Inga Westermann (SPD) zur Bundestagswahl

25. September 2017

WICKEDE (RUHR). Zum aktuellen Ergebnis der Wahlen zum Deutschen Bundestag fragte die Redaktion von "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" die örtlichen Spitzenfunktionäre der im Gemeinderat vertretenen Parteien nach ihrer persönlichen Bewertung. Nachstehend die Aussagen der SPD-Vorsitzenden Inga Westermann.

Wie bewerten Sie in drei Sätzen das Ergebnis der Bundestagswahl – allgemein und für Ihre Partei?

Ich danke Martin Schulz herzlichst für den besten Wahlkampf, den ich persönlich bisher in der SPD erlebt habe. Aber die SPD hat eine historische Niederlage erlitten und diese kann man nicht schön reden. Obwohl wir mit Mindestlohn, Rente ab 63 und auch der Ehe für alle weit mehr in der großen Koalition erreicht haben als die CDU mit der Maut, waren Unterschiede für die Wähler leider nicht klar genug.


Welche Koalition zur Regierungsbildung würden Sie sich im Parlament wünschen? 

Wir werden in die Opposition gehen. Dieses Land braucht eine starke demokratische Oppositionspartei. Opposition ist auch ein Teil der Verantwortung in einer Demokratie. Diese nehmen wir an. – Die Regierungsbildung liegt in Frau Merkels Händen. 


Gab es für Sie auf kommunaler Ebene (Kreis und Gemeinde) irgendwelche bemerkenswerte Besonderheiten? 

Ich möchte mich hier auch besonders bei meinem jungen und kreativen Wahlkampfteam bedanken. Wir haben unter anderem mit eigenen Plakaten und Materialien neue Wege beschritten und werden diese weiter gehen. So ist sicherlich auch auf Grund dieses frechen Schwungs unser Ergebnis in Wickede besser als auf Bundesebene und kann sich im kreisweiten Vergleich durchaus sehen lassen.

 

Welche Schlüsse ziehen Sie persönlich aus dem gestrigen Wahlergebnis? Was muss sich ändern? 

Ich persönlich erwarte von meiner Partei eine Aufarbeitung der verlorenen Landtags- und Bundestagswahl. Wir müssen uns weit klarer positionieren und mehr für die Menschen in diesem Land tun, denen es wirklich nicht gut geht. Wir müssen unsere Strukturen überprüfen und uns auch mit neuen Mitgliedern erneuern. Ich bin sehr froh darüber, dass dies in Wickede unter anderem mit unseren jungen neuen Juso-Generation bereits gestartet ist. Aber diese Entwicklung muss über die junge Generation hinaus gehen.


Wie schätzen Sie die „Alternative für Deutschland“ (AfD) ein? Ist es eine normale Partei am rechten politischen Rand oder eine rechtsradikale Gefahr für unsere Demokratie? 

Der Einzug der rechtsextremen AfD in den Bundestag schockt mich immer noch. Dies muss ein Alarmsignal für unsere Demokratie sein. Ängste und Sorgen muss man Ernst nehmen und darauf demokratische Antworten finden.


Die Fragen stellte ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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SPD-Vorsitzende Inga Westermann ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
SPD-Vorsitzende Inga Westermann ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER