Rektor Peter Zarnitz: „Zum Gegensteuern bleibt nicht viel Zeit!“

18. April 2018

WICKEDE (RUHR). Endspurt für den ersten Jahrgang der Sekundarschule Wickede (Ruhr): Nach den Klassenfahrten nach Berlin und Hamburg sowie den Osterferien stehen die Zehntklässler der kommunalen Bildungseinrichtung im Hövel nunmehr vor ihren Prüfungen. Wenngleich deren Ergebnisse wesentlich für einen erhofften guten Schulabschluss der Jungen und Mädchen sind, zeichnen sich die weiteren Bildungs- und Berufswege der Schüler doch schon so langsam ab.

Erfreulich für Rektor Peter Zarnitz ist dabei, dass bereits 19 Schüler einen Ausbildungsplatz gefunden haben. Viele davon sind in der Metallindustrie, die in der Wirtschaft der Ruhrgemeinde bekanntlich dominant ist.

Mehr als die Hälfte der Zehntklässler will an Berufskollegs wechseln

Bemerkenswert findet der Schulleiter es aber auch, dass sich mehr als die Hälfte des insgesamt 73 Schüler umfassenden Jahrgangs für eine Fortsetzung ihres Bildungsweges an einem regionalen Berufskolleg entschieden haben. 18 dieser 39 Schüler streben dabei sogar die Erlangung der Fachhochschulreife an.

Zwölf der bisherigen Sekundarschüler wollen nach dem erhofften erfolgreichen Abschluss der zehnten Klasse mit einem entsprechenden Qualifikationsvermerk gerne in die Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule wechseln.

„Lediglich drei Jugendliche sind noch unentschieden“, berichtete Zarnitz am heutigen Mittwoch (18. April 2018) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Verschiedene Schulabschlüsse nach Beendigung der Klasse 10 möglich

Und weiter erklärte Zarnitz: „Die Sekundarschule ermöglicht für alle Jugendlichen nach der Klasse 10 verschiedene Bildungsabschlüsse: den Hauptschulabschluss nach Klasse 10, die Fachoberschulreife und die Fachoberschulreife mit Qualifikation. Mit dem letztgenannten Schulabschluss ist der Übergang in eine gymnasiale Oberstufe und der Weg zum Abitur möglich.“

Zentrale Abschlussprüfungen wirken sich erheblich auf Endzensuren aus

Entscheidenden Einfluss auf die zu erwartenden Bildungsabschlüsse würden allerdings die Zensuren der noch anstehenden zentralen Abschlussprüfungen nehmen, betonte der Sekundarschulleiter. Denn bei dem Endspurt ins Ziel käme es wesentlich auf die Leistungen auf den letzten Metern an, so Zarnitz.

Im derzeitigen Schulunterricht der zehnten Klasse fokussiere sich deshalb aktuell alles auf die Vorbereitung der Aufgabenformate der zentralen Prüfungen. Zarnitz: „Für jedes der Prüfungsfächer Deutsch, Englisch und Mathematik gab es an der Sekundarschule Wickede (Ruhr) einen Projekttag, um die (…) Schüler in Ruhe und intensiv auf die Anforderungen der Prüfung vorbereiten zu können.“

Schriftliche Prüfungen noch vor den Pfingstferien

Noch vor den Pfingstferien finden die schriftlichen Prüfungen statt. Ob die Schüler ihr jeweils individuell angestrebtes Ziel dabei erreichten, bleibe allerdings abzuwarten, bemerkte Rektor Peter Zarnitz. Er ist aber optimistisch und sieht die Schüler durch ihre sechsjährige Zeit auf der Wickeder Sekundarschule gut vorbereitet.

Ergebnisse sind auch entscheidend für Zukunft der Wickeder Schule

Der gute Abschluss der Schüler ist aber nicht nur für diese persönlich wichtig. Der Erfolg oder Misserfolg der Jugendlichen wird sicherlich auch über die Zukunft der Sekundarschule Wickede (Ruhr) mitentscheiden, deren Existenz bekanntlich durch viel zu geringe Anmeldezahlen für das kommende fünfte Schuljahr 2018/2019 bedroht ist.

Im Beruf und an anderen Bildungseinrichtungen erfolgreiche Schulabgänger der Sekundarschule Wickede (Ruhr) wären dagegen wohl die beste Werbung für die kommunale Bildungseinrichtung im Hövel.

Geringe Anmeldezahlen für die Sekundarschule haben „alle erschrocken“

Wie SPD-Ratsfrau Inga Westermann in einer Ausschusssitzung des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) am heutigen Mittwoch (18. April 2018) im Bürgerhaus in Wickede erklärte, hätten die geringen Anmeldezahlen für die Sekundarschule „alle erschrocken“.

Offenbar auch Rektor Peter Zarnitz, der betonte: „Zum Gegensteuern bleibt nicht viel Zeit!“

Arbeitskreis soll Ursachenforschung betreiben und Lösungsansätze erarbeiten

Fachbereichsleiterin Susanne Modler erklärte, dass die Gemeinde Wickede (Ruhr) als Schulträger bereits einen Arbeitskreis initiiert hätte. Zu diesem „runden Tisch“ gehörten Kommunalpolitiker, Verwaltungsmitarbeiter, Schulleiter und Elternvertreter. Ziel des Gremiums, dessen Mitglieder weiter nicht benannt wurden, sei es Ursachenforschung zu betreiben und Lösungsansätze zu erarbeiten.

Probleme sollen vertraulich aber offen angesprochen werden

Sekundarschulleiter Peter Zarnitz forderte in diesem Zusammenhang, dass in diesem Kreise mögliche Probleme zwar vertraulich aber doch offen ausgesprochen werden müssten, um eine Trendwende zu erzielen.

In der öffentlichen Sitzung des Schulausschusses wurde das brisante Thema ansonsten nicht weiter thematisiert.

Ob hinter verschlossenen Türen ehrlich über die missliche Situation gesprochen und eine spürbare Kehrtwende eingeleitet werden kann, bleibt abzuwarten.

In letzter Zeit haben sich gegenüber unserer Redaktion übrigens auch vermehrt Eltern positiv über die Sekundarschule Wickede (Ruhr) geäußert, nachdem es zunächst mehr kritische Stimmen gegeben hatte.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Rektor Peter Zarnitz von der Sekundarschule Wickede (Ruhr) ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Rektor Peter Zarnitz von der Sekundarschule Wickede (Ruhr) ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER