Kleine Katastrophe statt Küchenmontage: Von Navi fehlgeleiteter Kleintransporter drohte Abhang hinunter zu stürzen

3. August 2017

WICKEDE (RUHR). Eine mehr als zweistündige Vollsperrung der Ruhrstraße in Echthausen verursachte am heutigen Donnerstag (3. August 2017) der Fahrer eines Kleintransporters eines Küchenfachhandels aus Menden. – Das Prekäre dabei: die Landstraße dient auf Grund der Bauarbeiten an der Wickeder Ruhrbrücke derzeit als offiziell ausgeschilderte Umleitungsstrecke, die dann während des Berufsverkehrs zwischen 7 und 9 Uhr auch nicht mehr zur Verfügung stand.

Der Küchenmonteur aus Menden war mit seinem großen VW-Kastenwagen auf dem Weg zur Arbeit in einer Wohnung in Echthausen. Sein digitales Navigationsgerät leitete ihn dabei in den schmalen Weg „Am Ufer“, der anfangs parallel der Ruhrstraße verläuft und den Hang hinauf führt. Der Weg ist für „Anlieger frei“ und als Sackgasse ausgewiesen. Denn zur Hälfte des Weges wird die Durchfahrt durch einen Sperrpfosten blockiert.

Angst alleine aus dem Auto auszusteigen

Auf Grund der Anweisung seines digitalen Navigationsgerätes fuhr der Monteur aus Menden allerdings trotzdem in die kleine Gasse. Musste dann aber nach einigen Metern feststellen, dass er nicht mehr weiter kam und setzte zurück. Dabei kam er von der sehr schmalen und kurvigen Fahrbahn ab und geriet in die Böschung oberhalb der Ruhrstraße. Da das Vorderrad auf der Beifahrerseite bereits in der Luft stand, konnte er sich selbst nicht mehr aus der verfahrenen Situation befreien. Zudem hatte er Angst alleine aus dem Auto auszusteigen, da dieses durch eine Gewichtsveränderung drohte den Hang hinab auf die darunter befindliche Ruhrstraße zu stürzen.

Gegen 7 Uhr den Notruf der Feuerwehr angerufen

So rief der Mann um 6.56 Uhr per Mobiltelefon bei der Rettungsleitstelle des Kreises Soest nach Hilfe. Diese alarmierte die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr), deren Echthausener Löschgruppe ausrückte und als erstes vor Ort eintraf. Diese forderte zudem den Rüstwagen aus Wickede an, der durch die ausgewiesene  Rettungsgasse auf der ansonsten gesperrten Ruhrbrücke anrückte.

Rettungskräfte sperrten sofort die Ruhrstraße

Da die Gefahr bestand, dass der Kleintransporter aus ein paar Metern Höhe auf die Ruhrstraße stürzen könnte, sperrte die Feuerwehr sofort den Bereich zwischen Höhenweg und Talstraße und leitete den Verkehr durch das Dorf um. Später wurde sie dabei auch noch durch einen Streifenwagen der Kreispolizeibehörde Soest unterstützt. – In einer ersten Meldung hatte es sogar geheißen, dass der Verkehr noch weiträumiger über Voßwinkel, Stockei und Flugplatz umgeleitet werden müsse. Dies erwies sich jedoch als falsch.

Fahrzeug mit Hilfe von Seilwinde, Spanngurten und Erdankern fixiert

Mit Hilfe mehrerer Männer der Feuerwehr hatte man den Kleintransporter übrigens manuell schnell gesichert und den Fahrer vor möglichen weiteren Gefahren gerettet. Mit der speziellen Seilwinde des aus Wickede herangeeilten Feuerwehr-Unimogs sowie Erdankern und Spanngurten wurde der Mendener Kleintransporter zudem an Ort und Stelle fixiert.

Mit Hilfe eines professionellen Abschleppdienstes den Kleintransporter geborgen

In Zusammenarbeit mit einem Abschlepp- und Bergungsunternehmen zog die Feuerwehr den Wagen schließlich wieder auf den rechten Weg, der danach seine Tour selbstständig fortsetzen konnte.

Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden. Der Küchenmonteur kam mit einem Schrecken davon und wird das Malheur am frühen Morgen wohl noch lange in Erinnerung behalten.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Feuerwehr-Einsatz in der Sackgasse "Am Ufer" in Echthausen: Ein Kleintransporter aus Menden setzte hier rückwärts und drohte die Böschung herunterzurutschen und auf die Landstraße in Richtung Voßwinkel zu fallen. FOTO: ANDREAS DUNKER
Feuerwehr-Einsatz in der Sackgasse "Am Ufer" in Echthausen: Ein Kleintransporter aus Menden setzte hier rückwärts und drohte die Böschung herunterzurutschen und auf die Landstraße in Richtung Voßwinkel zu fallen. FOTO: ANDREAS DUNKER