25. August 2017
WICKEDE (RUHR). Zügig ging die am 1. Juli 2014 gestartete teure „Modernisierungsoffensive“ (MOF2) am Bahnhof bislang nicht vonstatten. Dafür ist es an der Wickeder Station der „Oberen Ruhrtalbahn“ aber noch immer zugig. Denn das Wetterschutzhäuschen am Bahnsteig 1 (Foto) ist mehr als drei Jahre nach Beginn der rund vier Millionen Euro teuren Baumaßnahme immer noch unvollendet. Und auch weitere Restarbeiten stehen aus.
Dabei hatte Bahnsprecher Torsten Nehring bereits am 24. September 2015 gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ erklärt: „Die Gesamtfertigstellung ist entsprechend der Planung weiterhin Ende 2015 vorgesehen.“
Seine Kollegin Annika Neumann – ebenfalls aus dem Düsseldorfer DB-Regionalbüro für Kommunikation – schrieb dann am 2. Februar 2016 wörtlich an unsere Redaktion: „Die letzten Montagearbeiten laufen derzeit. Die Restleistungen am Bahnhof Wickede werden voraussichtlich in der kommenden Woche abgeschlossen werden.“
Und seitens der Geschäftsführung der in Insolvenz geratenen Baufirma „Hastrabau-Wegener GmbH & Co. KG“ aus Langenhagen hieß es dann am 24. Februar 2016 auch noch vollmundig, dass sich die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens (wir berichteten) nicht negativ auf das Projekt in der Ruhrgemeinde auswirken werde.
Ausstehende Arbeiten sollen nun angeblich bis Anfang Oktober 2017 abgeschlossen werden
Die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus. So teilte der
bereits oben erwähnte Bahnsprecher Torsten Nehring – völlig entgegen seines eigenen Statements aus dem Spätsommer 2015 –
am gestrigen Donnerstag (24. August 2017) mit: „Im Rahmen der
Modernisierungsoffensive (MOF2) wurde der Hausbahnsteig erhöht und ein neuer
Außenbahnsteig gebaut (beide 170 Meter lang und 76 Zentimeter hoch) sowie eine
neue Personenunterführung mit zwei
Aufzügen erstellt. Die Inbetriebnahme erfolgte bereits im letzten Jahr. Während
der Restarbeiten (…) ging die bauausführende Firma insolvent. Mit dem
Insolvenzverwalter haben wir vereinbart, dass die alte Firma bis Ende August die
schon angefangenen Arbeiten weiterführt und fertig stellt.“ Und wörtlich heißt
es weiter: „Ab September soll dann eine Nachfolgefirma beauftragt werden,
welche die ausstehenden Arbeiten ausführen soll.“
Mit „der Gesamtfertigstellung der Maßnahmen am Bahnhof Wickede“ rechne man dann bis Anfang Oktober 2017, so Nehring.
„MOF 2“ droht zur „Never
ending story“ zu werden
Bislang ist die ursprünglich für Ende 2015 geplante Fertigstellung der Modernisierung des Wickeder Bahnhofes allerdings immer noch eine „Never ending story“, eine nie enden wollende Geschichte.
Bleibt abzuwarten, ob die abschließenden
Arbeiten – wie nunmehr angekündigt – wirklich in diesem Jahr erfolgen. Denn nach den immer neuen
Beteuerungen der Bahn und den dann doch wieder gebrochenen terminlichen Versprechen mag sich
mancher Bürger denken: „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!“
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"