Tiefbauarbeiten, Leerrohre und Glasfasern ziehen sich über zig Kilometer durch die Gemeinde

7. September 2018

WICKEDE (RUHR). Eine Datenübertragungsrate mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Up- und Download steht nunmehr der Sekundarschule der Gemeinde Wickede (Ruhr) zur Verfügung. Denn die kommunale Bildungseinrichtung im Hövel ist seit dem letzten Freitag (31. August 2018) per Glasfaser-Leitung mit dem weltweiten Internet verbunden. Damit ist sie der erste aktive Kunde von Deutsche Glasfaser in der Ruhrgemeinde.

Am heutigen Freitag (7. September 2018) erfolgte nun die offizielle Übergabe des Netzabschlusspunktes (NT) durch den örtlichen Bauleiter Jürgen Kühn von Deutsche Glasfaser (DG) an Vertreter von Gemeinde und Schule. Vom „NT“ aus steht Netzwerkroutern und Endgeräten der Zugang zum schnellen Breitbandnetz offen.

Mit dabei war auch Stefan Heisterkamp vom beauftragten Generalbauunternehmen, der für die Tiefbaumaßnahmen in Wickede und Wiehagen verantwortlich zeichnet und eine Bilanz zog.

Netzwerk-Arbeiten in der Schule dauern noch zwei Wochen

Während man die Funktionsfähigkeit des schnellen Internets in der Schule am heutigen Freitag nur mit einem Notebook testete, soll das gesamte Netzwerk der Bildungseinrichtung im Hövel innerhalb der nächsten zwei Wochen erst noch für die Kommunikation über den Glasfaser-Anschluss ertüchtigt werden, hieß es.

Vor allem bei zeitgleicher Nutzung des Internets durch viele Schüler und Lehrer sowie Transfers von großen Datenmengen beispielsweise beim Download von Filmen käme der schnelle Internet-Zugang via Glasfaser zur Geltung, erklärte Schulleiter Peter Zarnitz im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Zwei von drei Hauptverteiler-Stationen bereits in Betrieb

Von den drei „POP’s“ (Point of Presence) in Wickede seien bereits zwei betriebsbereit, erklärte DG-Bauleiter Jürgen Kühn. Dabei handele es sich um die begehbaren Hauptverteiler-Stationen auf dem Gelände der kommunalen Gerken-Sporthalle an der Hövelstraße und an der Fichtenstraße. Der dritte und kompaktere „POP“ an der Fröndenberger Straße sei noch nicht aktiviert.

Von den insgesamt 94 unterirdischen Unterverteilungen – sogenannten „Distribution Points“ – in Wickede und Wiehagen sowie Schlückingen seien inzwischen 54 ins Erdreich eingesetzt, ergänzte Tiefbau-Leiter Stefan Heisterkamp vom beauftragten Generalbauunternehmen.

Gesamtlänge von mehr als 90 Kilometern mit Glasfaser-Leitungen

Bislang seien Tiefbauarbeiten über eine Strecke von knapp 27 Kilometern in Gehwegen und Straßen erfolgt. Zuvor habe man bereits eine sechs Kilometer lange Zuleitung von der Autobahn 44 über Schlückingen nach Wiehagen und Wickede verlegt. Außerdem seien für die Hausanschlüsse noch Erdbohrungen in einer Gesamtlänge von knapp zehn Kilometern erledigt worden, so Heisterkamp. Und bis zum Jahresende müssten aber noch weitere Tiefbauarbeiten mit einer Gesamtlänge von knapp 19 Kilometern durchgeführt werden.

In die Leerrohre seien bereits auf einer Strecke von 20,5 Kilometern die notwendigen Glasfaser-Leitungen „eingeblasen“ worden. Bis zum Abschluss des Projektes müssten aber noch weitere Glasfasern mit einer Gesamtlänge von 72,5 Kilometer hinzugefügt werden.

Rund 60 Leute arbeiten am neuen Glasfaser-Netz für Wickede und Wiehagen

Neben sechs Tiefbau-Kolonnen seien derzeit noch zwei Asphaltierungskolonnen sowie jeweils eine Gruppe zum Spleißen und Einblasen der Glasfaser-Leitungen im Gemeindegebiet beschäftigt, so die verantwortlichen Bauleiter. Insgesamt seien aktuell mehr als 60 Mitarbeiter direkt vor Ort in der Ruhrgemeinde tätig.

Bis Weihnachten diesen Jahres sollen die Erdarbeiten abgeschlossen sein. Die Aktivierung weiterer Glasfaser-Anschlüsse rund um Hövel- und Fichtenstraße in Wickede sollen in den nächsten Tagen beginnen.

Bezüglich der Querung der Ruhr mit einer Glasfaser-Leitung nach Echthausen gibt es übrigens noch keinen neuen Stand, erklärte DG-Projektleiter Peter König am heutigen Freitag auf Anfrage von "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE".

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Bauleiter Jürgen Kühn (links) von Deutsche Glasfaser und Stefan Heisterkamp (rechts) vom beauftragten Generalbauunternehmen für Wickede und Echthausen vor einem Übersichtsplan mit fertigen Strecken (grün) FOTO: ANDREAS DUNKER
Bauleiter Jürgen Kühn (links) von Deutsche Glasfaser und Stefan Heisterkamp (rechts) vom beauftragten Generalbauunternehmen für Wickede und Echthausen vor einem Übersichtsplan mit fertigen Strecken (grün) FOTO: ANDREAS DUNKER