„Tendenziöse und falsche Berichterstattung“ im Soester Anzeiger?

21. Juni 2018

WICKEDE (RUHR) / SOEST. Die Wickeder SPD-Fraktion habe die Pressemitteilung der Soester Kreisverwaltung vom heutigen Donnerstag (21. Juni 2018) zu einem Bericht des Soester Anzeigers "mit Verwunderung zur Kenntnis genommen", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme von Fraktionssprecher Julian Bräker.

Nachstehend der Text im Wortlaut:

„Die SPD-Fraktion setzt sich konsequent für die Verkehrssicherheit von Fußgängern, Rad- und Rollstuhlfahrern ein, so in den letzten Jahren mit Anträgen und Anfragen zur Tempobegrenzung in der Nähe von Altenheim Wickede und Kindergarten Wiehagen, zur Überprüfung der Barrierefreiheit im Gemeindegebiet oder jüngst mit der Anfrage zur Sicherheit der Fahrradwege.

Auch wir waren irritiert über die Änderung der Verkehrsführung für den Radverkehr am Bahnhof / ,Grünen Warenhaus‘. Noch irritierter sind wir aber darüber, dass der Vorschlag – laut Aussage der Kreisverwaltung – von der Wickeder Gemeindeverwaltung selbst kam.

Diese Begebenheit wird in der Chronologie der Ereignisse in der entsprechenden Ratsvorlage der Verwaltung nicht aufgegriffen. Sollte die Kreisverwaltung Recht haben, so hätte der Bürgermeister der Gemeinde dieses ,Ei‘ selbst ins Nest gelegt, was seinen Parteikollegen der CDU-Fraktion – entsprechend ihres Antrages – wohl nicht bekannt war.

Für den Gemeinderat wird nun zu klären sein, wie mit der aktuellen Situation umgegangen werden kann.

Eine fahrradfreundliche Kommune muss auch die Sicherheit der Radfahrer im Auge haben, gerade weil viele nicht ortskundige Touristen den Ruhrtal-Radweg passieren.

Den  Ausführungen der Kreisverwaltung, dass eine Verkehrsführung über die Bahnhofstraße ohne weitere Maßnahmen sicherer wäre, können wir nicht folgen.

Insbesondere an der Einmündung der Straße ,Zum Ostenfeld‘ zur Bahnhofstraße herrscht ein großer Gefahrenherd. Dadurch dass die Straße ,Zum Ostenfeld‘ in einer Kurve an der Bahnhofstraße ankommt, sehen die Pkw- und Lkw-Fahrer passierende Fußgänger und Fahrradfahrer erst spät.

Wenn nach Auskunft des Kreises Soest der Weg hinter dem ,Grünen Warenhaus‘ nach geltenden Vorschriften nicht für Rad- und Fußgängerverkehr zugelassen ist, wäre zu prüfen, ob man diesen ausschließlich als Radweg ausweisen kann, da eine Verbreitung des Weges wohl kaum möglich ist.

Fußgänger können einfacher den Fußweg direkt vor dem Landhandel bzw. der Post her nutzen.

Diese Lösung könnte auch dann nur für die Fahrtrichtung Ostenfeld als Einbahnstraße gelten, in der Fahrtrichtung Bahnhof wäre dann mit entsprechenden baulichen Maßnahmen der Bürgersteig auf der anderen Seite der Bahnhofstraße zum Fuß- und Radweg umzurüsten.

Sollte auch dies nicht möglich sein, wäre zu prüfen, ob zumindest ein Radverkehrs- bzw. ,Schutzstreifen‘ am Fahrbahnrand der Bahnhofstraße aufgebracht werden kann, vermutlich ist die Straße dafür aber nicht breit genug.

So oder so bräuchte es aber noch eine zusätzliche Lösung für einen sicheren Übergang von der Straße ,Zum Ostenfeld‘ zur Bahnhofstraße, beispielsweise mit einem Stoppschild und mehreren Spiegeln, die auch den toten Winkel für Lkw-Fahrer abdecken.“

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SPD-Fraktionssprecher Julian Bräker ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
SPD-Fraktionssprecher Julian Bräker ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER