Bernhard-Bauer-Park: Bauarbeiten machen langsam Fortschritte

15. März 2017

WICKEDE. Die Bauarbeiten im Bernhard-Bauer-Park schreiten langsam voran: Die Kamener Fachfirma „Molks Abwassertechnik“ installierte am heutigen Mittwoch (15. März 2017) eine leistungsstarke Pumpe, womit künftig eine mehrere Meter hohe Fontäne in dem Teich der kommunalen Grünanlage betrieben werden soll. Durch LED-Strahler soll die Wassersäule zudem in der Dämmerung und Dunkelheit am frühen Abend beleuchtet werden. – Der alte Baumbestand des Parks wird bereits seit einigen Tagen mit Bodenstrahlern lichttechnisch in Szene gesetzt.

Doch die Fontäne dient nicht nur der ästhetischen Parkverschönerung. Die Umwälzung sorgt auch für eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff, so dass Fauna und Flora in dem kleinen Teich besser gedeihen können.

Sedimente aus dem Teich ausgebaggert

Zirka alle zehn Jahre müssten Teiche wie der im Bernhard-Bauer-Park ausgebaggert werden, um sie zu „entschlammen“, so Bauhofleiter Rainer Kräenfeld im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Denn im Laufe der Zeit lagerten sich Sedimente wie Laubabfälle und so weiter sowie Müll am Boden des ruhenden Gewässers ab und schadeten dem Ökosystem.

Lanferbach sorgt für Wassereinspeisung

Gespeist wird der Teich im Bernhard-Bauer-Park übrigens von einem Abzweig des Lanferbaches – auch Salmke genannt – und Niederschlägen in Form von Regen und Schnee. Durch einen Überlauf flössen Teile des Wassers auch wieder in den Bach zurück, der die Grenze zwischen Park und ehemaligem Mannesmann-Gelände bildet.

Uferzone muss noch neu gestaltet werden

Neu befestigt und bepflanzt werden soll übrigens auch die Uferzone des Teichs. Zudem müssen noch Rasenflächen nachgesät und Wege wieder aufgearbeitet werden, nachdem der kommunale Bauhof und externe Firmen diese teilweise mit Fahrzeugen und schwerem Gerät beschädigt haben. – Zudem sind – zum Ärger der Gemeinde – auch noch einige Vandalismusschäden zu beseitigen. Denn Straftäter haben teilweise die Ruhebänke in dem Park zerstört.

Neben Bänken und Tischen künftig auch Spielgeräte?

Die Gemeinde Wickede (Ruhr) überlegt außerdem, ob man neben Bänken und Tischen noch weitere Elemente wie Spielgeräte in dem Park in der Ortsmitte aufstellen soll, um ihn attraktiver zu gestalten. – Bürger hatten dies im Rahmen der Ortsbegehung für den „Zukunftsplan 2025“ kürzlich angeregt. Unter anderem war dabei die Rede von einer Kletterpyramide aus Strickleitern.

Grünanlage erstreckt sich über fast 5.000 Quadratmeter

Insgesamt umfasst der Park übrigens eine Fläche von knapp 5.000 Quadratmetern. Dazu gehören neben dem markanten Teich vor allem Rasen und Wege sowie mit Hecken, Sträuchern und Bäumen bepflanzter Boden. Zum Park gehört zudem der mehr als 700 Quadratmeter umfassende Parkplatz nebenan, wo in der Vergangenheit mal Tennisplätze waren.

Arbeiten dauern voraussichtlich noch bis in den Frühsommer

Voraussichtlich bis spätestens Juni 2017 solle der Bernhard-Bauer-Park wieder komplett Instand gesetzt und verschönert sein, so Bauhofleiter Rainer Kräenfeld. Die Fontäne werde aber schon weitaus früher wieder sprudeln. Die Kosten für die ganze Maßnahme würden sich voraussichtlich auf mehr als 10.000 Euro belaufen.

Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) sieht durch die Maßnahmen eine „Inwertsetzung“ der kommunalen Immobilie und eine Verbesserung der Infrastruktur im Vorfeld der geplanten Besiedlung der benachbarten Industriebrache. Durch eine neue Beleuchtung solle der Park auch in der Dunkelheit besser zur Geltung kommen.

Der Bernhard-Bauer-Park eigene sich außerdem gut als Mehrgenerationen-Treffpunkt, so der Bürgermeister.

Im Jahre 1974 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

Der Bernhard-Bauer-Park – bis dato Privatgelände – wurde übrigens am 4. April 1974 im Zuge der städtebaulichen Sanierung des Wickeder Ortskerns als Park der Öffentlichkeit übergeben. Die ursprünglich zum Park gehörenden Tennisplätze wurden 1984 auf Grund des zunehmenden Autoverkehrs und fehlender öffentlicher Parkplätze im Ortskern in gepflasterte Stellflächen für Fahrzeuge umfunktioniert. Zu dem Park gehört ein teils sehr alter Bestand von knapp 30 Laubbäumen.

Bronzerelief erinnert an Industriellen Bernhard Bauer

An den früheren Besitzer des einst privaten Parks, den Wickeder Industriellen Bernhard Bauer (1881-1958), erinnert seit 1986 ein mächtiger Bruchstein mit seinem Reliefporträt auf einer runden Bronzeplatte (Foto).

Bauer war von 1913 bis zu seinem Tode 1958 der Chef der von ihm gegründeten Firma „Wickeder Eisen- und Stahlwerk“ (heute: „Wickeder Westfalenstahl“). Der Park mit Tennisplätzen und Minigolfanlage gehörte zu dem Wohnsitz seiner Familie.

Im Zuge der Wickeder Ortskernsanierung wurde das Gelände mit Villa und Park schließlich durch die „Öffentliche Hand“ von den Erben Bauers erworben und gehört heute der Kommune.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“



QUELLEN:

Franz Haarmann: Der Bernhard-Bauer-Park in der Wickeder Ortsmitte. In: Heimatkalender des Kreises Soest 2005. S. 65-67.

Mündliche Informationen von Bauhofleiter Rainer Kräenfeld und Bürgermeister Dr. Martin Michalzik, 2007

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Arbeiten an der neuen Teichfontäne im Bernhard-Bauer-Park in Wickede am heutigen Mittwoch (15. März 2017) FOTO: CARINA WESTERWELLE
Arbeiten an der neuen Teichfontäne im Bernhard-Bauer-Park in Wickede am heutigen Mittwoch (15. März 2017) FOTO: CARINA WESTERWELLE
Der Teich im Bernhard-Bauer-Park aus der Vogelperspektive ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Der Teich im Bernhard-Bauer-Park aus der Vogelperspektive ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Ein mächtiger Bruchstein mit Bronzeplakette mit Reliefporträt erinnert an den Wickeder Industriellen Bernhard Bauer (1881-1958) ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Ein mächtiger Bruchstein mit Bronzeplakette mit Reliefporträt erinnert an den Wickeder Industriellen Bernhard Bauer (1881-1958) ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Bauarbeiten im Bernhard-Bauer-Park im Jahre 2016: Offene Gräben für neue Stromleitungen zur Illuminierung des innerörtlichen Parks der Kommune ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Bauarbeiten im Bernhard-Bauer-Park im Jahre 2016: Offene Gräben für neue Stromleitungen zur Illuminierung des innerörtlichen Parks der Kommune ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER