Glasfaser: Haben Wickede und Wiehagen die erforderliche Quote für den Ausbau geschafft?

31. Juli 2017

WICKEDE (RUHR). „Gelingt die Glasfaser-Erschließung für Wickede (Ruhr)?“ – Diese inzwischen wohl eher rhetorische Frage wollen Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Regionalmanager Ingo Teimann von „Deutsche Glasfaser“ am morgigen Dienstag, 1. August 2017, um 14.30 Uhr im Rathaus vor Medienvertretern beantworten. – Weder Teimann noch der verantwortliche Projektmanager Maurice Lottermoser mochten bereits am heutigen Montag (31. Juli 2017) eine offizielle Stellungnahme dazu abgeben.

Doch Insider-Informationen aus dem Vertrieb lassen – aus Sicht von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ – eine klare Tendenz für die Erschließung der Gemeinde mit Glasfaser-Infrastruktur erkennen. Denn nach dem „Sommerfest“ von Deutsche Glasfaser am vergangenen Samstag auf dem Marktplatz in Wickede hätten nur noch einige Dutzend der notwendigen Anträge gefehlt, hieß es. Und am heutigen Montag seien sowohl bei Deutsche Glasfaser als auch bei HeLiNET und ihren Wickeder Vertriebspartnern Hering und Koch noch etliche Formulare unterzeichnet worden. Man rechne daher mit einem Erfolg des Projektes, so ein Mitarbeiter von Deutsche Glasfaser vor Ort.

Dienstag nochmals ein Datenabgleich auf Dubletten

Am morgigen Dienstag würden aber nochmals alle eingegangenen Dokumente aus Wickede und Wiehagen ausgezählt und ein Datenabgleich durchgeführt, um eventuelle Dubletten auszusortieren, erklärte der verantwortliche Projektmanager Maurice Lottermoser am heutigen Montag (31. Juli 2017) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Denn in anderen Vertriebsgebieten hätte man leider feststellen müssen, dass wohl einige Bürger einfach mehrere Formulare mit gleichem Auftraggeber bei Deutsche Glasfaser eingereicht hätten, um durch diese „Schummelei“ illegal doch noch die erforderliche 40-Prozent-Quote zum Ende der sogenannten „Nachfragebündelung“ zu erzielen. Für Investoren und Banken sei das Erreichen der Mindestquote sehr wichtig.

Lottermoser rechnete zudem vor, wie viel Umsatz den Investoren pro nicht abgeschlossenem Vertrag binnen der Frist von zwei Jahren verloren gehe. Hier könne man von durchschnittlich rund 1.000 Euro pro fehlendem Abschluss binnen der ersten zwei Jahre ausgehen, erklärte Lottermoser anhand eines Zahlenbeispiels indirekt.

Leitungsbau soll binnen neun und 15 Monaten erfolgen

Aber zurück zur anberaumten Pressekonferenz am morgigen Montag: Es wäre wohl eine unglaubliche Sensation, wenn Michalzik und Teimann dort keine positive Nachricht für den Ausbau eines schnellen Breitband-Netzes mit Lichtgeschwindigkeit in Wickede (Ruhr) verkünden würden. – Zusammen mit Echthausen und dem Gewerbegebiet Westerhaar hat Deutsche Glasfaser ihr Ziel einer Abdeckung von mindestens 40 Prozent der selbst ermittelten Haushalte im geplanten Versorgungsbereich (Polygone) wohl mehr als erreicht.

Dem Ausbau des Glasfaser-Netzes binnen neun bis 15 Monaten – so Vertriebsmitarbeiter – dürfte also nichts mehr im Wege stehen als Steine und Erden sowie widrige Wetterbedingungen, die einen flotten Leitungsbau doch noch erschweren könnten.

Berichte von Problemen beim Bau aus anderen Städten

Nach der Verkündigung einer voraussichtlich positiven Nachricht am morgigen Dienstag (1. August 2017) könnten dann allerdings noch so einige Probleme durch den Straßen- und Tiefbau auf die Bürger zukommen. Denn um die Ruhrgemeinde komplett mit schnellem Internet zu versorgen, wird es in allen betroffenen Straßen und Wegen natürlich Baustellen geben. Und da hat Deutsche Glasfaser durchaus auch schlechte Bewertungen aus anderen Städten bekommen, die bis hin zum kommunal verordneten Baustop reichen.

Glasfaser-Infrastruktur als Gewinn für den Wohn- und Wirtschaftsstandort Wickede (Ruhr)

Die Gemeinde insgesamt wird allerdings durch die neue Glasfaser-Infrastruktur als Wohn- und Wirtschaftsstandort erheblich aufgewertet. Zu verdanken ist dies übrigens nicht nur der örtlichen Politik sondern in erster Linie privatwirtschaftlichen Investoren aus dem Ausland, die natürlich auch Rendite erwirtschaften wollen, und vor allem natürlich den zahlreichen Bürgern, die sich bei dem kommunalen Projekt solidarisch erwiesen haben und einen kostenpflichtigen Antrag auf eine schnellere Internetverbindung unterzeichnet haben. Die sie – bis auf ganz wenige Ausnahmen – aktuell noch gar nicht benötigen. Aber im digitalen Zeitalter wächst das Datenvolumen bekanntlich exponentiell, so dass es für die Ruhrgemeinde als Ganzes sicherlich die richtige Entscheidung ist.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


WICHTIGE AKTUALISIERUNG: Mehr als vermuten, dass Wickede, Wiehagen und Echthausen in nächster Zeit eine Glasfaser-Infrastruktur bekommen, lässt auch ein persönlicher Facebook-Post von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) vom späten Montagabend (31. Juli 2017). Darin heißt es wörtlich: "Jetzt schon, am 1. August 2017, können wir uns freuen, dass 40 Prozent von uns möglich machen, die Infrastrukturen der Zukunft zu schaffen." – Wenn das keine eindeutige Vorabmeldung für den Erfolg des Projektes ist, was dann?

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ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
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