Unwetter-Bilanz nach dem Sturmtief „Eberhard“
10. März 2019
WICKEDE (RUHR) / KREIS SOEST / NRW. Das Sturmtief „Eberhard“ fegte am heutigen Sonntag (10. März 2019) mit seinen orkanartigen Böen von bis zu 125 Stundenkilometern über den Landkreis Soest (wir berichteten). Die Rettungsleitstelle registrierte in Folge dessen bis zum Ende der Gefahrenlage am Abend gegen 19 Uhr rund 230 unwetterbedingte Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren und anderer Hilfsorganisationen in den 14 Städten und Gemeinden der Region.
Überwiegend waren es Äste und Bäume sowie Dachteile, die auf Fahrbahnen und Gehwege herabgestürzt waren, sowie lose umherfliegende Gegenstände, um deren Beseitigung sich die zirka 1.250 Einsatzkräfte im Kreis Soest kümmern mussten. – „Größere Einsätze gab es glücklicherweise nicht“, erklärte Pressesprecher Dirk Behrens vom Krisenstab der Feuerwehr in Soest.
Frau mit ihren Kindern aus Auto befreit
Die Polizei rückte zudem in mehr als 70 Fällen zu ausgefallenen Verkehrsampeln, Straßensperrungen und Unfällen sowie Gebäuden mit Alarmanlagen aus, die durch die starken Windböen versehentlich ausgelöst worden waren.
Bei einem Verkehrsunfall in Lippstadt musste eine Frau mit ihren Kindern aus einem verunglückten Auto befreit werden und wurde leicht verletzt ins Krankenhaus transportiert.
Ansonsten verzeichnete die Kreispolizeibehörde Soest keine durch den Sturm verletzten oder getöteten Personen.
Ein Toter bei Unfall im Nachbarkreis
Anders war dies im benachbarten Hochsauerlandkreis: Dort kam es bei einem Unfall zu einem Todesfall. Auf der Landstraße 776 zwischen Kallenhardt und Nuttlar stürzte gegen 16 Uhr ein durch den Sturm entwurzelter Baum auf das Fahrzeug eines 47-jährigen Mannes aus Bad Fredeburg, der dadurch ums Leben kam.
Rettung, Bergung und Unfallaufnahme erwiesen sich für Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte in diesem Fall als äußerst schwierig und gefährlich, da während der Arbeiten durch den anhaltenden Sturm weitere Bäume in dem Bereich entwurzelt wurden und zu Boden stürzten. – Die Strecke bleibt bis auf weiteres unpassierbar.
Straßen und Gehwege bleiben teilweise gesperrt
Auch im Kreis Soest wurden auf Grund von Gefahrenlagen durch den Sturm am heutigen Sonntag mehrere Straßen und Gehwege gesperrt. – Für einige Strecken gelte dies auch nach dem Abflauen des Windes noch bis mindestens morgen früh, so die Polizei im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.
Morgen weiterhin Verkehrsbehinderungen für Berufspendler und andere Reisende
Berufspendler und andere Reisende müssen deshalb am Montag also noch weiterhin mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen.
Dies gilt auch für den Nah- und Fernverkehr auf der Schiene. Denn die Bahn hat diesen bis Betriebsschluss fast komplett eingestellt.
Am Bahnhof in Wickede hielten beispielsweise zwei Züge und fuhren mehrere Stunden nicht weiter. Schließlich mussten die wartenden Fahrgäste mit Taxen oder anderen Verkehrsmitteln weiter befördert werden.
Wann der Bahnverkehr wieder planmäßig läuft, ist noch ungewiss.
Am Montag glatte Straßen und Gehwege
Frost und leichter Schneefall sollen am morgigen Montag zudem Glätte auf den Straßen verursachen, heißt es in einer weiteren Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Vier Feuerwehr-Einsätze in der Ruhrgemeinde
In Wickede und Wimbern rückte die heimische Wehr übrigens insgesamt zu vier sturmbedingten Einsätzen aus. Neben umgestürzten Bäumen im Ortsteil Wiehagen handelte es sich bei den Gefahrenlagen um eine große Bauplane am „Lindenhof“, die auf die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 63 zu fliegen drohte.
Vorsicht für Fußgänger und Fahrzeugführer ist übrigens weiterhin ob der etlichen umgestürzten Baustellenbeschilderungen und -absperrungen geboten.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“





