Bauantrag zur Hangsicherung: Provisorischer Berg mit Schotteranschüttung soll als Dauerlösung bleiben

21. Mai 2017

WICKEDE. Der provisorisch aufgeschüttete Schotterberg an der Straße „Im Winkel“ soll als dauerhafte Lösung zur Stabilisierung des abrutschenden Hanges bleiben. So sieht es jedenfalls wohl ein Bauantrag des Dortmunder Bauherrn vor, der aktuell die ehemalige Fahrradteile-Fabrik Selinghaus in ein Mehrfamilien-Wohnhaus umbaut. – Michael Joswig als Leiter der Baubehörde des Kreises Soest bestätigte am Freitag (19. Mai 2017) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ den Eingang eines entsprechenden Antrages.

Gleichzeitig zeigte Joswig sich sehr verwundert darüber, dass die Bauleute das Betretungsverbot für die Schotteranschüttung, die der Stabilisierung des abrutschenden Hanges dient, offenbar frech ignorieren würden. Bei der jüngsten Kontrolle vor Ort habe ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung nämlich festgestellt, dass der Hang als wilde Lagerstätte für Dämmmaterial und so weiter genutzt werde. Da dieses aber sicherlich „nicht vom Himmel gefallen“ sei, hätten Arbeiter den Hang offenbar entgegen der Anweisung der Kreisverwaltung einfach betreten. Über mögliche Konsequenzen bezüglich dieses Verstoßes wolle man in der kommenden Woche beraten.

Statiker muss den Bauantrag prüfen

Ob es zur Genehmigung des neuen Bauantrages des Dortmunder Investors käme, den Hang mit der Schotteraufschüttung als Dauerlösung zu etablieren, hänge von der Expertise eines Prüfstatikers ab. – Mit konkreten Ergebnissen rechne er frühestens zum Ende der Sommerferien, so Joswig.

Noch gebe es drei aktuelle Baugenehmigungen für das Areal des Dortmunder Investors an der Straße „Im Winkel“ in Wickede. Neben dem Umbau der alten Fabrik sei jeweils ein Neubau links und rechts dieses historischen Gebäudes rechtskräftig. – Die Ausführung dieser Pläne habe man aber de facto offenbar inzwischen verworfen.

Betretungsverbote für die Nachbargrundstücke oberhalb

Das vom Kreis Soest ausgesprochene Betretungsverbot für die Balkone und Terrassen der oberhalb des Baugrundstückes angrenzenden Nachbarn habe seine Behörde inzwischen wieder aufgehoben, erklärte Michael Joswig im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Lediglich die Gärten an der Grenze des Hanges dürften weiterhin von den Besitzern nicht betreten werden. Die statische Sicherheit der Gebäude sei gewährleistet.

Geschädigte lassen sich durch Fachanwälte vertreten

Einige Nachbarn haben im Streit mit dem Dortmunder Bauherren inzwischen Fachanwälte für Baurecht eingeschaltet, hoffen jedoch immer noch auf eine gütliche außergerichtliche Lösung, wie sie gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ kürzlich mitteilten.

Das Thema dürfte jedenfalls noch etliche Monate akut sein. Denn selbst, wenn es zu einer Genehmigung durch die Behörde und einer Einigung mit den geschädigten Nachbarn kommt, müssen die Hangsicherungsmaßnahmen ja auch noch ausgeführt werden. – Und eine geeignete Fachfirma müsse erst einmal terminlich Zeit für das Projekt haben, so Joswig.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Die illegale Nutzung des Schotterberges als Materiallager für die benachbarte Baustelle. – Die Kreisverwaltung Soest wunderte sich, dass das durch die Behörde ausgesprochene Betretungsverbot von den Bauarbeitern offenbar einfach ignoriert wurde. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die illegale Nutzung des Schotterberges als Materiallager für die benachbarte Baustelle. – Die Kreisverwaltung Soest wunderte sich, dass das durch die Behörde ausgesprochene Betretungsverbot von den Bauarbeitern offenbar einfach ignoriert wurde. FOTO: ANDREAS DUNKER