17. September 2017
WICKEDE (RUHR). Die Gemeinde Wickede (Ruhr) muss sich einen neuen „Britzemeister“ für ihren traditionellen „Schnadegang“ (Grenzgang) suchen. Denn Herbert Schäfer (73) aus Wiehagen verabschiedete sich am Samstag (16. September 2017) nach mehr als 25 Jahren aus diesem „Amt“. – Die Kommune habe nun ja ein Jahr lang Zeit sich einen Nachfolger zu suchen, merkte der wortgewaltige Wanderer im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ an. Zuvor hatte der langjährige „Britzemeister“ nochmals die brauchtümliche Zeremonie am Grenzstein zu Menden an der Ruhr unterhalb des Beringhofes moderiert. Dabei wurden sieben „prominente“ Teilnehmer des kommunalen Grenzganges von den Bauhofmitarbeitern Siegfried Gebhardt und Frank Stobbe sowie Meinolf Wittmers mit ihrem „Ächtersten“ (Hinterteil) auf dem nassen Grenzstein gesetzt: das nasse Ritual der „westfälischen Einbürgerung“.
„Gepohläst“ wurden am Samstag der neue Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling (CDU) aus Ense-Sieveringen, die Wickeder Schützenkönigin Anna Heide und ihr Prinzgemahl Sebastian Heide, die erste örtliche SPD-Vorsitzende Inga Westermann und die Wimberner Goldschmiedin Sabine Schulte-Klopotowski sowie Ralf Grundmeier – ortsbekannt als „Rally“.
Die mehr als hundert Teilnehmer des Schnadeganges waren nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) von der Schützenhalle in Wimbern zur „Ruhrtalklinik“ nahe Menden-Barge gewandert, wo Geschäftsführer Markus Anders die Gäste mit heißem Kaffee, kühlem Mineralwasser und frischem Obst empfing.
Weiter ging es danach durch die Feldflur über die Bundesstraße und das Gelände des ehemaligen Marien-Krankenhauses zum „Gut Beringhof“. Dort führte das Ehepaar Andrea und Bernd Müller die Besucher über den prächtig ausgebauten Reiterhof mit der Pferdezucht und dem Trainingsgelände für die Tiere.
Entlang der Ruhr ging es zum Grenzstein, wo Annette Keggenhoff und Team die Wanderer mit kühlen Getränken sowie Brötchen und Fleischwurst bewirtete.
Nach der
Prozedur des „Pohläsens“ kehrten die „Grenzgänger“ abschließend im
Heilig-Geist-Kloster der Steyler-Missionsschwestern ein. Dort spielte auch eine
kleine Formation des Feuerwehr-Musikzuges auf. Zudem gab es eine leckere
Erbsensuppe vom Catering-Service Hackethal. – Hausoberin Schwester Maria
Elisabeth Hemkemeier war zuvor auch mitgewandert.
ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"