncalli-Haus bleibt diese allerdings noch fast komplett eingerichtet. Wann dieser letzte Gottesdienst in dem Gebäude im Hövel stattfindet, bleibt abzuwarten.

Keine Verwendung für Kirchenbänke mehr

Keine konkrete Verwendung hat man bislang noch für die Kirchenbänke. Ob eine Schreinerei die dicken Holzbohlen der Sitzmöbel eventuell noch „recyceln“ und weiterverwenden könne, sei fraglich. Im Kamin verheizen dürfe man die lackierten Hölzer auch nicht.– Und auch einige Tische und Stühle könnten schlussendlich eventuell noch übrig bleiben.

Interessierte sollten sich gegebenenfalls mit dem Pfarrbüro der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius und St. Vinzenz in Verbindung setzen.

Einige Kunstwerke, Geschirr und anderer Kleinkram werden später hingegen wohl wieder im neuen Pfarrheim genutzt werden.

Manches im Roncalli-Haus eingelagerte Material wurde zudem von den Vorständen der katholischen Vereine und Gruppen abgeholt, um es übergangsweise privat aufzubewahren.

Kirchengemeinde hätte über kurz oder lang ins Roncalli-Haus investieren müssen

Deutlich wurde beim heutigen Ausräumen des Roncalli-Hauses, dass eine umfassende Renovierung und teilweise Neuanschaffung des in die Jahre gekommenen Inventars im Roncalli-Haus dringend notwendig gewesen wäre, hätte die Kirchengemeinde das Gebäude nicht an den Arnsberger Caritas-Verband zur Nutzung als Behinderten-Werkstatt verkauft.

Helmut Rubarth meinte deshalb, dass dieser erhebliche Geldbetrag sicherlich besser in einem Neubau an der Kirche angelegt sei und man froh sein könne, dass die Idee von Horst-Dieter Pieper zur Schaffung einer Behindertenwerkstatt in Wickede nun in dem Gebäude im Hövel realisiert werde.

Wäldchen auf geplantem Baugrundstück soll noch diesen Monat gerodet werden

Zum Bau des neuen Gemeindezentrums zwischen katholischer St.-Antonius-Kirche und St.-Josef-Kindergarten hat der Kirchenvorstand inzwischen übrigens weitere Gespräche mit dem Architekturbüro Simon-Hilker aus Menden geführt, wenngleich die Wickeder noch auf die offizielle Startgenehmigung für das Projekt durch das Erzbischöfliche Generalvikariat in Paderborn warten.

Noch in diesem Monat wolle man mit der Fällung und Rodung von Bäumen und Büschen in dem kleinen Wäldchen auf dem geplanten Baugrundstück beginnen, erklärte Kirchenvorstand Peter Hesse im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Denn ab dem 1. März sei eine solche Maßnahme bekanntlich für einige Monate aus Naturschutzgründen verboten, um bestehende Nistplätze von Vögeln nicht zu gefährden.

Eine diesbezügliche Ausschreibung bei entsprechenden Fachfirmen sei bereits erfolgt. Damit wolle der Kirchenvorstand sicherstellen, dass es keine unnötigen Verzögerungen beim Bau des neuen Gemeindehauses gebe.

Senioren-Nachmittag der Pfarrei eine der letzten Veranstaltungen im Roncalli-Haus

Der Senioren-Nachmittag am Donnerstag, 16. Februar 2017, um 15 Uhr mit Heiliger Messe und anschließendem Kaffeetrinken ist übrigens wohl eine der letzten Veranstaltung der katholischen Kirchengemeinde im Roncalli-Haus. Interessierte sind dazu von der Pfarrei herzlich eingeladen.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


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Aufräumen, Aussortieren und Abfallbeseitung standen am gestrigen Samstag (11. Februar 2017) bei der katholischen Kirchengemeinde auf dem Programm. Denn die Pfarrei zieht sich aus dem Hövel in Wickede zurück und hat ihr bisheriges Gemeindezentrum "Roncalli-Haus" bekanntlich an den Arnsberger Caritas-Verband verkauft, der in dem Gebäude schnellstmöglich eine Behinderten-Werkstatt einrichten will. – Bei der Aktion herrschte überwiegend betretenes Schweigen, da viele der aktiven Helfer wohl manche nette Stunden ihres Lebens in dem Haus verbracht haben und der Abschied nun etwas wehmütig war. FOTO: ANDREAS DUNKER
Aufräumen, Aussortieren und Abfallbeseitung standen am gestrigen Samstag (11. Februar 2017) bei der katholischen Kirchengemeinde auf dem Programm. Denn die Pfarrei zieht sich aus dem Hövel in Wickede zurück und hat ihr bisheriges Gemeindezentrum "Roncalli-Haus" bekanntlich an den Arnsberger Caritas-Verband verkauft, der in dem Gebäude schnellstmöglich eine Behinderten-Werkstatt einrichten will. – Bei der Aktion herrschte überwiegend betretenes Schweigen, da viele der aktiven Helfer wohl manche nette Stunden ihres Lebens in dem Haus verbracht haben und der Abschied nun etwas wehmütig war. FOTO: ANDREAS DUNKER
Hans Michalzik (rechts) als letzter Vorsitzender der ehemaligen Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) holte die historische Fahne des 1908 gegründeten Katholischen Arbeiter-Vereins Wickede (Ruhr) aus der Vitrine im Roncalli-Haus ab. Er will das Banner bis zur Einweihung des neuen Pfarrheimes an der Kirche aufbewahren. Dort soll es möglichst wieder einen Ehrenplatz bekommen und zur Schau gestellt werden. Mit auf dem Bild: Philipp Schulte und Helmut Rubarth FOTO: ANDREAS DUNKER
Hans Michalzik (rechts) als letzter Vorsitzender der ehemaligen Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) holte die historische Fahne des 1908 gegründeten Katholischen Arbeiter-Vereins Wickede (Ruhr) aus der Vitrine im Roncalli-Haus ab. Er will das Banner bis zur Einweihung des neuen Pfarrheimes an der Kirche aufbewahren. Dort soll es möglichst wieder einen Ehrenplatz bekommen und zur Schau gestellt werden. Mit auf dem Bild: Philipp Schulte und Helmut Rubarth FOTO: ANDREAS DUNKER
Demontage der Leinwand im Saal des Roncalli-Hauses. Von links: Dennis Kampmann, Patrick Schnapp, Gerhard Rennebaum und Christian Stobbe FOTO: ANDREAS DUNKER
Demontage der Leinwand im Saal des Roncalli-Hauses. Von links: Dennis Kampmann, Patrick Schnapp, Gerhard Rennebaum und Christian Stobbe FOTO: ANDREAS DUNKER