3. Mai 2017
WICKEDE (RUHR). Große Verärgerung über eine Verlautbarung von Ruth Hornkamp, der kommunalen „Wirtschaftsförderin“, gibt es seitens einiger Einzelhändler in Wickede. Grund ist die Formulierung von Hornkamp in einer Mitteilung an die Medien vom heutigen Mittwoch (3. Mai 2017).
In einem Werbetext für den Wickeder Wochenmarkt schrieb Hornkamp: „Im Gegensatz zum klassischen Geschäftseinkauf zeichnet sich der Marktbesuch durch Vorteile wie persönliche Bedienung, fachliche Beratung, vielfältiges Angebot, beste Qualität und echte Frische aus.“
Damit unterstellt die kommunale „Wirtschaftsförderin“ dem stationären Handel in Wickede in ihrem schriftlichen Statement indirekt, dass es dort keine persönliche Bedienung, keine fachliche Beratung, kein vielfältiges Angebot, keine beste Qualität und keine echte Frische gäbe.
Bei mehreren Wickeder Einzelhändlern sorgte dies umgehend nach Bekanntwerden für Unverständnis und Ärger.
Wirtschaftsförderin zieht erste Text-Version schnell zurück
Offenbar wurde auch der kommunalen „Wirtschaftsförderin“ Ruth Hornkamp zwischenzeitlich klar, was sie da in ihrem peinlichen PR-Text formuliert hatte. Denn sie zog die ursprüngliche Version mit der brüskierenden Behauptung zurück. Statt dessen verschickte sie einen geänderten Text. Darin heißt es nun nur noch: „In Ergänzung zum klassischen Geschäftseinkauf in Wickedes Einzelhandel bietet der Markbesuch ein zusätzliches Angebot an Lebensmitteln und anderen Dingen, der sich mit Begegnungen und Aufenthalt unter freiem Himmel – dem Markterlebnis – verbindet.“
Ruth Hornkamp spricht als Grund für die Korrektur von „unbeabsichtigten Missverständnissen“. Dabei ist ihre Formulierung ganz unmissverständlich. Denn wörtlich schrieb Hornkamp in ihrem zuerst versandten Text: „Im Gegensatz zum klassischen Geschäftseinkauf zeichnet sich der Marktbesuch durch Vorteile wie persönliche Bedienung, fachliche Beratung, vielfältiges Angebot, beste Qualität und echte Frische aus.“ – Eindeutiger kann man den stationären Einzelhandel in Wickede wirklich nicht brüskieren.
Rathaus will Sitzgelegenheiten für Kunden der Markthändler aufstellen
Als sehr merkwürdig sehen es örtliche Gastronomen und Mittagstisch-Anbieter übrigens auch an, dass die Kommune durch ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch das Marketing für einen neuen Anbieter von kleinen Snacks zum Mitnehmen und zum Direktverzehr auf dem Wickeder Wochenmarkt übernimmt und bei sonnigem Wetter sogar noch zusätzliche Sitzmöglichkeiten für dessen Kundschaft seitens des Rathauses bereitstellen will.
Marktbeschicker sollen ihre Verkaufsstände im Sommer erst später abbauen
Nur eine Information in dem peinlichen PR-Text aus der Gemeindeverwaltung hat tatsächlichen Nachrichtenwert: „Die Markthändler wollen in den Sommermonaten die Verkaufszeit verlässlich verlängern und präsentieren in der Zeit von 8.00 bis 13.00 Uhr ihr Angebot.“
Bislang bauten Teile der Marktbeschicker ihre Stände bereits vor 13.00 Uhr ab.
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"