Orkantief Friederike führt zu 475 Hilfseinsätzen im Kreis Soest

18. Januar 2018

KREIS SOEST. Viel Arbeit bedeutete das Sturmtief Friederike für die Einsatzkräfte im Kreis Soest. Nach der Statistik der Kreisleitstelle (Stand 15 Uhr) kam es kreisweit in allen Städten und Gemeinden zu insgesamt 475 Einsätzen.

1.600 Helfer von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Rettungsdienst wurden konfrontiert mit umgestürzten Bäumen, abgedeckten Dächern, eingeschlossenen Personen in Pkw, Stromausfällen und einem schweren Verkehrsunfall in Geseke, bei dem ein Todesfall zu beklagen war.

Im Kreisgebiet blieb kein Ort verschont

Die volle Wucht des Sturmes erreichte das Kreisgebiet im Westen gegen 11 Uhr. Im Laufe der nächsten Stunden verlagerten sich die Einsatzschwerpunkte nach und nach ostwärts.

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke: „Das Besondere an dieser Wetterlage war sicherlich, dass kein Teil des Kreisgebietes verschont blieb. Besondere Probleme brachten punktuell auftretende starke Windböen mit hohen Geschwindigkeiten mit sich.“

Schutz in geschlossenen Räumen

Über die Warn-App NINA warnte die Leitstelle die Bevölkerung vor umstürzenden Bäumen sowie herabfallenden Dachziegeln und Gegenständen und empfahl dringend den Aufenthalt in geschlossenen Räumen.

Trotzdem waren Verletze durch entwurzelte Bäume zu beklagen.

Zahlreiche Stromausfälle durch Sturm

In einigen Orten waren insgesamt 5.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen, weil Bäume auf Leitungen stürzten. Nach Angaben von innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz waren oder sind Teilbereiche der Städte und Gemeinden Soest, Geseke, Rüthen, Warstein-Belecke und Lippetal-Lippborg betroffen.

Zahlreiche Straßensperrungen infolge der Sturmschäden behindern die Reparaturarbeiten von Westnetz.  

Neben der Menschenrettung hatte der Einsatzstab die Freihaltung der Hauptverkehrswege als Einsatzschwerpunkt definiert.

ZUE durch Orkanböen beschädigt

Eine besondere Einsatzlage ergab sich gegen 15.30 Uhr durch sturmbedingte Schäden in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in Möhnesee-Echtrop. Zwei Gebäude wurden beschädigt, ein Dach abgedeckt. Die betroffenen Bewohner mussten innerhalb des ZUE-Geländes umziehen.

Gegen 16.30 Uhr: Entwarnung seitens der Leitstelle

Gegen 16.30 gab die Leitstelle des Kreises per NINA zwar grundsätzliche Entwarnung. „Trotzdem muss aber kreisweit weiter mit Gefahrenstellen gerechnet werden. Es gilt also, nach wie vor Vorsicht walten zu lassen“, betont Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. „Die Feuerwehren sind weiter im Einsatz, um alle Lagen abzuarbeiten.“

Aufgrund der Warnungen des Deutschen Wetterdienstes hatte Kreisbrandmeister Thomas Wienecke um 11.13 Uhr den Einsatzstab der Feuerwehr alarmiert, der sich im Rettungszentrum des Kreises installierte.

Vierzehn Disponenten in der Rettungsleitstelle in Soest

Wenig später scharte Kreisdirektor Dirk Lönnecke parallel einige Mitglieder des Krisenstabes um sich, bevor sich gegen 15 Uhr abzeichnete, dass aufgrund des abflauenden Sturms keine weitergehenden Maßnahmen zu ergreifen waren.

Die Rettungsleitstelle des Kreises in Soest wurde zur Abarbeitung der vielen Notrufe von vier auf 14 Disponenten verstärkt.

Kreisdirektor lobt gute Arbeit der Einsatzkräfte

„Es gab eine gute und abgestimmte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten“, zieht Kreisdirektor Dirk Lönnecke eine positive Bilanz. „Mein Dank gilt vor allem den Einsatzkräften, die vor Ort eine professionelle Arbeit geleistet haben.“

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Ein durch die Orkanböen auf Autos gestürzter Baum im Kreis Soest FOTO: KREIS SOEST / LUKAS KOTTER
Ein durch die Orkanböen auf Autos gestürzter Baum im Kreis Soest FOTO: KREIS SOEST / LUKAS KOTTER