Ständig neue „Fake News“ vom Landesbetrieb „Straßen.NRW“

24. August 2017

WICKEDE (RUHR). Der Landesbetrieb „Straßen.NRW“ verbreitet „Fake News“ (Falschnachrichten) am laufenden Band: Bei einer Bürgerversammlung am 13. März 2017 hatten Projektleiter Raimund Köster und sein Kollege Peter Stahlmecke ursprünglich erklärt, dass die Vollsperrung der Brücke in den letzten vier Wochen der NRW-Schulferien im Sommer stattfinden solle.

In einer Bauzeiten-Übersicht vom 16. Mai 2017 wurde dies dann konkretisiert. Dort hieß es, dass die Vollsperrung der Ruhrbrücke vom Montag, 31. Juli, bis zum Samstag, 26. August, dauern solle. In einer späteren Pressemitteilung wurde dies dann nochmals bestätigt. Dort hieß es wörtlich: „Die Sanierungsarbeiten am Brückenbauwerk beginnen wie geplant am Montag den 31. Juli 2017, hierfür ist eine Bauzeit von vier Wochen vorgesehen.“

Und anders als bei den Bauarbeiten an der Wickeder Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 63, wo es durchaus Differenzen zwischen dem angekündigten und dem tatsächlichen Beginn der Straßensperrung gab, wurde die Ruhrbrücke auch wirklich zum 31. Juli komplett gesperrt.

Freigabe erst eine Woche früher als geplant – dann doch nicht

Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte Dirk Berghoff von der Bauüberwachung von Straßen.NRW vor Ort allerdings, dass in der vierwöchigen Vollsperrung ein „Puffer“ von einer Woche eingerechnet sei, den man nicht mehr benötige. Der Ruhrübergang könne somit voraussichtlich eine Woche früher als geplant freigegeben werden. – Eine frohe Botschaft für viele Berufspendler, Monteure, Transporteure und andere, die zwischenzeitlich täglich weite Umwege über Ense, Fröndenberg oder die Autobahn 445 fahren mussten. Denn die Brückensperrung bedeutete für sie angestiegene Betriebskosten beim Fahrzeug und ein sinkendes persönliches Zeitbudget auf Grund der wesentlich längeren Fahrzeiten.

Irgendwann kommt dann dann auch „Thyssengas“ aus dem Quark

Dann fiel plötzlich dem Dortmunder Engergieunternehmen „Thyssengas“ noch nachträglich ein, dass man die Großbaustelle auf der Bundesstraße und die Brückensperrung für eigene Bauarbeiten im Rahmen der Neuverlegung einer Erdgas-Fernleitung entlang der Ruhrpromenade und im Bereich der Wickeder Brückenzufahrt nutzen könne. Fluchs kündigte die Wickeder Gemeindeverwaltung an, dass nun parallel zur Hauptstraße auch noch der Ruhrtalradweg gesperrt werde.

Und weg war die gewonnene Woche bei den Bauarbeiten an der Brücke wieder. Und die Pendler konnten sich nun doch die Zeit und das Geld für die ständigen Umwege nicht wenigstens eine Woche sparen.

Soweit so gut. – Ärgerlich dabei nur, dass Thyssengas so spät mit seiner parallelen Baumaßnahme „aus dem Quark gekommen“ war, dass die Vollsperrung der Ruhrbrücke doch vier statt der zwischenzeitlich erhofften drei Wochen andauern musste. Denn gerade für örtliche Unternehmen war dies mit Mehrkosten auf Grund der langen Umwege für ihre Mitarbeiter und mit erheblichen Umsatzverlusten auf Grund ausbleibender Kundschaft verbunden.

Immer neue Termine für die Aufhebung der Vollsperrung

Richtig ärgerlich war dann aber auch die weitere Kommunikationsstrategie von Straßen.NRW. Denn Projektleiter Raimund Köster und Pressesprecher Oscar Santos verkündeten binnen der letzten zwei Kalenderwochen dann fast täglich neue Termine, wann die Wickeder Ruhrbrücke wieder für den motorisierten Verkehr freigegeben werden sollte. Erst hieß es voraussichtlich Montag, dann spätestens Mittwoch, dann doch erst am Freitag, dann wiederum bereits am Donnerstagabend und – laut Stand von heute – am morgigen Freitag ab 7 Uhr.

Und dies liegt offenbar nicht an unvorhersehbaren Verzögerungen im Arbeitsablauf der Straßenbauer, die ja früher fertig sind, als ursprünglich angekündigt, sondern einfach nur an einer offenbar völlig konfusen Kommunikation innerhalb der Mescheder Niederlassung des Landesbetriebes Straßen.NRW. Im Vergleich zu den ständig neuen Meldungen aus Meschede sind die unglaublichen Geschichten des Lügenbarons Münchhausen eine seriöse Quelle.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


NACHTRAG: Hier noch mal zur Klarstellung die aktuellste Information von Pressesprecher Oscar Santos von der Mescheder Niederlassung des Landesbetriebes „Straßen.NRW“ vom heutigen Donnerstag, 24. August 2017: „… die Ruhrbrücke in Wickede wird am Freitag (25.8.) um 7.00 Uhr für den Verkehr freigegeben.“ Gestern hatte Santos allerdings noch telefonisch behauptet, dass auch die frühesten Berufspendler am Freitag bereits auf ihrem Weg zur Arbeit die Ruhrbrücke passieren könnten.

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Restarbeiten an der Zufahrt zur Ruhrbrücke: die obere Asphaltschicht muss nun noch aushärten. FOTO: MARKUS THURAU
Restarbeiten an der Zufahrt zur Ruhrbrücke: die obere Asphaltschicht muss nun noch aushärten. FOTO: MARKUS THURAU