30. Mai 2017
WICKEDE (RUHR). „Schnelles Internet für Wickede (Ruhr): Was muss ich wissen?“ – unter diesen Fragestellung lädt Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) am Donnertag, 1. Juni 2017 , um 18 Uhr alle Interessierten zu einem Open-Air-Bürgertreff auf den Marktplatz in Wickede ein. – Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung vom Marktplatz ins Bürgerhaus verlegt.
Der Experte Christoph Hellmann, der als Breitbandkoordinator in der Kreisverwaltung Soest tätig ist und in Wickede wohnt, soll dabei aus unabhängiger Sicht Rede und Antwort über den Glasfaserausbau stehen. Der Koordinator für den Ausbau schneller Internetverbindungen in den Städten und Gemeinden des Kreises Soest berät auch die Verwaltung im Wickeder Rathaus.
Sachkundige Beratung unabhängig von kommerziellen Anbietern und Verkaufsinteressen
„Ganz Deutschland redet vom schnellen Internet. Auch in Wickede (Ruhr) ist das ja aktuell und unübersehbar ein großes Thema. Noch sind aber für viele Bürger manche Fragen offen. Daher finde ich eine lockere Möglichkeit zur Information wichtig, die völlig unabhängig von kommerziellen Anbietern und Verkaufsinteressen ist“, erläuterte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. „Christoph Hellmann ist als neutraler Fachmann dem Gemeinwohl und keinem kommerziellen Unternehmen verpflichtet – und damit ein besonders sachkundiger und hilfreicher Gesprächspartner für Bürger, die sich noch mit der Entscheidung über einen möglichen Anschluss an Glasfaser befassen.“
Erkennungsmerkmal für die Zukunftsfähigkeit eines Wohn- und Unternehmensstandortes
Das „Glasfaser-Netz“ sei künftig ein Erkennungsmerkmal für die Zukunftsfähigkeit eines Wohn- und Unternehmensstandortes wie Wickede (Ruhr), meint Hellmann. Wenn die aktuell laufende „Nachfragebündelung“ in Wickede und Wiehagen nicht zum gewünschten Ergebnis von 40 Prozent führe, hätte dies dauerhaft negative Auswirkungen für fast alle Bürger. Denn die Ruhrgemeinde verlöre durch die fehlende Infrastruktur dann für viele Menschen an Qualität.
Das Angebot des Infrastrukturbaus durch die „Deutsche Glasfaser“ sei eine „einmalige Chance“ für Wickede und Wiehagen. Jetzt müssten die Bürger zusammen entscheiden wie es in der Ruhrgemeinde weiter ginge.
Homeoffice, elektronische Hausüberwachung, Video-Streamingdienste und mehr
Welche Auswirkungen eine gescheiterte Nachfragebündelung hat und welche Gebiete durch die kreisweite Förderung erschlossen werden, wird Hellmann auf dem Marktplatz vorstellen. Denn Homeoffice-Arbeitsplätze, elektronische Hausüberwachung per Video und Smartphone, Streamingdienste für Fernsehfilme und vieles mehr seien nur bei einer entsprechend schnellen Internetverbindung mit genügend „Bandbreite“ möglich.
Telemedizin und elektronische Patientenüberwachung durch Pflegedienste
Selbst Telemedizin und elektronische Patientenüberwachung durch Pflegedienste, die einen längeren Verbleib von alten und kranken Bürgern in ihren jetzigen Wohnungen ermöglichten, seien schon in wenigen Jahren in unserem Land die Realität, so Hellmann.
Und die Kommunen und Wohnungen, die keinen schnellen Internetanschluss hätten, würden im Wettbewerb mit Vergleichsobjekten mit Glasfaser-Anschluss verlieren. In Gebieten ohne Glasfaser würden selbst die Immobilien-Preise drastisch sinken.
Wickede und Wiehagen sollten den Anschluss nicht verpassen
Wenn dieses Projekt scheitere, komme voraussichtlich kein zweiter
Investor mehr, der ein solches Angebot mache. Und eine staatliche
Förderung gebe es nur für Randbereiche, wo der Ausbau durch einen
privatwirtschaftlichen Investor unrentabel sei. Wenn Wickede und
Wiehagen den technologischen Anschluss an die Zukunft nicht
verpassen wollten, müssten sich genügend Bürger mit der Idee
solidarisieren und im Rahmen der „Nachfragebündelung“ einen
Vorvertrag machen. – Ansonsten sei ein Dorf wie Echthausen ab 2018
attraktiver als der Hauptort, wenn dieser kein Glasfasernetz bekäme.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“