Es war einmal ein Wald …

19. April 2018

WICKEDE. Wo einst die immergrünen Kronen der Fichten einen Wald bildeten, herrscht nun Leere. Denn statt senkrecht gen Himmel zu ragen, liegen die Stämme vieler Nadelbäume des Hövelwaldes nunmehr vertikal am Boden. Inzwischen türmt sich das Holz in riesigen Stapeln entlang der oberen Hövelstraße in Wickede.

Nach den Windbrüchen und -würfen durch die Orkanböen des Sturmtiefs „Friederike“ am 18. Januar 2018 ist ein Harvester seit Montag (16. April 2018) mit der maschinellen Abholzung weiter Teile des Hövelwaldes beschäftigt.

Lichte Schneise statt dichtem Wald

Am Hang zwischen Hövelstraße und der Straße „Im Winkel“ tut sich inzwischen eine lichte Schneise auf. Im Umkreis riecht es wie beim manuellen Schlagen von Weihnachtsbäumen.

Hier im Hövelwald ist allerdings ein Harvester als Holzvollernte-Maschine im Einsatz, der die Stämme weitgehend automatisch greift, fällt, entastet und auf Länge sägt.

Parallel sammelt ein Rückezug mit Greifkran und Anhänger die Holzernte ein und bringt sie zum weiteren Abtransport an die Straße.

Sturmschaden im Hövelwald umfasst zwischen 400 und 600 Festmeter Fichtenholz

Bauhofleiter Reiner Kräenfeld schätzte den entstandenen Sturmschaden im Kommunalwald auf 400 bis 600 Festmeter. Dabei handele es sich vornehmlich um Fichtenholz, erklärte er Anfang dieser Woche gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Revierförster Allan Mitchell vom Landesbetrieb „Wald und Holz NRW“ koordiniert die Aufarbeitung der Sturmschäden durch ein beauftragtes forstwirtschaftliches Unternehmen.

Als Berater der Gemeinde Wickede (Ruhr) empfiehlt der Förster die Wiederaufforstung des Hövelwaldes in Form eines Mischwald, sprich mit Nadel- und Laubbäumen. – Wann dies genau geschehen kann, bleibt abzuwarten. Denn aktuell sind an vielen Orten die Sturmschäden von „Friederike“ aufzuarbeiten.

Schätzungsweise 1,9 Millionen Festmeter Sturmholz durch „Friederike“ in NRW

Bisherige Hochrechnungen des Landesbetrieb „Wald und Holz NRW“ gehen alleine in Nordrhein-Westfalen von Sturmholzmengen im Umfang von schätzungsweise 1,9 Millionen Festmetern aus.

„Die Hauptschadensgebiete liegen in den Bereichen der Regionalforstämter Hochstift (zirka 440.000 Festmeter), Soest-Sauerland (zirka 220.000 Festmeter) und Ostwestfalen-Lippe (zirka 130.000 Festmeter) …“, heißt es.

Waldwege noch immer für Spaziergänger gesperrt

Wann die Waldwege in Erholungsbereichen wie dem Hövelwald wieder instand gesetzt und für Spaziergänger sicher begehbar sind, bleibt angesichts des durch den Sturm angerichteten Schadens abzuwarten. Derzeit sind die Wege jedenfalls nicht zuletzt wegen der laufenden Waldarbeiten noch immer behördlich gesperrt.

Vielleicht kann aber bis zum Beginn der Freibad-Saison am 1. Mai 2018 zumindest ein Waldweg zwischen Hövel und der Straße „Im Winkel“ wieder freigeräumt werden, hofft die Gemeindeverwaltung.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Einer der Fichtenholz-Stapel an der Hövelstraße in Wickede FOTO: ANDREAS DUNKER
Einer der Fichtenholz-Stapel an der Hövelstraße in Wickede FOTO: ANDREAS DUNKER
Der Harvester bei der Arbeit im Hövelwald FOTO: ANDREAS DUNKER
Der Harvester bei der Arbeit im Hövelwald FOTO: ANDREAS DUNKER
Der Forwarder (Holzrückezug) beim Abtransport der Stämme an den Straßenrand FOTO: ANDREAS DUNKER
Der Forwarder (Holzrückezug) beim Abtransport der Stämme an den Straßenrand FOTO: ANDREAS DUNKER