Ehab Fakhoury fungiert künftig als kommunaler „Flüchtlingsbetreuer“

29. März 2018

WICKEDE (RUHR). Im Rathaus der Gemeinde Wickede (Ruhr) gibt es seit Mitte des Monats März 2018 die neue Teilzeitstelle des „Flüchtlingsbetreuers“: Der jüngst dafür eingestellte Ehab Fakhoury (32) soll sich an drei Tagen in der Woche um die Flüchtlinge kümmern, die das Land der Kommune zugewiesen hat und die in Gemeinschaftsunterkünften der Gemeinde leben. – Dies seien aktuell 35 Personen, erklärte Sachbearbeiter Sascha Röglin, der im örtlichen Sozialamt für Asylangelegenheiten zuständig ist, auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Der aus Ägypten stammende Ehab Fakhoury, der in seinem Herkunftsland als Gastbetreuer in einem Hotel in Hurghada tätig war und dort auch Sozialarbeit studiert hat, ist selber Flüchtling und hat derzeit – nach eigenen Aussagen – eine „Aufenthaltsgestattung“ für Deutschland, wo er sich seit dem Jahre 2010 aufhält.

Ägypter spricht Arabisch, Deutsch, Englisch und Russisch

Durch seine Tätigkeit im Tourismus spricht der Ägypter neben Deutsch und Englisch übrigens auch Russisch als Fremdsprache. Seine Muttersprache ist Arabisch.

Ehab Fakhoury ist nicht nur selber Flüchtling. Er hat auch schon Erfahrungen in der „Flüchtlingsarbeit“ in Deutschland gesammelt. So war er beruflich zuletzt bei den „Malteser Werken“ in Borgentreich beschäftigt, wo diese Asylbegehrende in einer Landesunterkunft betreuen.

Befristete Teilzeitstelle im Rathaus

Weil er sich beruflich weiterentwickeln will und seine Freundin – die wie er aus Ägypten stammt – in Hemer wohnt, bewarb sich Ehab Fakhoury für die im Internet ausgeschriebene Stelle des „Flüchtlingsbetreuers“ der Gemeinde Wickede (Ruhr). Die Stelle umfasst eine Wochenarbeitszeit von 19,5 Stunden und ist bis Ende 2018 befristet.

Wickede als Wohnort gewünscht

Gerne würde Ehab Fakhoury trotzdem auch privat nach Wickede ziehen und sucht deshalb noch eine Wohnung an seinem neuen Arbeitsort. Bis er ein entsprechendes Quartier gefunden hat, pendelt er drei Tage die Woche von Hemer nach Wickede.

„Erstansprechpartner“ für die Bewohner in den kommunalen Gemeinschaftsunterkünften

Zu den Aufgaben des neu installierten „Flüchtlingsbetreuuers“ in der Gemeinde Wickede (Ruhr) heißt es in der Stellenbeschreibung der Gemeinde, dass er als „Erstansprechpartner“ für die Bewohner in den kommunalen Gemeinschaftsunterkünften dienen solle.

Zudem müsse er den reibungslosen Betrieb in diesen Einrichtungen regeln. Dabei soll er nicht nur bei Fragen der Flüchtlinge als Ansprechpartner und Berater zur Verfügung stehen sondern auch bei der Krisen- und Konfliktbewältigung helfen. Des Weiteren soll Ehab Fakhoury auch Hilfestellung bei sozialen Problemen und Regeln des Zusammenlebens geben, Jugendliche und junge Erwachsene betreuen und auf die Einhaltung von Hygienestandards und Hausordnung achten.

Dolmetschertätigkeiten bei Kommunikation mit arabischsprachigen Flüchtlingen

Hinzu kommen Dolmetschertätigkeiten insbesondere in der Kommunikation mit anderen arabischsprachigen Flüchtlingen, wenn es um Behördentermine und anderes geht.

Außerdem soll sich Ehab Fakhoury bei Neuzuweisung um die Ausstattung und Herrichtung von Unterkünften kümmern und bei der Organisation von Umzügen behilflich sein.

Einfühlungsvermögen und Durchsetzungskraft gleichermaßen gefragt

Und diesbezüglich dürfte noch einige Arbeit auf den Ägypter zukommen, denn die nächsten Monate seien noch weitere kommunale Zuweisungen für die Gemeinde Wickede (Ruhr) angekündigt. Neben „Durchsetzungsvermögen in schwierigen Situationen und Konfliktfähigkeit“ wird von dem kommunalen Flüchtlingsbetreuer übrigens vor allem eine „hohe interkulturelle und soziale Kompetenz sowie der „sensible Umgang mit den geflüchteten Menschen“ verlangt.

Ein ganz schönes Aufgabenspektrum für 19,5 (!) Wochenstunden …

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Neuer Flüchtlingsbetreuer der Gemeinde Wickede (Ruhr): der 32-jährige Ägypter und Flüchtling Ehab Fakhoury FOTO: ANDREAS DUNKER
Neuer Flüchtlingsbetreuer der Gemeinde Wickede (Ruhr): der 32-jährige Ägypter und Flüchtling Ehab Fakhoury FOTO: ANDREAS DUNKER