Taufkapelle, Toilette und Treppen: Investitionen von rund 140.000 Euro in Umbauten

21. März 2017

WICKEDE (RUHR). Die katholische Kirchengemeinde investiere aktuell rund 140.000 Euro in Umbaumaßnahmen in und um die St.-Antonius-Kirche in Wickede. Dies erklärte Pfarrer Thomas Metten am gestrigen Montag (20. März 2017) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Betroffen von den Bautätigkeiten seien Taufkapelle, Toilette und Treppen.

Die alte Taufkapelle zwischen großem Kirchenraum und Sakristei werde derzeit neu hergerichtet, so dass hier ein kleiner Raum für Alltagsgottesdienste und andere liturgische Veranstaltungen entstehe. Rund zwei Dutzend Besucher sollten dort künftig Platz finden.

1959 vom Kirchenraum abgemauert: die Taufkapelle

Bei der „Taufkapelle“ handele es sich um den 1959 in Höhe des Triumphbogens abgemauerten Chorraum am Ende des Kirchenschiffes der ursprünglichen St.-Antonius-Kirche, erklärte Metten. Nach dem Brandanschlag auf das Gotteshaus im August 2013 durch Roy K. habe man die abgehängte Decke in der Taufkapelle entfernen müssen und dabei die darunter befindlichen sakralen Wandmalereien des Künstlers Bernhard Scherer aus den Jahren 1938/1939 wieder entdeckt.

Ein Sachverständiger habe sich für den Erhalt dieser historischen Malereien ausgesprochen, die daraufhin ganz freigelegt worden seien. Da die Formen und Farben noch gut erhalten seien, habe eine Fachfirma lediglich einen Schriftzug nachmalen müssen, der durch die eingelassenen Balken der Zwischendecke zerstört gewesen sei.

Das Inventar für die neu gestaltete Kapelle bekomme die Wickeder Kirchengemeinde aus einem von den Steyler Missionsschwestern aufgegebenen Konvent in Rhede im Münsterland.

Barrierefreie Zugänge und behindertengerechte Toilette

Behindertengerecht ausgestattet und von der Friedhofsseite aus entsprechend zugänglich gemacht werde auch die Toilette im Anschluss an die Sakristei, so Metten.

Zudem habe man die Stufe am Südeingang durch eine aufgepflasterte Rampe ersetzt, so dass beispielsweise ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhl von dort besser in die Kirche kommen könnten. Außerdem wolle die Pfarrei dort eine automatische Türöffnung installieren lassen, damit der Zugang zum Gottesdienst für diesen Personenkreis barrierefrei möglich sei, betonte Metten.

Der Eingang könne demnächst bei Beerdigungsgottesdiensten auch für das Herein- und Herausrollen von Sargwagen genutzt werden, hatte Horst-Dieter Pieper als Geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes noch kürzlich im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ berichtet.

Zudem werde die Treppe zur Sakristei auf nur noch eine Stufe reduziert.

Architekt Oetterer und Bauingenieur Hesse begleiten Baumaßnahmen fachlich

Fachlich begleitet werden die Umgestaltungsmaßnahmen vom Werler Architekturbüro Nils Oetterer sowie ehrenamtlich seitens des Wickeder Kirchenvorstandes von Bauingenieur Peter Hesse.

Neben den Projekten in und um die Kirche stehen Anfang April 2017 übrigens weitere Planungen für das neue Pfarrheim zwischen St.-Josef-Kindergarten und St.-Antonius-Kirche sowie voraussichtlich im Mai 2017 die Profanierung des Kirchenraumes im Roncalli-Haus im „Unteren Hövel“ an.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Die wiederentdeckte Wandmalerei aus dem alten Chorraum der katholischen St.-Antonius-Kirche in Wickede. FOTO: CARINA WESTERWELLE
Die wiederentdeckte Wandmalerei aus dem alten Chorraum der katholischen St.-Antonius-Kirche in Wickede. FOTO: CARINA WESTERWELLE
Die wiederentdeckte Wandmalerei aus dem alten Chorraum der katholischen St.-Antonius-Kirche in Wickede. FOTO: CARINA WESTERWELLE
Die wiederentdeckte Wandmalerei aus dem alten Chorraum der katholischen St.-Antonius-Kirche in Wickede. FOTO: CARINA WESTERWELLE
Die kleine Alltagskirche in der ehemaligen Taufkapelle soll künftig für etwa zwei Dutzend Besucher Platz bieten. FOTO: CARINA WESTERWELLE
Die kleine Alltagskirche in der ehemaligen Taufkapelle soll künftig für etwa zwei Dutzend Besucher Platz bieten. FOTO: CARINA WESTERWELLE